Googles ideales Android-Smartphone
Google Pixel 2 und Pixel 2 XL im Test
Google Pixel 2 und Pixel 2 XL sind in jeder Hinsicht deutlich besser als die Vorgänger und bieten einzigartige Software-Extras. Wie schneiden sie im Test ab?
- Google Pixel 2 und Pixel 2 XL im Test
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Weil Google keine eigenen Fertigungskapazitäten hat, arbeitet man mit Partnern zusammen, die die Produktion nach den Vorgaben übernehmen. Das Pixel 2 wird von HTC gefertigt, das Pixel 2 XL von LG. Dass beide Unternehmen in diesem Bereich langjährige Erfahrungen haben, spürt man sofort: Die Gehäuse, die aus einem Stück Aluminium gefräst wurden, sind exzellent verarbeitet und vermitteln Stabilität und Langlebigkeit; dank IP67-Zertifizierung sind sie gegen zeitweiliges Untertauchen in Wasser geschützt. Beide Modelle sind in Schwarz und Weiß erhältlich, beim kleineren Pixel kommt eine blaue Farbvariante dazu. Wichtig zu wissen: Die lackierte Oberfläche ist bei der schwarzen Version rauer und griffiger als bei der weißen und blauen.

Während die Haptik auf ganzer Linie überzeugt, sorgt das Design beim kleineren Pixel 2 für Skepsis. Denn Google lässt über und unter dem Display breite Ränder, die nicht mehr so recht zu einem modernen Telefon passen wollen und das Smartphone für einen 5-Zöller vergleichsweise groß machen. Zudem ist das Frontglas zu den Rändern hin kaum gewölbt – diese unscheinbare Rundung vermittelt zusätzliche Eleganz und ist bis tief hinunter in die Mittelklasse eigentlich Standard. Mit seinem platt aufliegenden Frontglas und den breiten Rändern hinterlässt das Pixel zwar keinen billigen Eindruck, aber wer es vor sich hat hat, kommt nicht auf den Gedanken, dass sein Preis bei 799 Euro startet.
Das XL-Modell macht es besser: Die Vorderseite wird komplett von einem langgezogenen 18:9-Display ausgefüllt. Damit reiht sich Google in den aktuellen Trend zum Randlos-Smartphone ein und bewegt sich auf Augenhöhe mit dem Wettbewerb. Das Pixel 2 XL ist mit 939 Euro in der 64-GB-Variante allerdings deutlich teurer als ein Huawei Mate 10 Pro (UVP: 799 Euro), das mit doppelt so viel Speicher ausgestattet ist. Die Speichergröße ist hier besonders wichtig, weil sowohl Huawei als auch Google auf eine Speichererweiterung per Micro-SD-Karte verzichten – man muss also mit dem Gebotenen zurechtkommen.

Display mit Blaustich
Die Displays bieten mit ihrer hohen Auflösung (Pixel 2: Full-HD, Pixel 2 XL: QHD+) und der OLED-Technologie eine sehr gute Darstellungsqualität. Beim Pixel 2 XL allerdings mit einer Einschränkung: Die im Internet diskutierten Probleme – eine reduzierte Farbdarstellung und ein „Einbrennen“ von Pixeln – konnten wir in unserem Test zwar nicht nachvollziehen, weil Google mittlerweile ein Software-Update verteilt hat, das die Farbsättigung anhebt und dem Einbrennen vorbeugt (vermutlich auch durch Neuausrichtung der Pixel in Intervallen). Nicht aus der Welt geschafft wurde allerdings die deutlich abfallende Farbtreue in der Schrägperspektive. Sobald man das Display anwinkelt und nicht mehr gerade darauf schaut, verschiebt sich der Weißpunkt deutlich in Richtung eines kühlen Blautons – das OLED hat einen Blaustich. Beim kleineren Pixel 2 tritt dieses Problem nicht auf.
Unter dem Display werkelt mit dem Snapdragon 835 in beiden Kandidaten der aktuelle Top-Prozessor von Qualcomm, der von 4 GB RAM flankiert wird. Die Performance ist top und lässt keine Wünsche offen. Im Gegensatz zur Connectivity: Beiden Pixeln fehlt eine Klinkenbuchse für den Anschluss herkömmlicher Kopfhörer, aber immerhin legt Google einen entsprechenden Adapter in den Lieferkarton. Davon abgesehen sind mit Bluetooth 5.0 und ac- WLAN alle wichtigen Standards vorhanden, dank LTE Cat 15 werden ultraschnelle Datenübertragungen mit bis zu 800 Mbit/s unterstützt. Einen starken Eindruck machen auch die kräftigen Stereo-Lautsprecher, die beim Pixel 2 XL – auch aufgrund des größeren Resonanzkörpers – noch mehr Wumms haben.