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Was kaufen: kompakter APS-C- oder Kleinbildsensor?

Sony A6400 im Test: robuste APS-C-Kamera mit schnellem Autofokus

Autor: Karl Stechl • 2.8.2022 • ca. 3:50 Min

Sony pflegt das APS-C-Format. Für diesen Vergleich haben wir die A6400 ausgewählt. Diese besitzt zwar keinen integrierten Bildstabilisator wie das aktuelle Topmodell A6600, ist sonst aber technisch vergleichbar. Mit 900 Euro kostet die A6400 aber erheblich weniger als die 1450 Euro teure A6600.Geh...

Pro

  • Zugriff auf APS-C- und KB-Objektive
  • kompakt und leicht
  • überzeugende Bildqualität

Contra

  • kein Bildstabilisator

Fazit

Die Sony A6400 ist eine kompakte, zeitgemäße Sucherkamera zum attraktiven Preis. Einen eingebauten Bildstabilisator bietet sie nicht. ­Die Bildqualität ist insgesamt sehr ausgewogen, dafür muss man etwas mehr JPEG-Rauschen in Kauf nehmen als bei Fujifilm.

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Sony pflegt das APS-C-Format. Für diesen Vergleich haben wir die A6400 ausgewählt. Diese besitzt zwar keinen integrierten Bildstabilisator wie das aktuelle Topmodell A6600, ist sonst aber technisch vergleichbar. Mit 900 Euro kostet die A6400 aber erheblich weniger als die 1450 Euro teure A6600.

Gehäuse und Ausstattung

Von der noch günstigeren A6100 (750 Euro) unterscheidet sich die A6400 durch das Gehäusematerial: Magne­sium statt Kunststoff. Zudem ist es gegen Staub und Spritzwasser abgedichtet.

Der Lithium-Ionen-Akku NP-FW50 ist mit nur 1020 mAh kein Dauerläufer, lässt sich aber auch in der Kamera laden – per Micro-USB-Schnittstelle und mitgeliefertem Netzteil. Im Anschlussfeld findet man zudem eine Micro-HDMI-Buchse und eine Miniklinkenbuchse für Stereo­mikrofone.

Zur Bildspeicherung verwendet die A6400 UHS-I-kompatible SD-Karten. Integriertes WLAN und Bluetooth 4.1 ermöglichen die drahtlose Datenkommunikation. Die dazugehörige Sony-Software heißt Imaging Edge; sie ist als Smartphone-App ebenso verfügbar wie als Desktop-Anwendung für ­Apple/Mac und Windows (64 Bit).

Der OLED-Sucher der A6400 löst 786 432 RGB-Bildpunkte auf und hat eine effektive 0,7-fache Vergrößerung. Um leichtes Flimmern oder „Treppchen“ an Motivstrukturen zu minimieren, wählt man für die Anzeigequalität „Hoch“ statt „Standard“. Das Einstellen des Diop­trienausgleichs über das kleine Rädchen rechts vom Suchereinblick ist fummelig und funktioniert eigentlich nur mit dem Fingernagel.

Der 3-Zoll-Monitor der Sony bietet eine Auflösung von 307 000 RGB-Pixeln. Er lässt sich vertikal verschwenken, auch über das Gehäuse hinaus, sodass man ihn bei Selfies von der Kameravorderseite aus betrachten kann. Die Touchfunktionalität ist begrenzt und erstreckt sich nicht auf das Navigieren in den Menüs.

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Klare Kante: Die rechteckige Form des Ge­häuses ohne Sucher­höcker spart Platz in der Fototasche. Der Handgriff fällt relativ flach aus.
© Hersteller

Autofokus und Aufnahme

Die A6400 verfügt über einen Hybrid-AF mit je 425 Kontrast- und Phasen-AF-Punkten; die Sensor-Abdeckung beträgt etwa 84 Prozent. Folgende AF-Modi stehen zur Wahl: „Breit“ (Messfeldautomatik), „Feld“ (Messzone), „Mitte“ (zentrales AF-Feld), „Flexible Spot“ (frei wählbares AF-Feld in drei Größen), „Erweit. Flexible Spot“ (frei wählbares AF-Feld mit umgebenden AF-Punkten als zweite Priorität) und AF-Tracking bei kontinuierlichem ­Autofokus (AF-C).

Die A6400 verwendet den gleichen Bildprozessor wie die A9 und garantiert deshalb ein sehr schnelles und zuverlässiges AF-Tracking. In dieser Dis­ziplin zeigt sich die Kamera sogar den A7-Modellen der dritten Generation überlegen. Die Gesichts- und Augen­erkennung funktioniert auch bei Haustieren wie Hunden und Katzen, bei anderen Arten nur in Ausnahmefällen.

