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4K-UHD-Mini-Projektor

LG Cinebeam Q (HU710PB) im Test

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So viel Farbgewalt in einem so kleinen Beamer gab es noch nie. Mit drei Lasern erzeugt der LG Cinebeam Q sattere HDR- Welten als die meisten Profiprojektoren. Lesen Sie unseren Test hierzu.

Autor: Roland Seibt • 22.5.2024 • ca. 3:25 Min

Online-Siegel
gut
Beamer
LGCinebeam Q (HU710PB)
Laser
Mai 2024
LG Cinebeam Q (HU710PB) im Test
Dank des ausgeklügelten Drehgriffs lässt sich der LG CineBeam Q äußerst flexibel aufstellen.
© LG

Das größte Kinobild liefert immer noch ein Videoprojektor. Daran ändern auch die ungemein attraktiven Preise der riesigen neuen LCD-Fernseher nichts. Die Einsatzgebiete der Beamer sind erheblich breiter gefächert als früher und adressieren nicht mehr nur Enthusiasten, die sich einen vollwertige...

Pro

  • äußerst kompakter 3-Laser-Beamer
  • exzellente Farbstärke
  • riesiger Farbraum, sehr gut abgestimmt
  • satter Kontrast
  • Smart-TV/Streaming integriert
  • erstklassige Detailauflösung

Contra

  • dünner Sound
  • lauter Lüfter

Fazit

Der Cinebeam Q HU710PB überrascht mit einem Tripel-Laser im Mikroformat. Das gab es noch nie, und es definiert die neue Qualitätsreferenz der Kompaktklasse. Testurteil: gut (475 von 650 Punkten)

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Das größte Kinobild liefert immer noch ein Videoprojektor. Daran ändern auch die ungemein attraktiven Preise der riesigen neuen LCD-Fernseher nichts. Die Einsatzgebiete der Beamer sind erheblich breiter gefächert als früher und adressieren nicht mehr nur Enthusiasten, die sich einen vollwertigen Heimkinoraum einrichten.

Früher gab es Heimkino- und Businessgeräte, jetzt kommen Laser-TVs und mehr oder weniger smarte beziehungsweise portable Minibeamer hinzu, die teilweise zu absurd niedrigen Preisen von unter 100 Euro aus Fernost erhältlich sind. So fragt man sich beim Cinebeam Q HU710PB zunächst, wie LG es wagen kann, stolze 1300 Euro für solch ein kleines Beamerchen zu verlangen.

Doch schon beim Blick auf die technischen Daten, spätestens jedoch beim Auspacken und Anschließen wird klar, dass LG hier etwas ganz Besonderes geschaffen hat – und das mit Augenmerk auf bestmögliche Bildqualität.

LG Cinebeam Q (HU710PB) im Test: Fernbedienung
Smarte Features hat die Fernbedienung sicher im Griff. Da sie nur wenige Tasten hat, kann man sogar auf eine Beleuchtung verzichten.
© Roland Seibt

Der neue Klassenprimus

Als Erster hat LG nämlich gleich drei Laser in ein nur zwei Liter messendes Gehäuse gepackt, die einen DLP-Chip mit perfekt reinen Grundfarben anstrahlen. Es handelt sich dabei um die Ultra-HD- Variante, die nativ Full-HD anbietet, jedoch mittels XPR vier Pixelpositionen nacheinander bespielt, sodass man eine viel höhere Detailschärfe wahrnimmt. Und das funktioniert wieder allerbestens.

Schlimmer noch, und diese Aussage darf ruhig als ketzerisch ausgelegt werden: Der Cinebeam Q spielt in puncto Kontrast und HDR-Farben sogar ausgewachsene Profi-Heimkinobeamer an die Wand, die mehr als das Fünffache kosten. Dort ist die 3-Laser-Technik nämlich nur im absoluten Highend-Segment zu finden – zugegebenermaßen sind die Lichtstärken und damit die passenden Leinwandflächen auch fünfmal größer.

Lediglich hochwertige Laser-TVs, also Ultrakurzdistanzgeräte, enthalten ebenfalls gern drei Laser. Und mit solchen liefert der Cinebeam Q im Test nun eine begeisternde Farbbrillanz, weit jenseits der Ansprüche seiner Größenklasse.

