LG OLED55C49LA im Test: Sprengstoff für den OLED-Markt
Mehr zum Thema: LGNicht ohne Grund kommen aus der C-Klasse von LG die beliebtesten OLED-Produkte. Wir haben den neuen C4 mit 55 Zoll getestet. Wie sein Name verspricht, präsentiert er einige zündende Ideen, einen explosiven Bildprozessor und bombastische Ergebnisse.

Beim Blick in unsere Bestenliste der OLED-Fernseher fiel uns auf, dass wir uns in letzter Zeit von der Entwicklung des Markts und den Prioritäten der Anbieter haben mitreißen lassen. Die Vorgänger des hier getesteten LG OLED55C49 hatten wir weder in der 55- noch in der 65-Zoll-Version getestet, s...
Beim Blick in unsere Bestenliste der OLED-Fernseher fiel uns auf, dass wir uns in letzter Zeit von der Entwicklung des Markts und den Prioritäten der Anbieter haben mitreißen lassen. Die Vorgänger des hier getesteten LG OLED55C49 hatten wir weder in der 55- noch in der 65-Zoll-Version getestet, sondern gleich mit 77 und sogar mit überwältigenden 83 Zoll in unser Labor kommen lassen. Und weil die Nachfrage nach schnellen Displays für Gaming und PC-Nutzung sehr groß war, hatten wir den ganz kleinen Varianten mit 48 und 42 Zoll den Vorzug vor dem 55-Zöller gegeben.

Wir hatten also vier Jahre lang keinen LG OLED„C" mit 55 Zoll im Labor. Das wollen wir nun endlich nachholen und prüfen, was sich technisch getan hat. Und weil LG verkündet hat, die neue 9.1.5-Soundbar DS95TR ebenfalls deutlich verbessert zu haben, orderten wir sie als WOW-Kombination gleich mit.
Wer 55 Zoll für zu klein hält, hat wieder die beste Auswahl an verschiedenen Bilddiagonalen. Den hier getesteten C49LA gibt es mit 48, 55, 65, 77 und 83 Zoll, die abgewandelte Variante C47 auch mit 42 Zoll. Dabei ist aber nicht klar, worin sich die Modelle C47, C48 und C49 technisch unterscheiden.

Der LG OLED55C49LA bestach schon bei den Messungen durch seine Farbbrillanz und sicherte sich damit einen Spitzenplatz in der Bestenliste. Laut LG bietet dieses „evo“-Gerät eine AI Brightness Control, die die Lichtmenge sinnvoll konzentriert. Damit übertrumpfen seine Leistungen die der aufwendigeren, vor zwei Jahren vorgestellten G-Serie.
Damals saßen auf den Pixeln noch keine Mikrooptiken, die jetzt die Premiumgeräte von LG aufpeppen. Das Beste gleich vorweg: Mit 1200 Nits (1000 kalibriert) bei lobenswert hohen Farbpegeln bildet der 55C47 die meisten HDR-Filme nahezu fehlerfrei ab. Brillanter gemasterte Stücke werden fast ausnahmslos in DolbyVision präsentiert, was der LG analysieren und wie gewünscht an seine 1000 Nits anpassen kann. Da bleiben kaum Wünsche offen.
OLED-MLA-Panels oder QDOLED- Screens spielen ihre Vorzüge höchstens dann sichtbar aus, wenn Kinomaster künftig eventuell farbenfroher oder kontrastreicher aufbereitet werden. Unterschiede in klassischem HDTV Material oder gar in SD finden zu wollen, ist aussichtslos. Hier hat LG mit dem Alpha-9-4k-AI-Gen7-Prozessor ein Ass im Ärmel. Der erledigt die Nachbearbeitung und Aufbereitung der Quellen bestens, bei unseren Shootouts sind höchstens Nuancen zum Alpha-11 des G4 zu unterscheiden.

