MC-Tonabnehmer Lyra Skala
Lyra baut mit dem Skala (2900 Euro) den Vorreiter seiner fünften Generation von MC-Abtastern. Mit so wenig Metall wie möglich klingt er so forsch wie kein anderer.

- MC-Tonabnehmer Lyra Skala
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Dass der Klang eines Tonabnehmers vom Gehäusematerial beinflusst wird, berücksichtigt Lyra-Entwickler Jonathan Carr seit jeher. Deshalb beschränkte er sich nicht auf übliches Aluminium, sondern nutzte auch exotischeres Material. So entstand stereoplays Referenz-Tonabnehmer Titan i (Test 6/06)...

Zuallererst verwendete er eine Montageplatte aus Kunststoff, die darüber hinaus noch resonanzarm ist. Von einem reinen Kunststoffkorpus sah der in Japan lebende Amerikaner jedoch ab. Zum einem, weil Lyra den Nadelträger nicht wie üblich per Spanndraht fixiert, sondern mit Schrauben direkt am Gehäuse, was mit weichem Material nicht langzeitstabil gewährleistet wäre. Zum anderen, damit die Energie des Abtastvorgangs schnell an die Headshell abfließen kann.Deshalb montierte Carr die Nadelträgereinheit und den rückwärtigen Scheibenmagnet aus Neodym in eine Brücke aus besonders hartem Metall, die in die Kunststoffmontageplatte eingeschoben und verklebt ist.
Die anderen Zutaten übernahm Carr größtenteils vom Titan i. Was Sinn macht, denn die um ein sehr reines Eisenplättchen (99,999 Prozent) gewickelte Spule aus hochreinem Kupfer (99,9999 %), die beim japanischen Nadelspeziallisten Ogura nach Lyra-Vorgaben mit 3x70 Mikrometer Verrundung geschliffene Diamantnadel und der Nadelträger aus einem Bor-Röhrchen sind kaum zu verbessernde Bestandteile eines Abtasters.
So waren die Tester sehr gespannt auf das, was sie nach der Montage des Skala in den Referenzplattenspieler Linn Sondek LP 12 SE nebst Tonarm Ekos SE (3/07) zu hören bekämen. Und der Skala legte los wie die sprichwörtliche Feuerwehr, denn noch nie hatte die Jury so eine direkte, involvierende und körperhafte Wiedergabe vernommen. So vermittelte er etwa Magnus' "Summer's Here" ("The Body Gave You Everything") extrem treibend und druckvoll, ohne auch nur den Hauch von Verschleppungen im Bass erahnen zu lassen. Dass dabei auch kleinste Informationen wie selbstverständlich zu hören waren, zeigte weiter, dass hier ein Ausnahme-Abtaster an Werk war. So bedrängte er sogar die beiden Referenzen Lyra Titan i und Transfiguration Orpheus (11/06), die mit dezent mehr Klangfarben sowie minimal tieferer Raumdarstellung noch knapp ihre Stellung behaupteten. Nicht verhindern konnten sie, dass der Skala ein stereoplay Highlight verliehen bekommt und für alle, die mitreißende Musikalität suchen, bereits die Erfüllung darstellt.
Lyra Skala
Vollbild an/ausLyra Skala | |
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Lyra Skala | |
Hersteller | Lyra |
Preis | 2900.00 € |
Wertung | 58.0 Punkte |
Testverfahren | 1.0 |