LG Cinebeam Q (HU710PB) im Test: Aufstellung
Der Beamer wird parallel zu Unter- oder Oberkante des Bildes aufgestellt. Dann braucht man keine Trapezentzerrung, und die Schärfe bleibt exzellent.
© LG

Alleinunterhalter: Henkelmann mit Kinotechnik

Auch die Verarbeitungsqualität des kompakten Beamers kann sich sehen lassen. Was in den technischen Daten mit 1,5 Kilogramm wie ein Leichtgewicht wirkt, überzeugt dann doch durch sein hohes spezifisches Gewicht. Der kleine Klotz wirkt massiv und robust, seine Kunststoffoberflächen erscheinen fast metallisch.

Pfiffiges Detail ist dabei der schön schwergängige Henkel. Daran darf der Beamer getragen werden, er dient aber auch als Ständer, wenn schräg nach oben projiziert werden soll. Die dabei unvermeidliche Bildverzerrung, ja sogar eine Schieflage zur Projektionsfläche erkennt der LG automatisch, passt das Trapez zweidimensional an und stellt das Bild wunderbar scharf.

Die exzellente Detailauflösung, die ohne elektronische Entzerrung bis in die Bildecken reicht, darf man auf die primitive Optik zurückführen, die kein Zoom und erst recht keinen Shift ausgleichen mag. Der Beamer muss in exakt 1,2-facher Entfernung der Bildbreite stehen – für Kleinstbeamer die gängige Praxis.

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Bezieht man auch noch den integrierten Lautsprecher in die Rechnung ein, darf man den Cinebeam Q als Alleinunterhalter bezeichnen. Im Grunde braucht man nichts außer ihm, einer weißen Wand und Strom, um einen Film oder TV zu zeigen. Leider muss man sagen, dass die Designer mit dem kompakten Volumen wohl übers Ziel hinausgeschossen sind, denn für ordentlichen Klang oder angemessene Kühlung war offenbar kein Platz mehr.

Der Sound ist genauso arm an Dynamik wie an Harmonie und bleibt damit Welten hinter dem Bildanspruch zurück. Für den Sound muss eine externe Lösung her, seien es nur gute Bluetoothkopfhörer oder Funkboxen. Was die Kühlung betrifft, finden wir einen hochmodernen Wärmetauscher. Er temperiert die abgegebene Luft, wobei ein Lüfter gut hörbar ein großes Volumen bewegt.

Der Projektionswinkel ist durch die Halterung frei wählbar – auch über Kopf. Der Freestyle passt das Bildformat automatisch an.
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Er scheint auch in den Öko-Modi auf Hochtouren zu laufen, und trotzdem erwärmt sich die Oberseite des Beamers spürbar. Das ist der Preis für 500 echte Lumen und erstklassige Farbbrillanz. Wir haben den Cinebeam an der 1 Quadratmeter großen Rückproscheibe im Labor, auf der 2,5 Quadratmeter großen Stewart-Leinwand des Screening-Kinos und daheim auf 3 Metern Bildbreite ausprobiert.

Letzteres war die größte Herausforderung, denn LG gibt die Projektionsbreite mit 50 bis 120 Zoll an. Hier stellte sich heraus, dass die gemessenen Kontrastwerte, die auf tiefem Schwarz basieren, denen von Heimkinobeamern der 3000-Euro-Klasse ebenbürtig sind.

LG Cinebeam Q (HU710PB) im Test: HDTV Bildmessung
Bildmessung HDTV Full-HD, BT.709, 8 Bit: Wenn wie hier im Filmmakermodus auch alle Zwischentöne und Pegel der Farben stimmen, ist klar, dass die Entwickler wissen, was sie tun. Die minimale Verschiebung nach Grün liefert ein paar Bonuslumen.
© connect

Der LG brilliert besonders in HDR, da sein Dreifachlaser nativ einen gigantischen Farbraum aufspannt, während die Konkurrenz DCI-Filter nutzt, die die Lichtstärke fast aufs Niveau des kleinen LG sinken lassen. Sowohl HDR- als auch klassische Quellen bereitet der Cinebeam was Farbe und sogar was Bewegungen, Schärfe und Artefakte betrifft, hochwertig auf – eigentlich viel zu gut für die Einsatzszenarien von Kleinstbeamern. Dass hier nur ein „gut“ herausspringt, liegt einzig daran, dass wir auch Optik und Lichtleistung mit denen von extrem kostspieligen Highend-Heimkinobeamern vergleichen.

