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65-Zoll-Mini-LED-ULED-4K-TV

Hisense 65U7NQ im Test: TV-Schnäppchen

Hisense gewinnt stetig Marktanteile und ist mittlerweile bekannt für erstaunlich gute Qualität zu angemessenem Preis. Der neue 65U7NQ avanciert zum Highlight der 1000-Euro-Oberklasse, wie unser Test zeigt.

Autor: Roland Seibt • 19.6.2024 • ca. 5:20 Min

Online-Siegel
Sehr gut
65-Zoll-Mini-LED-ULED-4K-TV
Hisense65U7NQ
Juni 2024 Zum Produkt
Hisense 65U7NQ im Test: TV-Schnäppchen
Das smarte Betriebssystem VIDAA U arbeitet sehr effizient und daher reaktionsschnell. Einstellungsmenüs werden teils erklärt, sind gut sortiert und prima lesbar.
© Hisense

Wer bei den bekannten Preisvergleichern nach attraktiven 65-Zoll-TVs mit 100-Hz-Panel und Quantum-Dot-Hintergrundbeleuchtung sucht und die Resultate nach Preis oder Beliebtheit sortiert, bekommt eine Vielzahl an Hisense-Modellen angezeigt. Besonders gefragt sind die Neueinsteiger und die Auslaufmode...

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Pro

  • Mini-QLED Backligh
  • sehr realistische Farben im Filmmaker-Modus
  • reaktionsschnelle Bedienung
  • viele HDR-Varianten
  • Gaming mit bis zu 240 fps

Contra

  • eingeschränkter Farbblickwinkel
  • Singletuner

Fazit

Wer nicht vom letzten Brillanzfitzelchen von HDR umgehauen wird, kann nominell 500 Euro sparen, wenn er sich für den Hisense 65U7NQ entscheidet. Die exzellent abgestimmten Farben, die dezente Kontrastverstärkung durch das lokale Dimmen und die smarte Vollausstattung ergeben ein tolles Oberklassepaket. connect-Testurteil: sehr gut (888 von 1005 Punkten)

88,4%

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Wer bei den bekannten Preisvergleichern nach attraktiven 65-Zoll-TVs mit 100-Hz-Panel und Quantum-Dot-Hintergrundbeleuchtung sucht und die Resultate nach Preis oder Beliebtheit sortiert, bekommt eine Vielzahl an Hisense-Modellen angezeigt. Besonders gefragt sind die Neueinsteiger und die Auslaufmodelle unserer U7-Serie sowie die superbrillanten U8, die wir im letzten Monat vorgestellt haben (hier unser Test).

Wer nicht ganz so viel Wert auf maximal leuchtstarke HDR-Filme oder edle Verarbeitung legt, landet bei den besonders preiswerten Modellen mit einem „E“ in der Mitte der Bezeichnung. Erkennt man die Rabatte, die im Handel momentan gewährt werden, relativiert sich jedoch der Aufpreis für die höherwertigen, sogenannten ULED-TVs, sodass wir gern die besseren Geräte empfehlen.

Mehr als nur tolle technische Daten

Schon wenn man das Konzept und die Ausstattung des 65U7NQ betrachtet, bleiben kaum Wünsche offen, sodass man sich fragt, wieso es überhaupt teurere TV-Geräte gibt. Selbstverständlich werden die in Ultra-HD aufgelösten Pixel durch ein LCD-Panel in VA-Technik definiert. Ein Backlight, das aus Mini-LEDs besteht, die echtes lokales Dimmen beherrschen, liefert optimierte lokale Kontraste.

Dazwischen liegt eine Schicht aus Quantum-Dot-Nanokristallen, die Lichtfrequenzen reiner machen und so die Grundfarben für das riesige HDR-Volumen aufbereiten. Das Panel ist 144 fps schnell und kann in Full-HD sogar mit 240 Hz befeuert werden, perfekt also für reaktionsschnelles Gaming.

Hinzu kommt, dass der Chipsatz die volle HDMI-Bandbreite (V2.1) sauber verarbeitet und keinerlei Normen außer Acht lässt. Für HDR bedeutet das: DolbyVision IQ und HDR10+ werden durch Lichtsensoren auf die Raumverhältnisse abgestimmt. Sowohl Filmmaker-Modus als auch IMAX Enhanced weisen auf geprüft naturgetreue Farbvorgaben hin. Im Tonbereich sind sowohl Dolby-Atmos als auch dts-X am Start, über HDMI reicht die Qualität bis hinauf zu dts-HD und Dolby TrueHD – beides achtkanalig, teilweise mit bis zu 192 kHz/24 Bit Samplingrate.

