Infotainment der automobilen Luxusklasse
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Befürchtungen, man könnte bei der Neuauflage des iDrive einen Stammtisch-Aufreger wie bei iDrive Nummer Eins geschaffen haben, wischt das neue System schon nach den ersten Bedienschritten restlos vom Tisch.
Zwar ist bis auf das Grundkonzept eines zentralen Bedienelements auf der Mittelkonsole so gut wie alles neu, doch anders als der überkonsequente Vorgänger lässt das System mehrere Bedienarten zu und ist auch wesentlich zugänglicher.
iDrive-Controller mit Joystick-Funktion

Beispiel Nummer eins: der neue Controller. Anstelle des bei iDrive Eins stets etwas mühsamen Schiebens kann man den Knopf nun wie einen Joystick in alle vier Himmelsrichtungen kippen, was in der Praxis auch wunderbar klappt. Mit den umliegenden Quellen- und Menü-Tasten - deren Lage und Funktion in kürzester Zeit erlernt sind - hat man das System damit wortwörtlich "in der Hand" und kann es aus dem Handgelenk bedienen.

Auch das Menü ist deutlich sichtbar nicht aus einer Bierlaune heraus entstanden - man hat es nach kurzer Zeit durchschaut, wenngleich es auf den ersten Blick mit seinen äußerst umfangreichen Konfigurationsmöglichkeiten durchaus für Verwirrung sorgen und vor allem ältere und nicht computeraffine Menschen sogar in Verzweiflung stürzen könnte.
Doch wer die konsequente und logische Struktur einmal begriffen hat, der kann das ganze System bedienen: Jeder Funktion sind vier Bildschirmebenen zugeordnet, die man mit Links-rechts-Befehlen am Joystick leicht durchzappen kann - links außen sind das Hauptmenü und die Grundfunktionen beheimatet, je weiter man nach rechts kommt, desto spezieller werden die Einstellmöglichkeiten.
Funktionsvielfalt im Griff

Die Funktionen selbst wählt man ganz normal per Drehen und Drücken. Wer ins Hauptmenü will, kippt von egal wo den Controller einfach ein paar Mal nach links - oder drückt direkt den Menü-Knopf. Dennoch - es bleibt eine schier unüberschaubare Flut von Funktionen, die vor allem die schon angesprochenen weniger computeraffinen Zeitgenossen überfordern könnte.
Besonders, wenn man wie im 7er noch zig Goodies wie Spurhalte-Assistent, Headup-Display, Abstandswarner und und und installiert hat - deren Tasten unverständlicherweise links vom Lenkrad angebracht und mit wenig selbsterklärenden Icons beschriftet sind.
Navigation nahe an der Perfektion

Das ist aber auch der einzige wirkliche Kritikpunkt. Vor allem fürs Navigationssystem hagelte es Zähler wie noch für kein System zuvor: Das Navi-System besitzt eine beinahe lückenlose Ausstattung mitsamt verschiedenen Internetdiensten, eine prachtvolle Grafik und navigiert so sicher, dass man es nicht in Frage stellt. Sehr gut ist auch die Freisprechanlage:
Wer unbedingt auf turmhohem Niveau jammern will, der kann beklagen, dass die automatische Verkehrsschilderkennung nicht immer richtig liegt, die Freisprechanlage im Auto besser klingt als an der Gegenstelle im Festnetz oder dass die Spracherkennung bei undeutlicher Aussprache nicht alles mitbekommt.
Davon gänzlich unberührt bleibt, dass BMW mit dem neuen iDrive vorne liegt. Ganz vorne.