VoIP macht mobil
Erreichbarkeit und Sprachqualität
- Praxis: Internettelefonie auf dem Handy
- Erreichbarkeit und Sprachqualität
- Rechtliches und Handwerkszeug
- Anbieter, Standards und Tarife
- Praxistest: VoIP-Software Fring
- Praxistest: Nokia VoIP-Client
- Praxistest: Sipdroid
- Praxistest: Skype
So bleibt man für Freunde und Verwandte selbst im Urlaub zum Ortstarif erreichbar - Voraussetzung ist lediglich, dass man eine möglichst günstige Internetverbindung wie etwa ein Gratis-WLAN im Hotel nutzen kann.
Weitere Kosten fallen nicht an, denn im Gegensatz zur Roaming-Variante der Mobilfunkanbieter werden VoIP-Nutzer nicht auch noch dafür zur Kasse gebeten, dass sie angerufen werden. Und von welchem Ort aus man sich mit seinem VoIP-Account beim Server des Anbieters anmeldet, ist Letzterem herzlich egal.
Sprachqualität im WLAN

Letztlich kann die VoIP-Nutzung am Handy aber nur sinnvoll sein, wenn auch die Gesprächsqualität stimmt. Und in diesem Punkt hängen der Internettelefonie nach wie vor die dürftigen Eigenschaften der Frühzeit nach, als VoIP-Telefonate noch mit Hall, Echogeräuschen und der generellen Stabilität stark zu kämpfen hatten.
Das hat sich zwar inzwischen geändert - Telefonate über spezielle Router wie die FritzBox Fon unterscheiden sich qualitativ kaum mehr von Festnetzgesprächen. Doch nun betritt die VoIP-Technik auf den unterschiedlichen Smartphones mit ihren verschiedenen Software- und Hardware-Voraussetzungen wiederum Neuland.
Und so wundert es nicht, dass die Gesprächsqualität auch bei Telefonaten via WLAN von Hotspot zu Hotspot unterschiedlich ausfällt. Weitere Faktoren sind die jeweils eingesetzte VoIP-Software, der konkret genutzte Anbieter und das Gesprächsziel.
Bei diversen Test-Telefonaten mit unterschiedlichen Smartphones über den beliebten deutschen Provider Sipgate und den ebenfalls äußerst populären Skype-Dienst ließen sich keine größeren Schwierigkeiten, Aussetzer oder Beeinträchtigungen feststellen. Je nach Geschwindigkeit der Internetverbindung muss jedoch mit leichten Verzögerungen gerechnet werden.
Sprachqualität via UMTS/HSDPA
Das gilt natürlich umso mehr für die Nutzung einer Mobilfunkdatenverbindung als Transportvehikel für VoIP-Telefonate. Günstige Datenflatrates und immer schnellere HSDPA-Netze machen die VoIP-Nutzung zumindest theoretisch möglich - doch was taugt die mobile Internetverbindung mit ihrer bekanntlich hohen Latenz?
Kommt darauf an - so lässt sich Skype etwa mit Smartphones unter Windows Mobile schon mit dem vergleichsweise langsamen UMTS-Netz von E-Plus zumindest halbwegs brauchbar nutzen. Wegen ihrer ressourcenschonenden Sprachcodecs lässt sich die Skype-Software in den schnellen HSDPA-Netzen von T-Mobile, Vodafone und O2 mit minimalen Verzögerungen, aber sonst problemlos einsetzen.
Anders sieht es hingegen aus, wenn man einen klassischen SIP-Provider wie etwa Sipgate nutzen möchte - hier traten im Test auch unter HSDPA-Bedingungen deutliche Verzögerungen, Echo-Effekte und andere Störungen auf. Manchmal ließen sich trotz ordnungsgemäßer Anmeldung beim Sipgate-Server auch keine Verbindungen mit dem Gesprächspartner herstellen.
Und im E-Plus-Netz verbietet sich die VoIP-Nutzung abgesehen von Skype aufgrund der geringen Bandbreite ohnehin. Immerhin: Entgegen anders lautender Gerüchte werden Verbindungen zu VoIPDiensten von den Netzbetreiber nicht automatisch geblockt.