Router gehackt? 10 Warnzeichen, die einen manipulierten Router erkennen lassen
Extrem langsame Downloads, Browser-Umleitungen oder unerklärliche Protokolleinträge können auf einen gehackten Router hinweisen. Zehn Tipps, die dann weiterhelfen.

Konfigurationsseite lässt sich nicht öffnenKommen Sie mit Ihren Zugangsdaten nicht mehr in die Konfigurationsmaske Ihrer Fritzbox, kann das zwei Ursachen haben: Entweder haben Sie sich bei der Eingabe des Kennworts vertippt, oder Hacker haben Ihren Router gekapert und das Passwort geändert. In le...
Konfigurationsseite lässt sich nicht öffnen
Kommen Sie mit Ihren Zugangsdaten nicht mehr in die Konfigurationsmaske Ihrer Fritzbox, kann das zwei Ursachen haben: Entweder haben Sie sich bei der Eingabe des Kennworts vertippt, oder Hacker haben Ihren Router gekapert und das Passwort geändert. In letzterem Fall bleibt Ihnen nichts weiter übrig, als die Fritzbox in den Werkszustand zurückzusetzen. Dazu trennen Sie den Router vom Stromnetz, warten eine Minute lang und schließen das Gerät wieder an. Rufen Sie anschließend innerhalb von zehn Minuten die Fritzbox-Konfigurationsseite auf, klicken Sie dort auf Kennwort vergessen und wählen Sie Werkseinstellungen wiederherstellen.

Nicht schlimm ist es dagegen, wenn nach Eingabe von fritz.box nicht der bekannte Login-Bildschirm, sondern eine Hinweisseite eingeblendet wird. Dann rufen Sie die Konfigurationsseite durch Eingabe der IP-Adresse des Routers auf, sie lautet standardmäßig 192.168.178.1. Als Alternative bieten alle Fritzbox-Modelle die Notfall-IP-Adresse 169.254.1.1 an.
Unerklärliche Protokolleinträge
Die Fritzbox schreibt alle erfolgreichen und erfolglosen Anmeldeversuche in ein Protokoll, das Sie so aufrufen: Loggen Sie sich in die Konfigurationsoberfläche ein, klicken Sie in der linken Spalte auf System, wählen Sie Ereignisse und wechseln Sie zum Register System. Sind darin erfolgreiche Anmeldeversuche von IP-Adressen aufgeführt, die Ihnen unbekannt sind, weist das auf einen erfolgreichen Router-Hack hin.

Um weitere Zugriffe von dieser IP-Adresse zu verhindern, sollen Sie sie sperren. Klicken Sie auf Internet, wählen Sie Filter, wechseln Sie ins Register Listen und klicken Sie neben Blockierte IP-Adressen auf Bearbeiten. Tippen Sie die verdächtigen IP-Adressen ein und bestätigen Sie mit Übernehmen.
Geringe Internetgeschwindigkeit
Dauert das Laden von Webseiten ungewöhnlich lange, kann das daran liegen, dass Hacker Ihre Internetverbindung nutzen. Überprüfen Sie zunächst die Geschwindigkeit Ihrer Internetverbindung, indem Sie auf Internet klicken, Online- Monitor wählen und zu den Verbindungsdetails wechseln.

Sind im Bereich Internet-Verbindung die korrekten Up- und Downloadgeschwindigkeiten aufgeführt, benutzen Unbefugte Ihre Internetverbindung mit. Um die Hacker auszusperren, sollten Sie Ihre WLAN-Zugangsdaten ändern und den Router neu starten. Dazu klicken Sie auf System, wählen Sicherung, bringen das Register Neustart nach vorn und klicken auf Neu starten.
Unbekannte Portfreigaben

Damit aus dem Internet auf Geräte im lokalen Netzwerk zugegriffen werden kann, beispielsweise auf NAS-Systeme, müssen in der Fritzbox Portfreigaben angelegt werden. Dazu klicken Sie auf Internet, wählen Freigaben und wechseln ins Register Portfreigaben. Haben Sie keine solchen Freigaben eingerichtet, sollte die Liste leer sein. Sind dennoch Einträge vorhanden, ist das ein klares Zeichen für einen Router-Hack. Löschen Sie diese Portfreigaben umgehend, indem Sie auf das entsprechende Symbol klicken.
Fremde Geräte im eigenen WLAN
Die Fritzbox merkt sich alle Geräte, die eine Verbindung zum Router hergestellt haben, und listet sie übersichtlich auf. Klicken Sie auf Heimnetz, wählen Sie Netzwerk und bringen Sie das Register Netzwerkverbindungen nach vorn.