Der Verschluss ermöglicht Zeiten zwischen 1/4000 s und 30 s; dies gilt für die mechanische wie für die elektronische (lautlose) Variante. Um in Kombination mit dem mechanischen Verschluss das Auslösegeräusch zu reduzieren, kann der erste Verschlussvorhang elektronisch gebildet werden. Dies eignet sich als Standardeinstellung, der vollelek­tronische Verschluss dagegen nicht, weil dann zum Beispiel der Blitz nicht verwendet werden kann.

Zum Einstellen eines Belichtungsprogramms dient das Modusrad. Neben den Standards findet sich auch eine ­Panoramafunktion. Unter dem Kürzel SCN verbergen sich neun Motivprogramme (Scenes), während man im S&Q-Modus kurze Filme in Slow-­Motion oder mit Zeitraffer aufnehmen kann. Zeitlupenaufnahmen sind mit bis zu 120 B/s inklusive AF möglich.

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Blitz eingebaut: Zwischen Blitzschuh und Programmwahlrad fährt das Blitzgerät aus dem Schacht, wenn ­seine Dienste benötigt ­werden.
© Hersteller

Bedienkonzept

Generell vermisst man an den Modellen der 6000er-Serie einen Joystick zum Positionieren von AF-Punkten. Dieser ließe sich auch nicht so leicht einbauen, weil sich schon die vorhandenen Bedienelemente auf engem Raum drängen. Die Minia­turisierung von Kameragehäusen hat eben auch ihre Schattenseiten. Rechts vom Modusrad für die Belichtungs­programme findet sich ein Einstellrad für den Daumen, ein zweites als Bestandteil des Multifunktionswählers (Richtungsschalter). Ein zusätzliches Einstellrad für den Auslösefinger wäre wünschenswert.

Für die AF-Feld-Wahl verwendet man entweder die Touchfunktion oder den Richtungsschalter, wofür dieser aber nicht optimal platziert ist. Um den ­Einstellvorgang zu beschleunigen, legen Sie die Funktion „Fokusfeld“ am besten auf die Funktionstaste C1 in Nähe des Auslösers.

Die A6400 verfügt über zwei Funktions­tasten. Weitere Tasten, darunter die Richtungstasten des Multifunktionswählers, lassen sich ebenfalls indivi­dualisieren. Die aufgedruckten Begriffe beziehungsweise Symbole beziehen sich auf die Werkseinstellung (siehe Foto der Kamerarückseite).

Das Hauptmenü ist durch sechs Karteireiter (Aufnahme 1/2, Netzwerk, Wiedergabe, Einstellung, Mein Menü) gegliedert. Eine weitere Bedienebene bildet das konfigurierbare Funktionsmenü, aufzurufen über die Fn-Taste. Auf zwölf Funk­tionsfeldern am unteren Bildfeldrand kann man mittels Drehrad direkt Einstellungen verändern oder in ein Untermenü wechseln. Über die Display­taste lässt sich ein alternativer Anzeigemodus aktivieren, der die volle Bild­schirm­fläche für Informationen nutzt.

Die technischen Daten im Überblick:

  • Marktpreis: 900 Euro
  • Bildsensor: 24 MP, 23,5 x 15,6 mm
  • Empfindlichkeitsbereich: ISO 100–102.400
  • Verschluss mech.: 1/4000–30 s; elektr.: 1/4000–30 s
  • Blitz: Ausklappblitz, Blitzschuh, max. 1/160 s
  • Autofokus: Kontrast-AF: 425 Felder; Phasen-AF: 425 Felder
  • Sucher: 786.432 RGB-Pixel, eff. 0,70-fach
  • Monitor: 3 Zoll, 307.200 RGB-Pixel, touchfähig, schwenkbar
  • Video: 3840 x 2160 Pixel, 30 B/s
  • Maße/Gewicht: 120 x 67 x 50 mm (B x H x T) / 420 g
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© WEKA Media Publishing

Bildqualität und Fazit

Die Sony A6400 interpretiert das Thema Sucherkamera auf zeitgemäße Art und ist durch die Geradlinigkeit ihres Gehäuses sogar noch etwas kompakter als die Fujifilm X-S10. In der Sony-­Hierarchie der APS-C-Modelle ist sie die Nummer zwei hinter der A6600. Sie kommt deutlich günstiger, aber dafür ohne eingebauten Bildstabilisator. ­Typisch für Sonys 24-Megapixel-CMOS im APS-C-Format sind der geringe Rückgang der Auflösung bis ISO 6400 und die insgesamt sehr ausgewogene Bildqualität. Dafür muss man etwas mehr JPEG-Rauschen in Kauf nehmen als bei Fujifilm.

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