65-Zoll-OLED-TV

LG OLED65G39LA im Test

10.5.2023 von Roland Seibt

Die aktualisierte „EVO“-Technologie von LGs OLED-Fernsehern beherbergt die größte Panel-Innovation der letzten Jahre. Wir haben uns den hochklassigen 65-Zöller der brandneuen „G“-Serie im Labor ganz intensiv und ausführlich angeschaut. Die Ergebnisse des OLED TV 65G3 von LG lesen Sie in unserem Test.

ca. 3:25 Min
Testbericht
VG Wort Pixel
  1. LG OLED65G39LA im Test
  2. LG OLED65G39LA: Infos, Messdaten & Testergebnisse
LG OLED TV 65G3 im Test
LG OLED TV 65G3 im Test: OLED-TV mit Brillanzrekord
© LG

Pro

  • enorm brillantes OLED-Panel
  • effektive Entspiegelung
  • professionell abgestimmte Farbwiedergabe
  • sehr viel Smart-TV und IoT
  • zukunftsweisendes Bedienkonzept
  • exzellente Gaming- Features

Contra

  • hoher Preis

Fazit

Urteil: überragend (937 von 1015 Punkten); connect "Innovation", connect "Highlight", connect "Referenz"

Konkurrenz belebt das Geschäft. Das hat sich wohl auch der große Widersacher des Panelherstellers LG Display gedacht, als er vor einiger Zeit ankündigte, ins Geschäft mit OLED-Displays einzusteigen. Satte zehn Jahre überließ er vorher den koreanischen Landsleuten das Feld, zumindest für die OLED-Technik in Fernsehdimensionen.

Es gab technologische Ankündigungen aus Japan und China, doch keiner mochte bis hin zur Massenproduktion versuchen, dem Monopolisten das Wasser zu reichen. Auch hatte LG einige entscheidende Patente eingekauft.

Wir verfolgen die Erfolgsgeschichte der OLED-Technik, seit sie in den Kinderschuhen steckte, äußerst intensiv und fassen aber zusammen: Beim Übergang von Full-HD zu 4k, dem Abstecher zu gewölbten Displays und der OLED-TV mit Brillanzrekord Ablösung von 3D durch HDR ist die Basistechnik ähnlich geblieben.

Blaue OLED-Zellen regen in jedem Subpixel Leuchtstoffe an, um zuerst weißes Licht zu erzeugen, das dann wiederum über Filter zu den TV-Grundfarben wird. Ein zusätzliches weißes Subpixel erhöht die Brillanz und schont die Farbelemente.

Beim Einzug von HDR hatte LG Farbraum sowie Lichtstärke optimiert und die Lebensdauer mit verbesserter Chemie verlängert, andere Parameter aber kaum angefasst. So haben die Panels seit Jahren mit circa 1,2 Prozent Reflexionsfaktor von Raumlicht eine sehr gute, aber nicht perfekte Schwärzung. Eine Mattierung gab es nicht, und bei seitlicher Betrachtung erkannte man minimale Farbvarianzen.

LG OLED65G39LA im Test: Screenshot Homeoffice
LG hat neben Spielerischem auch den Ernst des Lebens entdeckt. Mit den aktuellen OLED-TVs lassen sich neue Dimensionen des Homeoffices entdecken.
© connect

Diese kleinen Mankos waren jedoch völlig irrelevant, da es keine konkurrierende Technik gab, die mit dem sensationellen Schwarzwert und der fulminanten Reaktionszeit von LGs OLED-Displays mithalten konnte. Erst, als letztes Jahr Samsung Fortschritte bei der Fertigung von QD-OLED-Panels machte, sah LG sich genötigt, Innovationen umzusetzen, die wahrscheinlich schon lange in Schubladen steckten.

Das Resultat findet seine hochwertigste Ausprägung in den neusten OLED-Panels mit werbewirksamer „Brightness Booster Max und Light Control Architecture“, die im hier getesteten OLED65G39LA zum Einsatz kommen.

LG OLED65G39LA im Test: Screenshot Energiesparen
Das Thema „Energiesparen“ ist aus der „OLEDPflege“, wo es sich die letzten Jahre versteckt gehalten hatte, in die allgemeinen Einstellungen gewandert. Wer die volle Lichtleistung genießen will, kann hier die Brillanzbremse lösen.
© connect

Im Grunde wird in einem Array aus mikroskopisch kleinen Linsen das Licht der OLED-Pixel gebündelt und besser in Richtung Zuschauer verteilt, zudem ersetzt eine leichte Mattierung die früher nahezu direkt spiegelnde, stark abgedunkelte Vergütung der Scheibe. Das Display wirkt nun bei Tageslicht nicht mehr ganz so satt schwarz, dafür werden direkte Reflexionen mit nur 0,31 Prozent Spiegelfaktor viermal besser unterdrückt als früher

LG OLED65G39LA: Optimale Einstellungen

Vollbildansicht
Einstellung Wert
Bildmodus Filmmaker
Helligkeit OLED 80
Kontrast 90
Schwarzwert 51
Schärfe 0
Farbtiefe 50
Gamma BT.1886
Farbtemperatur Warm 50
RGB-Gain (Hoch) 0, 0, 0
RGB-Offset (Niedrig) 0, 0, 0
EMPFOHLENER SEHABSTAND
TV: 3,9 m
DVD: 3,4 m
HD: 2,3 m
UHD: 1,3 m
GAMING LG erfüllt sogar alle Wünsche der anspruchsvollsten Gamer. Geringe Latenzen (5 ms @ 120fps) bei variablen Bildraten, dazu spezielle Genremodi und glasklares RGB für PC-Fans.