Fallen Ihnen Geräte auf, die Sie nicht kennen, kann das auf eine missbräuchliche Nutzung Ihres WLANs hinweisen. Um zu verhindern, dass sich diese Geräte erneut in Ihrem WLAN anmelden, sollten Sie nach Klicks auf WLAN und Sicherheit im Register Verschlüsselung einen neuen WLAN-Netzwerkschlüssel festlegen.
Ransomware-E-Mails
Hacker, die in einen Router eindringen, haben nur ein Ziel: Sie wollen Zugriff auf den Computer erhalten, um Kennwörter auszuspionieren und Daten zu stehlen oder zu verschlüsseln. Am Ende steht dann eine Lösegeldforderung. Erhalten Sie E-Mails von Personen, die behaupten, dass sie Zugriff auf Ihre Daten haben, sollten Sie nicht gleich in Panik verfallen, da es sich bei einem Großteil dieser Nachrichten um plumpe Betrugsversuche handelt.
Oftmals löst erst ein Klick auf den in der E-Mail enthaltenen Link die eigentliche Attacke aus. Eine Möglichkeit, solche Angriffe ins Leere laufen zu lassen, besteht darin, regelmäßig Sicherheitskopien der wichtigsten Daten in der Cloud oder auf einem NAS-System zu speichern. Sollten Sie dann tatsächlich Opfer einer Ransomware-Attacke werden, müssen Sie zwar ein wenig Zeit investieren, um die Sicherheitskopien wieder auf den Computer zu übertragen und die Fritzbox zurückzusetzen – ein Datenverlust droht aber nicht.
Falsche Antivirus-Warnungen
In Einzelfällen versuchen Unbefugte, die Zugriff auf einen fremden Router haben, Anwender mit gefälschten Antiviruswarnungen unter Druck zu setzen. Sie sollen die Nutzer glauben machen, dass auf ihren Rechnern ein gefährlicher Virus sein Unwesen treibt und dieses Problem nur durch sofortige Installation des in der gefälschten Meldung präsentierten Programms zu lösen ist. Dabei erhalten Hacker erst durch das Einspielen dieser mit Malware verseuchten Anwendung – Scareware – Zugriff auf den Computer. Sollten solche Falschmeldungen auf Ihrem Desktop eingeblendet werden, raten wir dazu, die Fritzbox umgehend in den Auslieferungszustand zu versetzen.
Unbekannte Software auf dem PC
Wenn Sie auf Ihrem Rechner Programme entdecken, die Sie nicht kennen oder niemals installiert haben, weist das auf einen gehackten Router hin.

Cyberkriminelle spielen solche Anwendungen ein, um aus der Ferne auf Ihren PC zuzugreifen und Daten zu stehlen oder das Gerät mit Schadsoftware zu infizieren. Um weitere Zugriffe zu unterbinden, sollten Sie den WLAN-Netzwerkschlüssel ändern.
Extrem viel Pop-up-Werbung
Öffnen sich beim Surfen ungewöhnlich viele Pop-ups, könnte das daran liegen, dass Hacker die DNS-Einstellungen des Routers manipuliert oder eine Adware auf dem PC installiert haben. Gegenmaßnahmen: Setzen Sie die Fritzbox zurück und nutzen Sie ein Anti-Malware-Tool.
Browser lädt seltsame Websites

