Huawei FreeBuds Pro im Test
Mehr zum Thema: HuaweiEs ist schon eine feine Sache, wenn man den Lärm der Welt auf Knopfdruck ausblenden kann. Die Huawei FreeBuds Pro bieten ein exzellentes Active Noise Cancellation zum kleinen Preis. AUDIO hat die In-Ear-Kopfhörer getestet und dabei weitere Stärken der FreeBuds Pro gefunden.

Der beste Kopfhörer ist der, den man dabei hat. Was wie eine Binsenweisheit klingt, ist unterwegs nicht so leicht zu realisieren, schließlich sind On- und Over-Ear-Kopfhörer unhandlich und sperrig in der Reisetasche. Da freut es uns, dass die kleine Riege der ernstzunehmenden In-Ear- und True-Wir...
Der beste Kopfhörer ist der, den man dabei hat. Was wie eine Binsenweisheit klingt, ist unterwegs nicht so leicht zu realisieren, schließlich sind On- und Over-Ear-Kopfhörer unhandlich und sperrig in der Reisetasche. Da freut es uns, dass die kleine Riege der ernstzunehmenden In-Ear- und True-Wireless-Ohrhörer mit den Huawei FreeBuds Pro Zuwachs bekommen hat.
Die Huawei FreeBuds Pro passen mit ihren kompakten Abmessungen (50 x 25 x 70 mm) und der nur 72 Gramm schweren Ladeschale spielend ins kleine Reisegepäck. Die auch drahtlos (Qi) ladbare Ladebox eine Speicherkapazität von 580 mAh, genug um die In-Ears drei bis viermal aufzuladen.
Akkulaufzeit über acht Stunden
Da die je 6 Gramm leichten FreeBuds Pro auf über acht Stunden Betriebszeit kommen, reicht das kleine Set locker für einen längeren Transatlantik-Flug. Der Sennheiser True Wireless II mit knapp fünf Stunden und der Sony WF-1000 XM3 mit etwa sechs Stunden Ausdauer (beide ohne ANC gemessen) müssen deutlich öfter in die Ladeschale zurück.
Sind die FreeBuds Pro im Ohr, lassen sich Lautstärke, Track-Navigation und Geräuschunterdrückung über Touch-Gesten und ins Gehäuse eingelassene, unsichtbare Schalter steuern. Zum Annehmen eines Anrufes braucht es das per Bluetooth gekoppelte Smartphone nicht, das geht über die unsichtbaren Tasten. Der Bedienkomfortkomfort der FreeBuds Pro ist hoch.
Zweites Mikro für Knochenschall
Vom Telefonieren in lauter Umgebung ist, wie bei fast allen In-Ears, abzuraten. Wie alle Headsets, die das Mikrofon nicht an einem Ausleger direkt vorm Mund positionieren, nehmen die FreeBuds Pro Umgebungsgeräusche willig auf. Allerdings schlagen sie sich ein bisschen besser als viele Mitbewerber, da sie zusätzlich zum Luftschall auch über ein weiteres Mikrofon den weitgehend ungestörten Knochenschall aufnehmen.

ANC mit Transparenzmodus
Beim Musikhören ist das Umgebungsgeräusch kein Problem. Mit 15 dB Unterdrückung erreichen die FreeBuds Pro keine Rekordwerte, aber in Flugzeugen und Bahnen ist das mehr als genug, um tieffrequente Flug- oder Fahrgeräusche und das Geplapper der Mitreisenden auf ein erträgliches Maß zu reduzieren.
Interessant: Neben der Möglichkeit, die Geräuschunterdrückung auszuschalten, kann der Anwender auch einen Transparenzmodus wählen. Dieser hebt Stimmen hervor, was in lauter Umgebung hilfreich ist, wenn man von einer Person direkt angesprochen wird. Das Umschalten kann auch über die AI Life App von Huawei erfolgen, die sogar eine Möglichkeit bietet, den richtigen Sitz der mit drei unterschiedlich großen Silikon-Ohrstöpseln gelieferten EarBuds Pro zu testen.
FreeBuds Pro im Hörtest
Wir schalteten in lauter Testumgebung das ANC an, um die Wirkung beim Musikhören zu überprüfen. Unsere Wahl fiel auf eine Aufnahme des Atlanta Symphony Orchester, das für Telarc Stravinskys Feuervogel eingespielt hat. Bemerkenswert wie verfärbungsarm hier die Streicherpassagen dargeboten wurden.
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Wobei es sich verbietet bei dieser furiosen Musik von zartem Schmelz zu sprechen. Eher meinten wir zu sehen, wie die schwingendenden Saiten das Kolophonium aus den Geigenbögen schlugen. Mächtig vibrierendes Paukenfell tat sein Übriges, um uns mit offenem Mund zurückzulassen.

Einen überzeugenden Vortrag lieferten die FreeBuds Pro auch bei der R&B-Version von Tobacco Road, die Eric Burdon mit War 1970 einspielte. Die sauberen Basslinien und viel Drive an den Schlaginstrumenten waren mitreißend, einzig der Klang der Becken hätte noch eine Spur prägnanter sein können. Doch das ist wohl der Bluetooth-Verbindung geschuldet, der kleine Preis, den man für die große Bequemlichkeit zahlen muss.
Richtig zur Sache ging es bei Sharp’s The Word von dem Album Here Today, Gone Tomorrow von Brother Grimm, in dem die E-Gitarre einen Eindruck davon vermittelte, wenn ein Kopfhörer unbegrenzt schieben kann.

Fazit
Mit den FreeBuds Pro bricht der Smartphone-Spezialist Huawei klanglich in die Phalanx etablierter Marken wie Apple, Sennheiser und Sony ein. Bei Ausdauer und Maximalpegel kann Huawei sogar deutlich vorlegen, während der Preis mit 179 Euro echt ein Schnäppchen ist. Das ist AUDIO 75 Klangpunkte und eine Auszeichnung für das überragende Preis/leistungs-Verhältnis wert. Wer jetzt noch ohne Ohrhörer reist, ist selbst schuld.
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