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Einsteiger-Tipps

So funktioniert WhatsApp

Die SMS ist tot, es lebe WhatsApp: Innerhalb weniger Jahre hat es ein einzelner Dienst geschafft, die mobile Textkommunikation weltweit umzukrempeln. So funktioniert WhatsApp.

Autor: Jan Spoenle • 24.5.2016 • ca. 2:45 Min

Whatsapp Logo
WhatsApp
© Weka/ Archiv

Erst im Jahr 2009 gegründet, hatte WhatsApp nach fünf Jahren bereits knapp 500 Millionen Nutzer weltweit. Dass Facebook den Dienst im Jahr 2014 gekauft hat, tat dem Wachstum - abgesehen von kurzfristigen Irritationen in der datenschutzfixierten deutschen Medienöffentlichkeit - keinen ...

Erst im Jahr 2009 gegründet, hatte WhatsApp nach fünf Jahren bereits knapp 500 Millionen Nutzer weltweit. Dass Facebook den Dienst im Jahr 2014 gekauft hat, tat dem Wachstum - abgesehen von kurzfristigen Irritationen in der datenschutzfixierten deutschen Medienöffentlichkeit - keinen Abbruch, im Gegenteil: Kürzlich hat WhatsApp einen weiteren Meilenstein geknackt und eine Milliarde aktiver Nutzer vermeldet.

Im Überblick

WhatsApp ist natürlich kein richtiges soziales Netzwerk, sondern eher ein Messenger. Dennoch prägt die App in Deutschland wie in vielen anderen Ländern die soziale Interaktion ganzer Generationen entscheidend. Es gibt drei Gründe für die rasante Verbreitung des Dienstes - und dafür, dass WhatsApp (klingt absichtlich wie "What's up?", englisch für "Was geht?") so viele Konkurrenten ausstechen konnte.

Erstens: WhatsApp war von Anfang an nicht nur für teure Smartphones, sondern auch für Nokias günstige S40-Handys verfügbar, die bis vor Kurzem deutlich weiter verbreitet waren als iPhones und Android-Modelle.

Zweitens: WhatsApp gleicht das Handy-Telefonbuch mit seiner Datenbank ab - so muss man Kontakte nicht erst mühsam hinzufügen, sondern sieht sofort, wer den Dienst nutzt. Und drittens: SMS kosten Geld und können wenig, WhatsApp kann viel mehr und nutzt das Inklusiv-Datenvolumen.

Whatsapp Screenshots
Kein Benutzername, kein Passwort: Bei WhatsApp genügt die Handynummer zur Anmeldung. Organisationstalent: Gruppenchats sind bei WhatsApp eines der beliebtesten Features.
© Weka/ Archiv

Der Einstieg

App herunterladen, Handynummer angeben, Bestätigungscode per SMS empfangen und eingeben - fertig. Auch die einfache Einrichtung trägt zum Charme von WhatsApp bei. Benutzername, Passwort? Brauchen Sie nicht, Ihre Handynummer genügt. Der Nachteil daran: Man kann die App nicht mit mehreren Telefonen abwechselnd benutzen und muss bei einem Rufnummernwechsel ein bestimmtes Prozedere innerhalb der App durchlaufen, um die alten Account-Daten samt aller Nachrichten behalten zu können. Wer mehrere Geräte verwenden will, sollte WhatsApp Web ausprobieren - unter web.whatsapp.com kann man auch mit dem Notebook im Gespräch bleiben. Seit Kurzem gibt es auch eine Desktop-App für PCs.

Die Funktionen

WhatsApp hat die SMS praktisch ersetzt, wie nicht nur der Rückgang in deutschen Mobilfunknetzen versandter Kurznachrichten um knapp die Hälfte belegt - täglich werden anderthalb Mal so viele Nachrichten über WhatsApp abgewickelt wie über alle GSM-Netze der Welt zusammen! Und das liegt auch an dem Komfort, den WhatsApp bietet: Die beiden Häkchen am Ende Ihrer Nachricht signalisieren Ihnen, ob Ihre Nachricht auf dem WhatsApp-Server (erstes Häkchen) bzw. auf dem Gerät des Empfängers (zweites Häkchen) angekommen ist.

Whatsapp Screenshots
Passt schon: Ohne die zahlreichen Zugriffsrechte wäre WhatsApp nicht so komfortabel.
© Weka/ Archiv

Man kann Gruppen gründen und sich so die Kommunikation im Verein, im Kollegenkreis oder mit der Laufgruppe nach Feierabend erleichtern. Die Anzahl der Zeichen ist, anders als bei der SMS, nicht begrenzt - und statt Text darf Ihre Nachricht auch Fotos, Videos, kurze Sprachnachrichten und seit Neuestem sogar PDF-Dateien enthalten. Da sieht die SMS alt aus ...

Sicherheit und Datenschutz

Fluch und Segen lagen bei WhatsApp allerdings von Anfang an nah beieinander. Denn die Kehrseite des Komforts der App ist der umfangreiche Zugriff auf persönliche Daten wie Ihre Kontakte. Auch für Sicherheitslücken wurde WhatsApp früher kritisiert - heute hört man diesbezüglich kaum mehr Klagen. Das liegt zum einen an der Akquisition durch Facebook - seitdem wird IT-Sicherheit bei WhatsApp groß geschrieben und Lecks werden zügig geschlossen. Zudem hat der Messanger mit seiner aktuellen Version vor Kurzem die Ende-zu-Ende-Verschlüsselung eingeführt - die Nachricht kann also nur von Sender und Empfänger gelesen werden.

WhatsApp-Tipp: Speicherplatz sparen

Quelle: WEKA MEDIA PUBLISHING GmbH
Wer über WhatsApp viele Bilder und Videos empfängt, sollte überlegen, ob wirklich all diese Daten stets automatisch auf dem Smartphone abgespeichert werden sollen. Insbesondere wenn der Speicherplatz begrenzt ist, empfiehlt sich eine entsprechende Änderung der WhatsApp-Einstellungen.