Kriminelle ändern gern die DNS-Einstellungen des Routers, um Internetanfragen über gehackte DNS-Server zu leiten. Die Folge: Nach Eingabe einer URL wird statt der gewünschten Homepage eine dubiose Seite geladen. In der Fritzbox überprüfen Sie die DNS-Einstellungen über Internet und Zugangsdaten.
FAQ - Wie erkenne ich, ob mein Router gehackt wurde?
Es gibt verschiedene Anzeichen. Achten Sie besonders auf:
- Sehr langsame Internetverbindung
- Unerklärliche Einträge im Router-Protokoll
- Unbekannte Geräte in Ihrem WLAN
- Geänderte Router-Einstellungen (z. B. DNS)
- Pop-up-Werbung und seltsame Websites beim Surfen
- Unbekannte Programme auf dem PC
- Ransomware- oder Fake-Virenschutz-Mails
1. Ich komme nicht mehr auf die Router-Konfigurationsseite – was nun?
Zuerst prüfen: Haben Sie sich eventuell vertippt?
Falls nicht, könnte das Passwort durch Hacker geändert worden sein. Setzen Sie den Router auf Werkseinstellungen zurück:
- Router vom Stromnetz trennen, 1 Minute warten.
- Wieder anschließen, binnen 10 Minuten „fritz.box“ oder IP
192.168.178.1
bzw. Notfall-IP169.254.1.1
aufrufen. - „Kennwort vergessen“ wählen → „Werkseinstellungen wiederherstellen“.
2. Was bedeuten unbekannte Einträge im Ereignisprotokoll?
Wenn im Systemprotokoll Anmeldeversuche von unbekannten IP-Adressen auftauchen, spricht das für einen Hack.
Lösung:
Sperren Sie diese IPs unter:
Internet > Filter > Blockierte IP-Adressen > Bearbeiten
.
3. Warum ist mein Internet plötzlich so langsam?
Ein möglicher Grund: Fremde nutzen Ihre Verbindung.
Checkliste:
- Online-Monitor in der Fritzbox prüfen (
Internet > Online-Monitor >
Verbindungsdetails). - Falls normaler Datendurchsatz angezeigt wird, aber die Verbindung lahmt → WLAN-Passwort ändern und Router neu starten.
4. Was tun bei unbekannten Portfreigaben?
Unbekannte Freigaben können ein Zeichen sein, dass jemand Zugriff von außen eingerichtet hat.
Empfehlung: Unter Internet > Freigaben > Portfreigaben
alle verdächtigen Einträge sofort löschen.
5. Ich sehe fremde Geräte in meinem Heimnetz – gefährlich?
Ja, das kann auf WLAN-Missbrauch hinweisen.
Sofortmaßnahme: Neues WLAN-Passwort setzen unter WLAN > Sicherheit
.
6. Erhalte ich echte Ransomware-Mails?
Oft handelt es sich um leere Drohungen. Doch Vorsicht: Ein Klick auf Links kann gefährlich sein.
Tipp:
- Keine Links öffnen
- Backups regelmäßig erstellen (Cloud oder NAS)
- Router bei Verdacht zurücksetzen
7. Was sind gefälschte Antivirus-Warnungen?
So genannte Scareware will Sie zum Download schadhafter Programme verleiten.
Wenn Sie solche Warnungen sehen:
- Nichts herunterladen
- Router auf Werkseinstellungen zurücksetzen
8. Ich finde Programme auf meinem PC, die ich nicht installiert habe – was tun?
Das weist auf einen möglichen Remote-Zugriff hin.
Handeln Sie sofort:
- WLAN-Schlüssel ändern
- Verdächtige Programme deinstallieren
- System auf Malware prüfen
9. Mein Browser zeigt viele Pop-ups – ist das gefährlich?
Ja – wahrscheinlich sind die DNS-Einstellungen des Routers manipuliert.
Maßnahme:
- Fritzbox zurücksetzen
- Anti-Malware-Scan auf dem PC durchführen
10. Warum werden falsche Websites geladen?
Ein typisches Anzeichen für DNS-Manipulation.
Überprüfen Sie die DNS-Einstellungen unter:Internet > Zugangsdaten > DNS-Server
.