Das alles sind Merkmale der absoluten TV-Spitzenklasse – und nicht einmal bei unseren Referenzen sind alle Häkchen in der Ausstattungstabelle gesetzt. Ein großes Lob geht deshalb an die Produktplaner von Hisense. Die schaffen es nämlich, sehr gute Leistungen so in ein Budget zu kalkulieren, dass das Endprodukt stimmig ist und sich keine echten Schwachpunkte leistet.

Hisense 65U7NQ im Test: Standfuss
Der zentrale Standfuß besteht aus zwei massiven Metallstreben, an die eine dünne Plastikplatte geklickt wird. Der Fernseher wirkt leichtfüßig.
© Hisense

Mini-QLED, Nits & Bildqualität

Das etwas teurere Modell 65U8NQ (hier unser Test) hatte uns im Test mit der brachialen Brillanz von 3500 Nits und dem aus 1600 Mini-LEDs bestehenden Backlight begeistert. Mit dieser Technik kann er den großen Jungs der Konkurrenz nicht nur die Stirn bieten, sondern sie gehörig ins Schwitzen bringen.

Ehrlich gesagt, ist die TV-Technik jedoch heute schon so weit, dass große Gewinne bei der Bildfaszination der Spitzenklasse eher auf Nachbearbeitung und Optimierung der Videoquelle als auf unverändert natürlicher Darstellung basieren. So sind Brillanzen von HDR-Filmen eigentlich als absolute Helligkeiten definiert.

Ist ein Film – wie so viele – mit 1000 Nits gemastert sollte er auf einem TV, der 1000 Nits liefert, exakt genauso aussehen wie auf einem, der sagenhafte 5000 Nits bringt. Und sogar ein auf 500 Nits begrenztes Gerät müsste das Gros des Bilds ähnlich aufbereiten und nur Spitzlichter komprimieren. Selbst den in aktuellen Filmmasterings auf die Kinonorm DCI begrenzten Farbraum decken bereits Oberklassegeräte zu 95 Prozent ab, so wie unser Hisense U7NQ.

Hier zählten wir in der Hintergrundbeleuchtung 384 Zonen, verteilt auf 12 Zeilen. Die sorgen immerhin noch für 1400 Nits Lichtstärke, gemessen im 10-Prozent-Fenster. So steht der U7 in seiner Preisklasse exzellent da. Obwohl die Struktur des LCD-Panels genauso aussieht wie die des U8, unterscheiden sich die Varianten der Quantum-Dot-Technik. Alles basiert auf blauen LEDs, doch der U7NQ erzeugt Rot mittels eines verbesserten klassischen Leuchtstoffs, der keine farbigen Nachzieher produziert.

Das Panel hat Quantum-Dots – jedoch nur, um Grün reiner zu gestalten. Im Endeffekt ergibt das 5 Prozent weniger BT.2020-Farbvolumen, was kaum ins Gewicht fällt. Die gegenüber dem U8 halbierte maximale Lichtkraft genügt aber noch, um viele HDR-Masterings verlustfrei darzustellen.

Hisense 65U7NQ im Test: Seitensicht u. Fernbedienung
Die Fernbedienung erhält ihre Spannung durch Solarenergie – und bei schlechtem Wetter via USB.
© Hisense / Montage: connect

Für wenig Clipping sorgen dynamische Metadaten und ein sehr gutes Erkennen und Vermeiden von HDR-Clippings. Im Flächenweiß von HDTV ließ sich der U7 mit fast 800 Nits als Strahlemann einstellen, also achtmal heller als die Studionorm vorsieht. Ein gut eingestellter Lichtsensor liefert wunderbar leuchtende Bilder im hellen Wohnzimmer und satte Schwarztöne im Dunkeln. Dabei sind die fast 400 Dimmingzonen sehr gut abgestimmt.

Sitzt man drei Meter entfernt mittig vor dem Gerät, stören keine Lichtkränze. OLED-Displays oder LCDs mit mehr LED-Zonen liefern aber halt dennoch stärkere lokale Kontraste. Dabei lässt die Dimmingvariante „Niedrig“ Sterne am Nachthimmel unverändert stark funkeln und verbessert den Schwarzwert gegenüber „Aus“ enorm. „Mittel“ verstärkt ihn nochmals deutlich, aber nicht, ohne manche Spitzlichter abzusenken. Abends wirkt das Ergebnis jedoch meist gefälliger.

