- Google Pixel XL im Test
- Google Pixel XL: Kamera und Ausdauer
- Google Pixel XL: Android 7.1 "Premium"
Power satt und starke Kamera Mit intensiven Farben, ausgeprägten Kontrasten und einer hohen Blickwinkelstabilität ist das 5,5 Zoll große Display eine Augenweide. Die Leuchtkraft ist mit 405 Candela für ein OLED sehr gut und die hohe Auflösung von 2560 x 1440 Pixeln sorgt nicht nur für eine kna...
Power satt und starke Kamera
Mit intensiven Farben, ausgeprägten Kontrasten und einer hohen Blickwinkelstabilität ist das 5,5 Zoll große Display eine Augenweide. Die Leuchtkraft ist mit 405 Candela für ein OLED sehr gut und die hohe Auflösung von 2560 x 1440 Pixeln sorgt nicht nur für eine knackscharfe Darstellung, sie macht das Smartphone auch besonders geeignet für Googles neue VR-Plattform Daydream, die ein Bestandteil der aktuellen Android-Version 7 ist. Um in Googles VR-Welt einzutauchen, ist allerdings die Daydream View erforderlich, eine VR-Brille, die der Suchmaschinenriese für 69 Euro anbietet.
Genügend Rechenleistung für alle möglichen Anwendungen von Gaming bis VR steht jedenfalls bereit, denn unter dem Display schlummert Qualcomms nagelneues Spitzenmodell Snapdragon 821. Der Achtkerner, eine Weiterentwicklung der 820er-Generation, wird von 4 GB RAM unterstützt und taktet unter Last mit bis zu 2,15 GHz. In Benchmarks liegt das Pixel XL auf einer Höhe mit Samsungs Galaxy S7 – nur das iPhone 7 ist noch schneller.
Auch die Kamera kann mit den Besten mithalten, ohne sie allerdings zu überflügeln. Die Aussage von Google, im Pixel sei die „am besten bewertete Smartphone-Kamera“ eingebaut, basiert auf einer Einstufung der Optikspezialisten von DxO-Mark, in der das Pixel (XL) die Bestwertung von 89 Punkten erreicht und damit das Galaxy S7 (88 Punkte) und das iPhone 7 (86 Punkte) hinter sich lässt. Wir kommen zu einem anderen Ergebnis: Der Sony-Sensor IMX378 mit 12,3-Megapixel-Auflösung und Blende f2.0 schafft zwar bei Tageslicht hervorragende Fotos mit einer beeindruckenden Bildschärfe, muss sich bei schlechten Lichtbedingen allerdings hinter den Spitzenmodellen von Apple und Samsung anstellen.

Dann zeigt sich nämlich, dass der Sensor weniger Licht einfängt, was dazu führt, dass das Bildrauschen ausgeprägter ist und früher einsetzt. Der Verzicht auf eine mechanische Bildstabilisierung (OIS) ist daran sicher nicht ganz unschuldig. Negative Auswirkungen auf die Videoqualität hat das nicht, die elektronische Stabilisierung gleicht Verwackler bemerkenswert gut aus, selbst bei 4K-Aufnahmen. In der Summe liefert das Pixel XL eine überzeugende Kameravorstellung ab.
Die Geschwindigkeit ist hoch und die Qualität stimmt, hinzu kommt eine durchdachte Kamera-App mit zahlreichen Extras, unter anderem kann man die Blendenöffnung simulieren und damit die Hintergrundunschärfe beeinflussen (Bokeh). Auch das Niveau der Frontkamera ist hoch.
Für das Pixel spricht noch ein weiterer Aspekt: Besitzer können unbegrenzt Fotos und Videos in voller Auflösung und ohne Qualitätseinbußen in der Google Cloud speichern – was in Anbetracht eines verfügbaren Speichers von nur 22,4 GB bei der 32-GB-Variante allerdings auch bitter nötig ist. Der unbegrenzte Online-Speicherplatz ist nur einer der exklusiven Vorteile, die Google den Pixel-Käufern gewährt. Unser Überblick weiter unten macht deutlich, dass es nicht die Hardware ist, die gute Kaufargumente für das Pixel XL liefert, sondern die Software.
Das System macht den Unterschied
Dieser Befund wird von den Ergebnissen aus unserem Testlab untermauert. Die Funkeigenschaften bewegen sich nur im Mittelfeld, im UMTS-Netz sind die Ergebnisse befriedigend, im GSM-Netz nur noch ausreichend. Im LTE-Netz werden immerhin noch 25 Punkte erreicht (Verbalnote „gut“). Besser sieht es bei der Ausdauer aus: Mit einem 3450 mAh starken Akku erreicht das Google-Phone eine Laufzeit von sehr guten 9:05 Stunden, was bedeutet, dass – abhängig von der Nutzung – auch mal zwei Tage ohne Steckdose möglich sind.
Das reicht allerdings nicht für eine uneingeschränkte Kaufempfehlung. Eine Gesamtwertung von 414 Punkten ist zu wenig für ein 800 Euro teures Smartphone, es gibt viele Alternativen, die günstiger und besser sind. Softwareseitig wirft Google allerdings gewichtige Argumente in die Waagschale. Denn auf dem Pixel XL ist die beste Android-Version installiert, die wir kennen. Ob man nun den Software-Support, die Funktionalität oder das Design der Oberfläche betrachtet: das Pixel XL steht jeweils ganz vorne.