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Edel-Smartphone

Huawei Mate RS Porsche Design im Test

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Exklusivität war schon immer eine Frage des Preises. Der bewegt sich hier jenseits der 1500-Euro-Marke. Doch was hat das von Porsche Design und Huawei veredelte Mate RS, was kein anderes Smartphone bietet? Das verrät der Test.

Autor: Joachim Bley • 20.9.2018 • ca. 3:45 Min

Huawei Mate RS Porsche Design
Mit seiner homogenen Form, gerundeten Glasoberflächen und fließenden Übergängen hebt sich das Mate RS ganz dezent von der Masse ab.
© Huawei

Seit über fünf Jahrzehnten steht der Porsche 911 für (Automobil-) Technik in ihrer schönsten Form. Als Schöpfer des legendären Sportwagens gilt F. A. Porsche, der im Jahr 1972 das gleichnamige Designstudio gründete. Inspiriert von der Erfolgsgeschichte des 911ers streben Porsche Design und de...

Pro

  • exklusives, funktionales Design
  • Fingerprintsensor im Bildschirm
  • formidables Curved-OLED-Display
  • leistungsstarke Hardware, 256 GB Speicher
  • exzellente Leica-Triple-Kamera
  • schnelle Datenverbindungen
  • drahtloses Aufladen
  • durchgängig gute Laborwerte
  • Lederetui mit transparentem Fenster

Contra

  • Headset-Klinke fehlt
  • kein Micro-SD-Steckplatz
  • hoher Preis

Fazit

connect Testurteil: sehr gut (433 von 500 Punkten)

86,6%

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Seit über fünf Jahrzehnten steht der Porsche 911 für (Automobil-) Technik in ihrer schönsten Form. Als Schöpfer des legendären Sportwagens gilt F. A. Porsche, der im Jahr 1972 das gleichnamige Designstudio gründete. Inspiriert von der Erfolgsgeschichte des 911ers streben Porsche Design und der chinesische Smartphone-Hersteller Huawei mit ihren gemeinsam entwickelten Luxusklasse-Modellen nach der perfekten Symbiose aus innovativer Technik und vollendeter Formgebung.

Mit dem Mate RS stellen die beiden Kooperationspartner bereits ihr drittes Smartphone-Modell vor. Dessen rund 6 Zoll messendes OLED-Display ist hier – ähnlich wie bei Samsungs Edge- Bildschirmen – an den Längsseiten sanft abgerundet. Die Gehäuserückseite besteht ebenfalls aus Glas. Die dezent spiegelnden Oberflächen schließen nahtlos an den Metallrahmen an, sodass eine homogene Einheit entsteht.

Die beispielsweise vom iPhone X bekannten, auffälligen Display-Einbuchtungen für Lautsprecher und Frontkamera fanden bei den Porsche Designern offensichtlich keinen Gefallen. Jedenfalls sucht man diesen sogenannten Notch am oberen Displayrand vergeblich. Ohnehin soll nichts die Symmetrie stören. Die Antennenstege sind kaum zu erkennen.

Purismus ist auch in Bezug auf die Ausführungen angesagt: Das glatte, bislang ausschließlich in zeitlosem Schwarz erhältliche Mate RS verzichtet konsequent auf Farbspielereien. Fingerspuren sind aufgrund der glänzenden Oberflächen unvermeidbar. Unter Designaspekten ist das Mate RS rundum gelungen – und dabei weit entfernt von einem „Schön-Wetter“-Phone. Der tadellos gefertigte, knapp über 180 Gramm schwere Glasriegel liegt sehr angenehm in der Hand. Das Gehäuse ist nach der Schutzklasse IP67 staub- und wasserresistent und soll damit unter Laborbedingungen zumindest zeitweiliges Eintauchen überstehen.

Huawei Mate RS Porsche Design
Die vom Huawei P20 Pro bekannten, im Mate RS mittig angeordneten drei Sensorsysteme und die KI-gestützte Bildaufbereitung führen auch hier zu einer exzellenten Fotoqualität.
© Huawei

Toptechnik des Huawei P20 Pro

Der Porsche-Design-Schriftzug verspricht Technik, die höchsten Ansprüchen genügt. Das ist der Fall: Das Edel-Phone basiert auf dem Huawei P20 Pro​, das derzeit den ersten Platz in der connect-Bestenliste belegt. Die überschaubaren Spielräume für zusätzliche Finessen wie das bereits erwähnte Curved Display im 18:9-Format nutzen die Chinesen gekonnt. So wurde die Auflösung auf 1440 x 2880 Bildpunkte erhöht. Dass Dunkelkontrast und Schwarz-Darstellung exzellent ausfallen, überrascht bei einem selbstleuchtenden Bildschirm nicht. Gegenüber unserer Nummer eins haben sich zudem die Helligkeit (635 cd/m2) sowie die Kontraste bei Tageslicht und im Büro weiter verbessert.