LG Cinebeam Q (HU710PB) im Test: Bildmessung Ultra-HD HDR BT.2100 12 Bit
Bildmessung Ultra-HD HDR BT.2100 12 Bit Das HDR-Bild profitiert besonders vom vergleichsweise hohen Kontrast und vor allem vom gigantischen Farbraum der drei Laser. Die hat LG hier exzellent im Griff.
© connect

Fazit

Der Cinebeam Q HU710PB überrascht mit einem Tripel-Laser im Mikroformat. Das gab es noch nie, und es definiert die neue Qualitätsreferenz der Kompaktklasse.

Online-Siegel
gut
Beamer
LGCinebeam Q (HU710PB)
Laser
Mai 2024

Daten und Messwerte: LG Cinebeam Q (HU710PB)

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Merkmal
Hersteller LG
ModellCinebeam Q HU710PB
Preis 1300 Euro
Klasse 3-Laser-Minibeamer
MESSWERTE
Abmessungen in cm (B x H x T)8 × 16 × 16 cm
Gewicht1,5 kg
Auflösung / Seitenverhältnis3840 × 2160 / 16:9
Farbraumabdeckung HDTV / HDR100 % / 97 %
Kontrast ISO/in-Bild/dynamisch349 / 1364 / 2193
Schwarzwert / Weiß-/ Weiß-Eco0,2 / 476 / 286 lm
Gamma / Abweichung zur Idealkurve2,2 / 2,6 %
Farbtemp. kalibriert / Abweichung7131 K / 2,4 %
Latenz Film-/Gamemodus196 / 63 ms
Abstand pro Meter Bildbreite / Zoom1,18 / 1
Verbrauch/Film/Eco/Standby47 / 35 / 0,3 W
ANSCHLÜSSE
HDMI / Komponente/ VGA1 / - / -
USB / Netzwerk1 (C) / -
BesonderheitenBluetooth, WLANac, ARC, Smart-TV WebOS 6.0
AUSSTATTUNG
HDRPQ, HLG
3D / Brillen dabei / 2D zu 3D-
Fernbedienung+
Bewegungskompensation+
HDMI-CEC (automatische Steuerung)+
Einstellung Farbsättigung / Tint+ / +
Einstellung Schärfe / Gamma+ / +
Farbtemperaturvorwahl+
RGB-Offset / -Gain+ / + auch 11/22 Stufen
Farbraumkorrektur+
Kontrast-/Schärfeautomatik+ / -
Lampe regelbar / IrisblendeLaser / -
Lensshift h. / v. / motorisiert- / - / -
Motorzoom / Motorfokus- / -
Voreinstellungen / Speicher4 / 4
variabler BildbeschnittOverscan
Zubehörexternes Netzteil
Besonderheiten3-Laser-DLP, webOS, Gaming-Menü, Filmmakermode, Auto-Trapez

Testergebnisse: LG Cinebeam Q (HU710PB)

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Kategorie Punkte Note
BILDQUALITÄT max. 435315 gut
SD / HDTV 7550
UHD (HDR) 10072
Kontrast 6555
Schärfe 4540
Geometrie / 3D 6022
Farbdarstellung 4536
Bildruhe 4540
AUSSTATTUNG max. 10065 gut
Anschlüsse / HDMI 5030
Projektionsoptik 208
Sonstige Extras 3027
BEDIENUNG max. 5544 sehr gut
Einstellmöglichkeiten 2724
Ergonomie 88
Bildsteuerung 64
Fernbedienung 148
VERARBEITUNG max. 6051 sehr gut
Anmutung 2018
Material 4033
URTEIL max. 650475 Punkte gut
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