Ein für Puristen ganz wichtiger Vorteil gegenüber den meisten Mitbewerbern ist die besonders farbscharfe Verarbeitung jeglichen Bildmaterials (in 4:2:2). Wenn im PC-Modus dann noch auf RGB geschaltet wird, erkennt man die absolute Präzision der Farbanteile, die kaum ein anderes Gerät so detailreich umsetzen kann. In Kombination mit den geringen Latenzen von bis zu fünf Millisekunden (120 fps) hinunter ist dieses TV-Modell ein echter Tipp für den Einsatz als PC- oder Gamingmonitor bis 144 Hertz.

Keine Kompromisse beim Konzept
Im TV-Markt ist ein starker Preisverfall zu beobachten. Überall wird der Rotstift angesetzt, doch beim OLED55C49 bleiben wir von qualitativen Kompromissen verschont. Zwar gibt es im Handel schon gleich große OLED-TVs für fast den halben Preis, doch die hochwertige Kombination aus exzellenter Bildqualität, sauberer Verarbeitung, bester Ausstattung inklusive Doppeltuner und wegweisendem Bedienkonzept und obendrein noch mannigfaltigen Smart-TV- und Kommunikationsoptionen bleibt unerreicht.
Für Sparfüchse hält LG dann die B-Serie bereit: Sie enthält keine „evo“-Technik oder Doppeltuner, setzt auf einen kleineren Bildchip, ermöglicht aber immerhin das Zocken mit 120 fps.
Genau wie Samsung investiert LG jede Menge Entwicklungsarbeit und damit Geld nicht nur in eigene Bildchips, sondern auch in ein eigenes Betriebssystem. Nur so bleibt man unabhängig von den Launen Googles, kann eigene Projekte vorantreiben und individuelle Innovationen integrieren. Und vielleicht fällt auch noch ein bisschen Geld für Werbung in den Smart-TV-Menüscreens ab.
Auf jeden Fall sprechen wir LG unser größtes Lob dafür aus, mit solchen Eigenentwicklungen die TV-Welt zu diversifizieren. Indem der Hersteller Möglichkeiten zur Kalibration bis hin zur Programmierung des 3D-Lookup-tables via Calman Autocal geschaffen hat, legte er vor vielen Jahren den Grundstein für herausragende Bildqualität.
Auch bei der Optimierung der Gamingeigenschaften war LG seit der ersten Stunde am Start. Und trieb nebenbei die Einbindung von allerlei Computerperipherie und dem Internet der Dinge auf die Spitze – stets bemüht, jede gute Idee der Konkurrenz nicht nachzuahmen, sondern zu überbieten.
So auch beispielsweise bei der Verbesserung der Klangqualität durch die Ergänzung einer Soundbar. Früher deaktivierten sich interne TV-Boxen beim Zuschalten einer externen Soundlösung, heute geht man dazu über, dass sich alle Schallwandler klanglich ergänzen, solange es speziell abgestimmte passende Soundbars sind.
Optimale Einstellungen: LG OLED55C49LA
Vollbild an/ausEinstellung | Wert |
---|---|
Bildmodus | Filmmaker |
Helligkeit OLED | 100 |
Lichtsensor | ein |
Kontrast | 90 |
Schwarzwert | 50 |
Schärfe | 0 |
Farbtiefe | 50 |
Gamma | BT.1886 |
Farbtemperatur | Warm 50 |
RGB-Gain (Hoch) | 0, 0, 0 |
RGB-Offset (Niedrig) | 0, 0, 0 |
Empfhohlener Sehabstand | |
TV 3,3 m | DVD: 2,9 m |
HD 1,9 m | UHD: 90 cm |
GAMING | LG erfüllt alle Wünsche selbst der anspruchsvollsten Gamer. Geringe Latenzen (5 ms@120 fps) bei variablen Bildraten, Dolby- Vision, dazu spezielle Genremodi und messerscharfes RGB für PC-Fans. |
Dabei ist der eigene Klang des C4 schon überaus harmonisch. Vor allem Stimmen sind schön klar und werden trotz Downfirings nicht von unterhalb des Screens verortet. Sogar Tiefbass ist zu vernehmen, die Höhen überaus frisch.
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Die ausgefuchsten Algorithmen von Dolby und LG samt Raumeinmessung holen alles aus den kleinen Wandlern – können aber die Physik nicht überlisten, sodass der C4 keinen hochdynamischen Klang bietet. Schaltet man LGs hochwertigste 9.1.5- Soundbar DS95TR (1800 Euro) (hier unser Test) über WOW-Orchestra zu – am besten nicht drahtlos, sondern mittels eARC – wird das Klangbild deutlich entspannter, präziser und erheblich kraftvoller.
Wie üblich produziert auch dieser LG-TV in der Werkseinstellung „automatischer Energiesparmodus“ einen unterkühlten, überbunten Bildeindruck, der sonderbarerweise brillanter wirkt als „Lebhaft“ und „Standard“. Wer den Filmmakermodus wählt und die OLED-Helligkeit nach Gusto unter Einbeziehung des Lichtsensors auf eine angenehme Leuchtkraft verstärkt, bekommt ein erstklassig natürliches Bild, das optional exzellent geglättet werden kann. Wie eingangs erwähnt, schlagen sich auch die farbstarken 1000 Nits des HDR-Modus bei den allermeisten Filmen wunderbar. Hier gibt es lokale Kontraste mit jeder Menge Wumms.
Aus dem Messlabor
Farb- und Brillanzmessung Ultra-HD, HDR, BT.2100, 12 Bit

