Monster Hunter Wilds im Test
Mit Monster Hunter Wilds hebt Capcom die Monsterjagd auf ein neues Level. Dynamische Kämpfe und eine lebendige Spielwelt sorgten im Test für eine Menge Spaß!

Schon beim ersten Betreten der Welt von Monster Hunter Wilds wird deutlich, wohin Capcom sein Budget gesteckt hat. Statt einer klassischen Open-World-Welt im Stile von Skyrim und Co. setzt das Spiel auf miteinander verbundene Areale, die durch kurze Ladezeiten getrennt sind. Das macht das Abenteuer ...
Schon beim ersten Betreten der Welt von Monster Hunter Wilds wird deutlich, wohin Capcom sein Budget gesteckt hat. Statt einer klassischen Open-World-Welt im Stile von Skyrim und Co. setzt das Spiel auf miteinander verbundene Areale, die durch kurze Ladezeiten getrennt sind. Das macht das Abenteuer kompakter, ohne aber den Erkundungsdrang abzuwürgen.
Abwechslungsreich!
Die Spielwelt ist abwechslungsreich: Eine staubige Wüste, saftig grüne Wälder oder gefährliche Höhlensysteme mit extremen Klimabedingungen – das Ökosystem ist nicht nur eine Kulisse, sondern spielt in den Kämpfen eine essentielle Rolle. Elemente der Umgebung lassen sich gezielt nutzen: Ein geschickt platzierter Angriff kann die Bewohner eines Wespennests auf einen Gegner loslassen oder eine herabhängende Felsformation zum Einsturz bringen.
Das Wetter trägt ebenfalls zur Immersion bei. Regenschauer können sich zu mächtigen Gewittern entwickeln, Sandstürme rollen unaufhaltsam heran und beeinflussen die Sicht und das Verhalten der Monster. Ein absolut gelungenes Detail, das die Spielwelt richtig lebendig wirken lässt.
Kampagne für Einsteiger (und Profis)
Während frühere Monster-Hunter-Teile gerade Neueinsteigern oft den Zugang erschwerten, integriert Monster Hunter Wilds eine Story, die durchaus als ausführliches Tutorial fungiert. Die Handlung rund um die Erforschung der Wildnis, ein mysteriöses Monster und die Suche eines Jungen nach seiner Heimat gibt dem Spiel eine sinnige Struktur, man fühlt sich hinein gesogen. Die Inszenierung ist dabei hochwertig, mit sympathischen Charakteren und einem Mix aus Humor und auch ernsteren Momenten.

Das Gameplay wiederum folgt einem klaren Muster: neue Umgebung erkunden, Monster aufspüren, platt machen, Belohnungen einsammeln. Da besteht durchaus Potenzial für Langeweile. Doch die geschickte Umsetzung und die spannenden Kämpfe lassen das Muster nie eintönig wirken.
Etwas Gepfriemel für Multiplayer – aber es lohnt sich
Monster Hunter Wilds lässt sich nicht nur alleine zocken, sondern auch im Multiplayer mit bis zu vier Jägern. Einen Splitscreen- oder Couch-Koop-Modus gibt es hingegen nicht. Ein aktives Abo (PS Plus oder Xbox Gamepass Core) wird auf den Konsolen vorausgesetzt. Und: Der Multiplayer ist etwas komplexer als bei anderen Games – was sich aber primär auf das Finden der Freunde bezieht.
Wer seine Freunde einladen will, der eröffnet im Game eine private Lobby. Die dazu passende Lobby-ID wird an die Freunde weitergegeben, die dann über „Lobby suchen“ die Lobby finden können. Um dauerhaft in der Lobby zu bleiben, ist es hilfreich im Menü unter „Kommunikation“ eine sogenannte „Verbindungsgruppe“ zu erstellen und sich gegenseitig in Monster Hunter Wilds als Freunde hinzuzufügen. Anschließend kann die wilde Monsterhatz beginnen. Und sie macht natürlich in einer Gruppe nochmal mehr Spaß. Schade nur, dass der Multiplayer eher aufgesetzt als ausgegoren wirkt, was primär daran liegt, dass man nicht ganz so einfach die gesamte Story zusammen zocken kann.
Wer hingegen online zockt, aber nicht mit Freunden, der kann während des Spiels, zum Beispiel in schwierigen Situationen, ein Not-Leuchtzeichen aktivieren. Dieses Signal wird an aktive Online-Jäger gesendet, die auf das Signal antworten und dann der jeweiligen Quest beitreten. Falls kein echter Spieler antwortet, eilen Bots zur Hilfe.
Bombastische Kämpfe
Die Kämpfe bleiben natürlich das Herzstück von Monster Hunter Wilds – und sie fühlen sich besser denn je zuvor an. Die insgesamt 14 Waffenklassen sorgen für Flexibilität, während das neue Fokussystem zusätzliche taktische Tiefe bringt. Das System markiert verwundbare Stellen der Monster, die mit gezielten Angriffen noch mehr Schaden nehmen. Eine Ergänzung, die sich absolut sinnvoll in das Kampfsystem einfügt.

Trotz der Optimierungen bleibt Monster Hunter Wilds allerdings ein forderndes Spiel. Heiltränke brauchen ihre Zeit zum Wirken, Waffen müssen regelmäßig geschärft werden, und die richtige Positionierung im Kampf ist essenziell. Monster agieren clever, ziehen sich zurück oder attackieren sich gegenseitig – wer strategisch vorgeht, kann sich diesen Umstand zunutze machen.
Das Bestiarium ist dabei umfangreich und abwechslungsreich. Von krötenartigen Kreaturen über riesige Spinnen bis hin zu feuerspeienden Drachen bietet Monster Hunter Wilds eine absolut beeindruckende Gegnervielfalt. Jedes Monster hat eigene Verhaltensweisen, Angriffsmuster und Schwächen – das Lernen und Adaptieren gehört hier zum Spielspaß dazu.
Fazit
Mit Monster Hunter Wilds gelingt Capcom im Vergleich zu vorherigen Teilen der Spagat zwischen Zugänglichkeit und Tiefgang. Die Kämpfe bleiben fordernd, die Welt lebendig, und die neuen Features bringen sinnvolle Verbesserungen mit sich. Die Kampagne bietet einen einfacheren Einstieg für Neulinge, während sich Veteranen spätestens mit den High-Rank-Missionen gefordert fühlen. Obwohl es kleinere Schwächen gibt, etwa bei der Menüführung, bleibt das Gesamtpaket beeindruckend. Wer sich auf das rund 15 bis 20 Stunden lange Abenteuer einlässt, wird mit einer der besten Jagderfahrungen belohnt, die die Serie je geboten hat.