IFA 2019

Sharp Aquos R3 im ersten Test: Highender mit Doppel-Notch

6.9.2019 von Andreas Seeger

Mit dem Aquos R3 bringt Sharp zum ersten Mal ein Oberklasse-Smartphone auf den deutschen Markt. Wir konnten es auf der IFA 2019 in die Hand nehmen.

ca. 2:35 Min
Testbericht
VG Wort Pixel
Sharp Aquos R3
Das IZGO-Display des Sharp Aquos R3 ist 6,2 Zoll groß und zeigt 3.120 x 1.440 Pixel.
© connect

Pro

  • kompakter Handschmeichler mit exzellenter Haptik
  • IZGO-Display mit Quad-HD und 120 Hertz
  • starker Prozessor und ordentlich Speicher
  • vielseitige Kamera-Software und gute Fotoqualität
  • schlankes System mit interessanten Extras

Contra

  • Display mit eigenwilliger Doppel-Notch
  • Ultra-Weitwinkel-Optik nur für Videos

Fazit

Das Aquos R3 hat Schwächen, aber Sharp bereichert den deutschen Smartphone-Markt mit Ideen, die man so noch nicht gesehen hat.

Sharp hat das Aquos R3 schon Anfang Mai 2019 in Japan vorgestellt. In den kommenden Wochen soll das Smartphone auch in Deutschland verfügbar sein, der Preis ist mit 729 Euro für ein Sharp-Smartphone ungewöhnlich hoch. Hierzulande haben die Japaner bisher nur Einsteiger- und Mittelklasse-Modelle wie das Aquos D10 verkauft. 

Man sieht dem Sharp Aquos R3 auf den ersten Blick an, dass es zur Oberklasse gehört. Mit dem markant angeschliffenen Aluminiumrahmen und dem zu den Rändern hin stark gerundeten Glas liegt es sehr gut in der Hand, Verarbeitung und Haptik sind exzellent. Die Maße sind mit 155 x 74 Millimeter angenehm kompakt.

Exzellentes Display

Die un­ge­wöhn­liche Doppel-Notch oben und unten ist ein Alleinstellungsmerkmal des Sharp Aquos R3, an das man sich gewöhnen muss – uns fiel die Umstellung nicht leicht. Eine weitere Besonderheit ist die Display­technologie: Sharp vewendet ein sogenanntes IGZO-Display mit einer ultrascharfen Auflösung von 3.120 x 1.440 Pixeln, bei dem die LCD-typische Siliziumschicht durch ein Gemisch aus Indium, Gallium-Zink und Oxid ersetzt wird. Damit kann der Hersteller eine hohe Bildwiederholrate von 120 Hertz und exzellente Kontraste sogar in heller Umgebung realisieren.

Tatsächlich ist die Ablesbarkeit bei direkter Sonne exzellent, gleichzeitig ist die Blickwinkelstabilität auf dem Niveau eines OLED. Man könnte also sagen, das das IZGO-Display die Vorteile von LCD und OLED miteinander verbindet. Das butterweiche Scrolling auf Webseiten oder in den Menüs ist dabei das Tüpfelchen auf dem i.

Sharp Aquos R3
Beim Aquos R3 fällt der markant geschliffene Aluminiumrahmen sofort ins Auge.
© connect

Auch bei der Kamera des Aquos R3 betritt Sharp ungewohnte Pfade: Die typische Smartphone-Weitwinkeloptik wird zwar von einer zweiten Optik mit Ultra-Weitwinkel für besonders große Bildausschnitte flankiert, diese lässt sich allerdings nur im Video-Modus ansteuern.

Fotos im Ultra-Weitwinkel sind aber trotzdem möglich, allerdings nur automatisiert über die Smartphone-KI: Mit der sogenannten „AI Shutter-Funktion“ löst die Fotokamera automatisch während einer Videoaufnahme aus, sobald sie eine fototaugliche Sequenz entdeckt. Dass der Ultra-Weitwinkel derart limitiert wird, ist ein klarer Kritikpunkt. Gut gefallen haben uns dagegen die Kamera-Oberfläche mit ihrer hohen Einstellungstiefe und die Fotoqualität der Kamera.

Sharp Aquos R3: Technische Daten

Die übrige Technik ist vom Feinsten – unter anderem sind Qualcomms Top-Chipsatz Snapdragon 855 mit an Bord. Hier die Details:

  • Größe, Gewicht, Farben: 158 x 74 x 9 mm, 184 g, grau
  • SoC und Speicher: Qualcomm Snapdragon 855, 6 GB RAM, 128 GB ROM
  • Display: IZGO mit 120 Hertz, 6,2 Zoll, 3120 x 1440 Pixel
  • Kamera: 12 MP Weitwinkel + 20 MP Ultra-Weitwinkel für Videos / Frontkamera mit 12 MP
  • Anschlüsse: USB-C, Klinke
  • Akku: 3280 mAh, drahtloses Aufladen wird unterstützt
  • System: Android 9 Pie
  • Extras: micro-SD oder zweite SIM, Stereo-Lautsprecher

Als Betriebssystem setzt Sharp auf ein schlankes Android 9, das mit ein paar vom Hersteller entwickelten Extras angereichert wurde, die in der App "Praktische Tools" gebündelt sind. Hier findet man unter anderem den "Sicht Blocker", der effektiv vehindert, dass der Display-Inhalt aus der schrägperspektive abgelesen werden kann - das schützt vor neugieren Blicken aufs Display an öffentlichen Orten, etwa in der S-Bahn. Sharp garantiert ein Update auf Android 10, außerdem zwei Jahre lang Sicherheitsupdates. 

Fazit: Erfrischende Alternative

Über die Doppel-Notch kann man geteilter Meinung sein, auch die Kamera kann man als sehr eigenwillig bezeichnen. Überstrahlt werden sie aber von der exzellenten Darstellung und dem kompakten Gehäuse das höchste Ansprüche erfüllt. Fakt ist doch, dass Sharp den deutschen Smartphone-Markt mit Ideen bereichert, die man so noch nicht gesehen hat.

Das Sharp Aquos R3 soll im Oktober 2019 in Deutschland in den Handel kommen. Bei Release soll der Preis 729 Euro betragen.

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