Testbericht

Audio Pro LV3 im Test

4.6.2012 von Malte Ruhnke

Wenn es einen Designpreis für neue Boxen-Optiken gäbe, wäre die neue Audio Pro LV3 ein heißer Kandidat.

ca. 2:45 Min
Testbericht
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Audio Pro LV3 im Test
Audio Pro LV3 im Test
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Audio Pro LV3 im Test
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Dabei ist sie nicht einfach nur eine wunderschön auf Standbox verlängerte Version der bereits erfolgreich getesteten LV2, sondern ein gänzlich anderes Konzept für einen völlig anderen Einsatzbereich: Während die Kleine eher als Regal- und Nahfeldmonitor konzipiert wurde, soll die LV3 gezielt größere Räume gleichmäßig beschallen und weniger auf einen speziellen Hörplatz zielen, wie es klassische HiFi-Anlage gemeinhin zu tun pflegen.

Zu diesem Zweck strahlt der Mitteltöner der Box nicht nach vorne, sondern mehr nach oben; ebenso befinden sich im verkleideten Kopf der Box nicht weniger als drei Gewebehochtöner, die den Abstrahlwinkel ebenfalls auf großzügige 270 Grad erweitern. Steht man vor der Box, erkennt man allenfalls anhand der hell leuchtenden Pegelanzeige, wo hier vorne ist - eine klassische Schallwand gibt es nicht.

Mission Multiroom

Die drahtlose Bedienung der LV3 geschieht ähnlich unkompliziert wie beim Schwestermodell: Ein kleines Kästchen mit USB-Stecker, Dongle genannt, dockt am PC, Mac oder Laptop an und meldet sich dort als Soundkarte an, was im Test problemlos klappte.

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Audio Pro LV3
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Dann kann die Musik mit jedem beliebigen Player-Programm, etwa iTunes oder Winamp, digital und verlustfrei im ganzen Haus verteilt und von mehreren Funk-Anlagen abgegriffen werden. Praktisch dabei: Für bis zu drei verschiedene Räume lassen sich Zonen definieren, deren Lautstärke individuell anpassbar ist.Steht hierfür kein PC oder Laptop zur Verfügung, kann auch ein analoges Signal per Klinkenstecker (etwa von HiFiaudio pro lv3 um 1700 EURO Anlage oder dem iPod) als Zuspieler dienen. Die Signale werden dann mit 24 Bit Wortbreite gesampelt und verlustfrei zum Lautsprecher übertragen.Bis zu drei Sender lassen sich in einem Haushalt auch parallel betreiben und per "Housecode"-Umschaltung einem ausgewählten Paar Lautsprecher zuweisen. Die Einrichtung an der Box dazu ist kinderleicht und funktionierte im Test ebenso problemlos. Sollte die Fernbedienung mal nicht zur Hand sein, lässt sich der Aktivlautsprecher auch mit vier kleinen Tasten auf seiner "Schallwand" steuern, dafür muss allerdings die Stoffabdeckung abgenommen werden. Die bleibt im Normalfall natürlich dran - und derart verkleidet, erkennt man die LV3 kaum als Standlautsprecher und kann sie optisch harmonisch in Räume integrieren.Das liegt zum Gutteil auch an den kompakten Maßen mit nur 75 Zentimetern Höhe und an ihrem hervorragend verarbeiteten Echtleder-Kleid, das rundum geradezu liebevoll vernäht ist.Das könnte natürlich die Ehefrau des Hauses verlocken, die Audio Pro in die Ecke zu stellen ... und auch an diesen Fall haben die Entwickler gedacht: Eine zusätzliche Bassabsenkung reguliert nämlich den Tiefton schrittweise breitbandig, um die entstehende Bassaddition bei wandnaher oder gar ecknaher Aufstellung zu kompensieren. Komplettiert wird das Rundstrahl-Konzept nämlich durch den als Downfire-Bass ausgelegten Subwoofer, der aktiv getrennt angesteuert wird und der Audio Pro auch in größeren Räumen zu akustischer Durchsetzungskraft verhelfen soll. Er strahlt auf eine Bodenplatte und findet damit immer definierte Bedingungen vor.

Unendliche Weiten

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Das mittlere Auge: Der Mitteltöner strahlt nach oben und quasi rund, die drei Hochtöner als Array. Rechts die Lautstärkeanzeigen und -wahltasten.
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Kaum verwunderlich - für Freunde konzentrierter HiFi-Wiedergabe mit zentimetergenau festgelegtem Hörplatz bedeutete Musik über die LV3 zunächst eine gewisse Umgewöhnung. Sie klang keineswegs phasig, aber verteilte das Klangbild von Kari Bremnes' "Norwegian Mood" großzügig und enorm breit, wodurch die Sängerin nicht mehr klar zwischen Boxen zu orten war. Das eröffnete den Hörer aber die Freiheit, im ganzen Raum quasi ein Bad in der Musik nehmen zu können, wobei das Klangbild unabhängig von der Position erstaunlich voll und satt blieb. Gerade der knackige und abgrundtiefe Bass in Kombination mit der Großzügigkeit in der Abbildung machten die Audio Pro bei Filmmusik wie John Williams' "Star Wars Suite" zum idealen Partner für stundenlangen Hörgenuss, auch wenn klassische Hörer vielleicht einen gewissen Mangel an Höhenglanz und Detailgenauigkeit bekritteln könnten.Doch das Konzept der Audio Pro und ihre dynamischen wie räumlichen Fähigkeiten machen diese Diskussion ohnehin zur akademischen: Wer eine drahtlose Multiroom-Anlage mit einfachsten Mitteln aufbauen und seine Räume weiträumig beschallen will, findet hier eine ideale Anlage.

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