Auch hier reflektiert das leicht mattierte Panel 1,6 Prozent des Raumlichts, hat einen mit 16 Prozent recht ausgeprägten Hotspot und zeigt den für die VA-Technik üblichen blickwinkelabhängigen Abfall der Farbsättigung – in moderater Ausprägung. Sieht man die abermals erstklassige farbtechnische Werkseinstellung der Bildmodi, erscheint die Wiedergabequalität äußerst gefällig, aber nicht so überraschend knallig, wie es der U8 in den Standard-, Kinound Dynamikmodi kann.

Hisense 65U7NQ im Test: Anschlüsse
Ein analoger AV-Eingang, für den ein Adapter beiliegt, ist durchaus eine Besonderheit. Zwei der verfügbaren HDMI-Buchsen arbeiten bis 48 GB/s.
© Hisense

Smart-TV, Software & Klang

Noch dezenter als beim Bildgenuss sind die Abstriche bei der Verarbeitung oder in Bezug auf Smart-TV und Software. Der U7 ist zwei Zentimeter dicker als sein Bruder, wiegt dafür aber 10 Kilogramm weniger. Das sollte Unterschiede bei der Investition im Metall erklären, die sich visuell kaum bemerkbar machen. Dem U7 wurden sogar das Fernfeldmikrofon für die Sprachassistenten Alexa oder VIDAA-Voice und die Fernbedienung mit Solarzelle in der Ausstattungsliste belassen.

Das Betriebssystem VIDAA U7 stellt natürlich eine breite Auswahl an Apps und Funktionen bereit. Als deutsche Spezialitäten sind HD+, Maxdome, Joyn und RTL+ vorhanden, uns fehlte lediglich Magenta-TV. Vorbildlich an der Umsetzung finden wir die gut lesbaren und schnell reagierenden Bildschirmmenüs sowie die schön gestaltete Smartphone-App.

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Sehr gut
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Hisense65U7NQ
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Beim Klang war aufgrund des 40-Watt-Downfiring-2.1-Sounds eine Abwertung zu befürchten, dessen Wandler außerdem kaum Basisbreite vorgeben. Überraschenderweise ist die Umsetzung mit den Algorithmen von Dolby-Atmos sehr stimmig geraten. Ohne sie klingt es dumpfer. Der Woofer an der Rückseite reicht erstaunlich tief, wenn auch sein Pegel arg begrenzt ist. Darum sollte man den Volumenregler lieber absolut im Zaum halten, um eine gewisse Harmonie zu wahren.

Fazit

Wer nicht vom letzten Brillanzfitzelchen von HDR umgehauen wird, kann nominell 500 Euro sparen, wenn er sich für den Hisense 65U7NQ entscheidet. Die exzellent abgestimmten Farben, die dezente Kontrastverstärkung durch das lokale Dimmen und die smarte Vollausstattung ergeben ein tolles Oberklassepaket. Noch größer wird der Genuss, wenn man sich das Modell mit 75 Zoll (1900 Euro) oder gar mit 85 Zoll (3000 Euro) kauft.

Hisense 65U8NQ im Test: Begeisternde Farben

Aus dem Messlabor

Bildmessung Ultra-HD HDR BT.2100 12 Bit

Mit farbechten 1300 Nits in der Spitze wird das meiste HDR- Material bestens dargestellt.

Hisense 65U7NQ im Test: Bildmessung HDR
Bildmessung Ultra-HD HDR BT.2100 12 Bit
© connect

Bildmessung HDTV Full-HD, BT.709, 8 Bit

Hisense liefert exzellente Kino- und Filmmaker-Modi und verliert im Dimmingmodus „Niedrig“ keine Details. Je nach Bildmaterial wird das Gamma minimal verstärkt.

Hisense 65U7NQ im Test: Bildmessung HDTV
Bildmessung HDTV Full-HD, BT.709, 8 Bit
© connect

Wir nutzen im Labor die Farbmesssoftware Calman Ultimate von Portrait Displays, siehe www.portrait.com

Display unter dem Mikroskop

Das LCD-Panel sieht genauso aus wie das des großen Bruders U8NQ. Es wird allerdings von einem weniger schmalbandigen Backlight durchleuchtet.