Farb- und Brillanzmessung HDTV, Full-HD, BT.709, 8 Bit

Display unter dem Mikroskop

Wir nutzen im Labor die Farbmesssoftware Calman Ultimate von Portrait Displays, siehe www.portrait.com
Daten & Messwerte: LG OLED55C49LA
Vollbild an/ausKategorie | Wert |
---|---|
Hersteller | LG |
Modell | OLED55C49LA |
Preis | 2500 Euro |
Internet | www.lg.com/de |
MESSWERTE | |
Abmessungen in cm (B × H × T) | 123 × 71 × 23 (4,5) cm |
Bilddiagonale / Gewicht | 139 cm / 16 kg |
Kontrast ISO / in-Bild / dynamisch | 1234 / 15 0301 / >3 Mio |
Flächen- / Spitzenweiß / HDR | 180 / 387 / 1224 cd |
Gamma / Abweichung vom Ideal | 2,32 / 1,4 % |
Farbtemperatur / Abweichung | 6541 K / 1,1 % |
Farbraum HDTV / HDR-BT.2020 | 100 % / 76 % |
Ausleuchtung / Farbverteilung | 99 % / 100 % |
Latenz Film- / Gamemodus | 90 / 14 (5) ms |
Einschalt- / Umschaltzeit | 4 / 2,7 s |
Verbrauch max. / Film / Standby | 148 / 74 / 0,3 W |
ANSCHLÜSSE | |
Tuner: analog / DVB-T / -C / -S | 1 / 2 / 2 / 2 |
IP-Tuner / CI-plus | LG Channels / 1 |
HDMI / Komponente / AV-in | 4 / - / - |
USB (davon 3.0) / Netzwerk / WLAN | 3 / 1 / ac |
Audioausgang | optisch, Bluetooth 5.1, eARC |
Besonderheiten | HD+ embedded, IR-Sender |
AUSSTATTUNG | |
Hintergrundbeleuchtung / regelbar | OLED / + |
… via Lichtsensor / via Bildinhalt | + / + |
100 Hz / 200 Hz / Backlight-Blinking | + / - / + |
High Dynamic Range (HDR) | DVIQ, HLG |
Filmmakermode / ALLM / HGIG | + / + / + |
G-Sync / FreeSync / VRR | + / + / 40-120 |
FPS 2K / 4K / 8K | 120 / 120 / - |
Farbtemperatur / Farbraum | kalibrierbar |
… RGB Gain+Offset / 10p / 20p | + / + / + |
Gamma / Rausch- / Artefaktfilter | + / + / + |
Medienwiedergabe | USB, MiraCast, Airplay, ChromeCast |
DLNA-Heimnetz"Client | Renderer" |
HbbTV / Betriebssystem | + / webOS 24 |
Smart-TV Apps* | A, Ap, D, Di, H, J, Mx, N, P, R, Ra, S, Sp, W, Y, Z |
Sprachsteuerung / Smartphone-App | ThinQ+Alexa / ThinQ |
Festplatte für Aufnahmen / über USB | - / + |
Zubehör | Infrarotsender |
Besonderheiten: | Magic Remote, Dolby Atmos,dts-HD, LG Sound Sync, WiSA 2.1, Fernfeldmikrofon, MultiView, Klangeinmessung. Remote-PC, Always-ready, Familienkontrolle, Calman AutoCal mit iTPG, isf-Modi, USB-Webcam |