Die Bedienung der Benutzeroberfläche, die hier auf Android 8.1 aufsetzt, lief jederzeit flüssig und rund. Selbst intensives Multitasking und anspruchsvolle Anwendungen brachten den bewährten, für maschinelles Lernen ausgelegten Spitzenklasse-Systemchip nie in Bedrängnis. Der hauseigene Kirin 970​ bricht zwar keine Benchmark-Rekorde. Er erledigt aber in der Praxis alle Aufgaben schnell und souverän. Unter starker Belastung erwärmte sich das Gehäuse spürbar. Clevere Automatikfunktionen ermöglicht ein zusätzlicher Rechenkern, der die Prozessor- und Grafikeinheit ergänzt. Diese NPU (Neural Processing Unit) nutzt ihre KI-Fähigkeiten (künstliche Intelligenz) unter anderem zur motivabhängigen Optimierung der Kameraeinstellungen.

Der verfügbare Speicher wurde auf satte 243 GB erhöht. Angesichts des opulenten Platzangebots wird kaum jemand den fehlenden Micro-SD-Steckplatz vermissen. Der Arbeitsspeicher beträgt wie beim Huawei P20 Pro standesgemäße 6 GB.

Huawei Mate RS Porsche Design
Als erstes Smartphone eines führenden Herstellers lässt sich das Mate RS einfach mit einer zielgerichteten, längeren Fingerberührung des Displays entsperren. Das klappt erstaunlich gut.
© Huawei

In-Screen-Fingerabdrucksensor

Als exklusives Technik-Highlight geht der hinter der OLED-Anzeige integrierte Fingerprintsensor durch. Zur Freigabe genügt eine gezielte Berührung des im Sperrbildschirm angezeigten Symbols. Beim Fingerauflegen ist zwar ein wenig mehr Präzision und Geduld gefragt als beim rückseitigen Pendant. Insgesamt funktionieren die Display-Fingerscans mit kurzzeitig erhöhter Helligkeit aber zuverlässig. Wer möchte, kann den Startscreen auch per Gesichtserkennung aktivieren.

Die zum Teil minimal überstehende Hauptkamera-Einheit mit optischem Dreifach-Zoom hat sich bereits im P20 Pro bestens bewährt. Der wesentliche Unterschied: Die drei Linsensysteme sind hier mittig angeordnet. Dieser Umzug erfüllt die Forderung nach einem symmetrischen Design und verringert zudem das Risiko, dass die Linsen beim Fotografieren ungewollt verdeckt werden. Bei guten Lichtbedingungen konnten die Kamera-Messwerte und die Probeaufnahmen vollauf überzeugen. In dunkler Umgebung fiel das Bildrauschen dagegen etwas höher aus als beim Huawei P20 Pro. Die Selfies der 24-Megapixel-Frontkamera gefielen ebenso wie der klare, vergleichsweise kräftige Stereoklang der Lautsprecher.

Die aufgeräumte Emotion-Oberfläche (EMUI) läuft auch in der Version 8.1 gewohnt stabil und arbeitet zudem eng mit dem Google-Sprachassistenten zusammen. Mit von der Partie sind Huawei-typische Extras wie ein geschützter Speicherbereich für Privates, ein Schrittzähler und ein Wecker, der auch bei ausgeschaltetem Gerät Alarm schlägt, wenn Zeit zum Aufstehen ist.

Was die Höchstgeschwindigkeiten im Datentransfer angeht, macht der Porsche unter den Smartphones mit einem Gigabit-LTE-Modem, WLAN-ac und einer USB-C-3.1-Schnittstelle seinem Ruf alle Ehre. Im Dual-SIM-Betrieb können beide Mobilfunkkarten die 4G-Netze und VoLTE für eine höhere Sprachqualität nutzen. Die providergestützte Mobiltelefonie über WLAN-Netze (WiFi Calling) ist ebenfalls möglich.

Testsiegel connect sehr gut
Testsiegel
© WEKA Media Publishing GmbH

Durchweg gute Noten im Labor

Unser Testlab bescheinigte dem Mate RS ebenfalls durch die Bank starke Leistungen. Die Akustik war exzellent. Gleiches gilt für die Funkeigenschaften – auch wenn die Sendeleistungen in den LTE-Frequenzbändern noch etwas höher sein könnten. Der drahtlos ladbare 4000-mAh-Akku hielt im Praxismix sehr gute 8:40 Stunden durch. Das P20 Pro bewies noch mehr Ausdauer und konnte so im Gesamtergebnis einen knappen Punktevorsprung herausholen – und damit seinen Spitzenplatz behaupten.

Es spricht (fast) alles für das optisch wie technisch überzeugende Mate RS, wäre da nicht der Preis. Insofern wird die Zahl derjenigen, die dieses Edel-Smartphone nur zu gerne hätten, weit größer sein als die Zahl derjenigen, die es ihr Eigen nennen dürfen. Kleiner Trost: Das Huawei P20 Pro ist die vernünftigere, wenn auch konventionellere Wahl in der höchsten Smartphone-Liga.

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