Hisense 65U7NQ im Test: Pixelstruktur
LCD-Panel: Pixelstruktur
© connect

Testergebnisse: Hisense 65U7NQ

Vollbild an/aus
Kategorie Punkte
BILDQUALITÄT max. 500 468 überragend
TV-Empfang 50 45
High Definition 75 73
Ultra High Definition (+HDR) 85 81
Kontrast 90 84
Schärfe 60 56
Farbdarstellung 55 53
Ausleuchtung / Blickwinkel 40 34
Bildverbesserung 45 42
KLANGQUALITÄT max. 60 38 befriedigend
AUSSTATTUNG max. 260 222 sehr gut
Tuner 65 54
Anschlüsse / Kommunikation 85 73
Medien / Smart-TV / Gaming 60 57
Sonstiges / Ökologie 50 38
BEDIENUNG max. 105 97 überragend
Menügestaltung / Handling 25 22
Einstellungsmöglichkeiten 40 39
Installation 15 14
Fernbedienung 25 22
VERARBEITUNG max. 80 63 gut
Anmutung 25 19
Material 55 44
URTEIL max. 1005888 sehr gut

Daten & Messwerte: Hisense 65U7NQ

Vollbild an/aus
Kategorie Messwert
HerstellerHisense
Modell65U7NQ
Preis1500 Euro
Internetwww.hisense.de
MESSWERTE
Abmessungen in cm (B × H × T)145 × 90 × 29 (7,7)
Bilddiagonale / Gewicht164 cm / 21 kg
Kontrast ISO / in-Bild / dynamisch1263 / 7571 / 17 480
Flächen- / Spitzenweiß / HDR778 / 837 / 1420 cd
Gamma / Abweichung vom Ideal2,27 / 5 %
Farbtemperatur / Abweichung 6452 K / 1 %
Farbraum HDTV / HDR-BT.2020 100 % / 78 %
Ausleuchtung / Farbverteilung 93 % / 99 %
Latenz Film- / Gamemodus 112 / 18 ms
Einschalt- / Umschaltzeit5 / 2,4 s
Verbrauch max. / Film / Standby206 / 55 / 0,3 W
ANSCHLÜSSE
Tuner: analog / DVB-T / -C / -S+ / 1 / 1 / 1
IP-Tuner / CI-plusVIDAA / 1 (+USB)
HDMI / Komponente / AV-in4 / 0 / 1
USB (davon 3.0) / Netzwerk / WLAN2 (1) / 1 / ac
Audioausgangoptisch, Kopfhörer, eARC, Bluetooth 5
Besonderheiten -
AUSSTATTUNG
Hintergrundbeleuchtung / regelbar Mini-QLED / +
… via Lichtsensor / via Bildinhalt + / +
100 Hz / 200 Hz / Backlight-Blinking + / Interlaced / +
High Dynamic Range (HDR)DVIQ, HDR10+ad, HLG
Filmmaker-Mode / ALLM / HGIG + / + / -
G-Sync / FreeSync / VRR- / Premium-Pro / 48-144
FPS 2K / 4K / 8K240 / 144 / -
Farbtemperatur / Farbraumvoll kalibrierbar
… RGB Gain+Offset / 10p / 20p+ / - / +
Gamma / Rausch- / Artefaktfilter+ / + / +
MedienwiedergabeUSB, Mirror, App-Cast, Airplay
DLNA-HeimnetzClient, Renderer
HbbTV / Betriebssystem+ / Vidaa-U7.6
Smart-TV-Apps*A,Ap,D,De,Di,J,Mx,N,P,R,S,W,Y,Z
Sprachsteuerung / Smartphone-AppVIDAA+Alexa / VIDAA
Festplatte für Aufnahmen / über USB - / +
ZubehörAV-Adapter
Besonderheiten:Solar-Fernbedienung, Fernfeldmikrofon, Dolby Atmos, dts-HD, IMAX Enhanced, DolbyVision Gaming

*Abkürzungen für Smart-TV-Dienste: A=Amazon Prime Video, Ap=Apple TV , D=DAZN, Di=Disney+, G=Google Play Movies, H=HD+, J=Joyn, M=Magenta-TV, Mx=Maxdome, N=Netflix, P=Paramount+, R=RTL+, Ra=Rakuten, S=Sky, Sp=Spotify, W=Webbrowser, Y=Youtube, Z=Zattoo