Nebenbei hat LG laut unseren Messergebnissen den Blickwinkel perfektioniert und erzielt exzellente 0,6 Prozent Abweichung (5,1 Prozent Farbe). Für viele sind diese Werte nur Nebenschauplätze. Entscheidend ist die deutlich höhere Lichteffizienz der Optik, mit der höhere Brillanzen gefahren werden können – bei geringerem Stromverbrauch.

Der LG OLED TV verdient sich damit immerhin das neue Energielabel „F“, ist in voller HDR-Blüte jedoch der kräftigste OLED-TV, den wir je im Labor hatten. Dies ist umso wichtiger, als es sich um ein WRGB-OLED-Modell handelt, bei dem Grundfarben nicht die zur Weißkraft passenden Luminanzen aufbringen können.

Während ältere Modelle bereits ab 100 Nits – der Helligkeit von Bildröhren – begannen, Farben verhältnismäßig abzudunkeln, hält unser G3 sie bis zu 600 Nits hinauf völlig stabil. Das ist weit jenseits dessen, was HDTV ausmacht, und stellt selbst für aktuelle HDR-Produktionen keine Einschränkung mehr dar.

LG OLED65G39LA im Test: Screenshots App
(links) LGs Smartphone-App „ThinQ“ macht nicht nur Multimedia smarter bedienbar, sondern bindet zudem den Fernseher perfekt in Szenarien der Haussteuerung ein. (rechts) Hier lassen sich nicht nur TV-Apps aufrufen oder Zuspieler auswählen. Auch Bildschirmspiegelung, Tonverteilung und Inhaltsübertragung werden kontrolliert.
© connect

Alle Farben erscheinen in voller Pracht in den höchsten Intensitäten. Wir wollen nicht verschweigen, dass das Potenzial der konkurrierenden Technologie QD-OLED im Bereich Farbvolumen größer ist, jedoch wird es dort noch nicht vollständig genutzt, und es bleibt offen, ob das in absehbarer Zeit überhaupt nötig werden wird.

Filmproduktionen werden mit Einschränkung auf den Farbraum DCI-P3 gemastert, nur wenige Titel nutzen die höchste HDR-Bandbreite an Spitzlichtbrillanzen. LGs Technik ist also perfekt auf heutige Medien abgestimmt und holt dort das Maximum heraus.

LG OLED65G39LA im Test: Magic Remote, TV-Ansicht von oben und seitlich
In 2,5 Zentimetern totaler Gerätetiefe (ohne Fuß) hat LG die gesamte Technik untergebracht. Den massiven Standfuß gibt es als optionales Zubehör. Wegen seiner Neigung ist eine tiefe Aufstellung zu bevorzugen. LGs Magic Remote ist ein wahrer Alleskönner. Sie lässt einen Mauszeiger über den Schirm huschen, versteht Spracheingaben – und hat Zahlen- sowie Farbtasten.
© LG / Montage: connect

LG OLED65G39LA: Ein Gesamtkunstwerk

Der OLED65G39LA ist im Gallery-Design konzipiert, er wird also als 2,5 Zentimeter schlankes, edles Bild ohne Abstand an der Wand befestigt. Eine Halterung dazu gehört zum Lieferumfang, der hier abgebildete Standfuß ist nur optional erhältlich.

Tatsächlich begrenzt die geringe Bautiefe den Klang speziell im Bass etwas, doch wer auf die günstigere C-Klasse ausweicht, bekommt zwar einen Ständer mitgeliefert, aber nicht die volle Bildbrillanz. Der G39 zeichnet Stimmen sowie Hochtonkapriolen äußerst klar und erstaunlich präzise. Wer sich dieses kostspielige Kunstwerk gönnt, sollte es aber auch durch eine ausgewachsene Atmos-Anlage ergänzen können.

Online-Siegel
überragend
LGOLED65G39LA
Mai 2023

Unsere Zusammenfassung der allgemeinen Fähigkeiten dieses Spitzenfernsehers muss nun sehr kurz ausfallen. Insgesamt setzt LG mit dem eigenem, im Look überarbeiteten und um Assistenzfunktionen im Standby erweiterten Smart-TV Betriebssystem, innovativem Bedienkonzept und einer exzellenten Bildaufbereitung der langjährigen Entwicklungserfahrung die Krone auf.

Die wenigen Glitches, wie wir in unseren ausgiebigen Sessions gefunden haben, sind Kleinigkeiten oder bereits ausgemerzt. Alles weitere, vom Gaming bis zur Farbwiedergabe in Studiomanier, begeistert uns nun mehr denn je.

Fazit

LG schlägt zurück und positioniert sich in der neuen Panelgeneration absolut meisterhaft. Doch die technischen Innovationen machen sich im Endpreis des Referenz-Fernsehers bemerkbar.

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