Focal Kanta No. 2 und Naim Uniti Nova im Test
Naim und Focal stecken ja seit geraumer Zeit unter einem Dach. Warum also nicht einen englischen Streamer-Vollverstärker mit einem französischen Standlautsprecher paaren? Wir haben Focal Kanta No. 2 und Naim Uniti Nova zusammen getestet.

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- Naim Uniti Nova im Test: Vollverstärker & Streamer
Focal Kanta No. 2 im Test Manch einem mag die Wohngemeinschaft von Naim aus dem südenglischen Salisbury und Focal aus dem zentralfranzösischen La Talaudière im Haus der neuen VAC vorgekommen sein wie ein doch seltsames Paar. Hier die schrulligen Briten, dort die technophilen Romanen. Doch in...
Focal Kanta No. 2 im Test
Manch einem mag die Wohngemeinschaft von Naim aus dem südenglischen Salisbury und Focal aus dem zentralfranzösischen La Talaudière im Haus der neuen VAC vorgekommen sein wie ein doch seltsames Paar. Hier die schrulligen Briten, dort die technophilen Romanen. Doch insbesondere was Naim angeht, sollte man möglicherweise noch bestehende Vorurteile aus den 80er-Jahren schleunigst aus dem Fenster werfen.
Längst haben sich die vermeintlichen Traditionalisten im obersten audiophilen Geschoss etabliert, wenn es um neue Digitaltechnologien in der High-End-Elektronik geht. Und in der hartnäckigen Forschung, dem unablässigen Streben nach Klangfortschritten und der Akzeptanz auch unfassbar teurer Produktlinien sehen sie sich durchaus auf einer Linie mit dem Lautsprecher-Spezialisten Focal, vom gemeinsamen Vertrieb Music Line mal ganz abgesehen.
Und beide eint zudem die Fähigkeit, Errungenschaften aus der Oberschicht in etwas volksnähere Produktklassen zu transferieren. Etwa in beide hier vereinten, ähem, Mittelklasse-Vertreter: Focal Kanta No 2, Paarpreis 7400 Euro, und Streamer-Vollverstärker Naim Uniti Nova, Grundpreis 5000 Euro. Beide Neulinge schmücken sich mit Entwicklungen, Features und Parts, die der hauseigenen Noblesse beziehungsweise Upper Class entstammen.
So kennen Focal-Fans die Invers-Kalotte, in der Kanta No 2 zuständig für die Hochtonsphäre ab 2700 Hertz, aus der Maestro-Evo-Serie. Die 25 mm durchmessende, von einer angeklebten 19-mm-Schwingspule angetriebene und von einer Schaumstoffsicke gehaltene Membran besteht aus Beryllium. Das sehr leichte Erdalkali-Metall lässt sich nur schwer bearbeiten, ist zudem giftig und stellt seine hervorragenden akustischen Eigenschaften nur widerwillig in den Dienst des Wohlklangs.

Die Franzosen sind stolz darauf, die gesamte Wertschöpfung bei sich anzusiedeln. Die konkave Front kennt man, dort sogar in Gehäuseteile parzelliert, gleichfalls von den größeren Focal-Modellen. Die bananenförmig gekrümmte Schallwand besteht nicht wie der Rest des Gehäuses aus Schichtholz, sondern aus einem bis zu 55 mm starken Kunststoff, der laut Focal 70 Prozent dichter, 15 Prozent steifer und 25 Prozent gedämpfter daherkommt als die gewöhnliche Mitteldichte Faser MDF.
In der in Knallgelb, Babyblau, aber auch in Schwarz oder Weiß erhältlichen (mit dem Gehäuse stehen acht Optik-Varianten zur Verfügung) Front stecken dann noch der 18-cm-Konusmitteltöner mit seiner aus Leinenfasern und Glasfasermatten verbackenen Membran oben und die beiden gleichfalls 18 cm durchmessenden Tieftöner, deren Konen aus dem gleichen „Flax“-Material den Frequenzbereich bis etwa 260 Hertz abdecken. Unterstützt werden sie dabei von gleich zwei unterschiedlich abgestimmten Bassreflexöffnungen. Eine davon auf der Vorderseite des intern abgeteilten Bassgehäuses, eine auf der Rückseite.