*Abkürzungen für Smart-TV-Dienste: A=Amazon Prime Video, Ap=Apple TV , D=DAZN, Di=Disney+, G=Google Play Movies, H=HD+, J=Joyn, M=Magenta- TV, Mx=Maxdome, N=Netflix, P=Paramount+, R=RTL+, Ra=Rakuten, S=Sky, Sp=Spotify, W=Webbrowser, Y=Youtube, Z=Zattoo
Testergebnisse: LG OLED55C49LA
Vollbild an/ausTESTERGEBNISSE | |
---|---|
BILDQUALITÄT max. 500 | 488 überragend |
TV-Empfang 50 | 48 |
High Definition 75 | 75 |
Ultra High Definition (+HDR) 85 | 82 |
Kontrast 90 | 88 |
Schärfe 60 | 58 |
Farbtreue 55 | 55 |
Ausleuchtung / Blickwinkel 40 | 38 |
Bildverbesserung 45 | 44 |
KLANGQUALITÄT max. 60 | 45 gut |
AUSSTATTUNG max. 260 | 227 sehr gut |
Tuner 65 | 60 |
Anschlüsse / Kommunikation 85 | 72 |
Medien / Smart-TV / Gaming 60 | 58 |
Sonstiges /Ökologie 50 | 37 |
BEDIENUNG max. 105 | 101 überragend |
Menügestaltung / Handling 25 | 24 |
Einstellungsmöglichkeiten 40 | 40 |
Installation 15 | 14 |
Fernbedienung 25 | 23 |
VERARBEITUNG max. 80 | 64 sehr gut |
Anmutung 25 | 21 |
Material 55 | 43 |
URTEIL max. 1005 | 925 überragend |
LG DS95TR: Soundbar für ein WOW
Als idealer Partner zur Aufwertung der Klangqualität bietet sich LGs 9.1.5-Soundbar DS95TR an. Wir haben sie in aufwendigen Labor- und Hörtests mit dem OLED-TV kombiniert.
Eine 3D-Soundbar oder ein ausgewachsenes Surroundsystem können der Klangqualität eines Fernsehers mächtig auf die Sprünge helfen. Besonders interessant wird die Kombination, wenn das Soundsystem nicht nur in Sachen Steuerung voll in die TV-Technik integriert ist, sondern sogar alle Schallwandler ihre Arbeit gemeinsam verrichten und sich dabei ergänzen.
Das ist jetzt auch bei LG möglich, der Hersteller nennt die Technik WOW Orchestra. Dass das Hinzuschalten der Soundbar deutlich mehr Wumms, Harmonie, Präzision und 3D-Räumlichkeit erzeugt, liegt bei einem Kaufpreis von 1800 Euro nahe.
Dass Dialoge weiterhin aus den Mündern der Protagonisten zu kommen scheinen, ist ein mehr als nur ein Bonus. Insgesamt erwies sich die neue LG Soundbar als deutlich besser als ihre Vorgänger, und vor allem bei der Ansteuerung über HDMI sind Laufzeitfehler nun vergessen. Wir haben das System zum Test unserem Messlabor und den Klangspezialisten von AUDIO+stereoplay anvertraut.
Deren Urteil können Sie hier nachlesen. Dort sind auch die ausführlichen Messwerte, Diagramme, Bilder von der Konfigurations-App sowie eine Ausstattungstabelle zu finden.