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Sharp AQUOS 50EQ3EA im Test

Mittlerweile eher ein Exot im TV-Business, setzt Sharp mit dem 50 Zoll großen AQUOS EQ3EA ein dickes Ausrufezeichen hinter Preis und Ausstattung. Stimmt auch die Bildqualität? Das haben wir gecheckt.

Autor: Patrick Gruber • 22.12.2023 • ca. 3:35 Min

Online-Siegel
Sehr gut
SharpAQUOS 50EQ3EA
50-Zoll-QLED-TV
Dezember 2023 Zum Produkt
Sharp AQUOS 50EQ3EA im Test
Materialauswahl und Verarbeitung suchen in dieser Preisklasse ihresgleichen – vermutlich vergeblich.
© Sharp

450 Euro – soviel kostet der AQUOS 50EQ3EA von Sharp. 450 gute Gründe, den umfassend ausgestatteten 50-Zöller genauer unter die Lupe nehmen. Der japanische Elektronik-Konzern spielt zumindest hierzulande mittlerweile keine große Rolle mehr im TV-Markt. Aber wer weiß – vielleicht wird sich da...

Pro

  • Verarbeitung und Materialauswahl
  • brillante Farbwiedergabe
  • hohe Leuchtkraft
  • guter Klang

Contra

  • vertauschte SDR-Bildmodi
  • mäßig ergonomische Remote(s)

Fazit

Metall am Gehäuse und am Standfuß findet man in dieser Preisklasse nur selten – und das steht dem Sharp AQUOS 50EQ3EA sehr gut zu Gesicht. Ebenso wie die gute Bildqualität, gepaart mit einer hohen Leuchtkraft. connect-CHECK!-Urteil: sehr gut

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450 Euro – soviel kostet der AQUOS 50EQ3EA von Sharp. 450 gute Gründe, den umfassend ausgestatteten 50-Zöller genauer unter die Lupe nehmen. Der japanische Elektronik-Konzern spielt zumindest hierzulande mittlerweile keine große Rolle mehr im TV-Markt. Aber wer weiß – vielleicht wird sich das in Zukunft wieder ändern.

Preisbewusste Käufer dürfte unser Testgerät, der 50 Zoll große Smart-TV AQUOS 50EQ3EA, schon auf dem Papier ansprechen, denn die Feature-Liste liest sich wie das Who-is-Who des modernen TV-Menüs: Vollaluminium-Gehäuse, 50-Zoll-Panel mit Quantum-Dot-Filtern, Dolby Vision und Atmos, eARC, harman/kardon-Lautsprechersystem, ALLM … was will das Heimkino-Herz mehr? Vielleicht ein 120-Hz-Panel. Aber irgendwo muss es dann auch mal gut sein.

Sharp AQUOS 50EQ3EA im Test: Standfuß und Lautsprecher
Der Standfuß ist schlank, schick und funktionell. Das Sound-System hat sich den Namen redlich verdient.
© Sharp

Toll verarbeitet, etwas aufwändig in der Montage

Der Standfuß besteht vollständig aus Metall … und aus drei Teilen. Heimwerker mit 2 linken Händen und 10 Daumen könnte das Konstrukt an ihre Grenzen bringen. Zumindest war das bei unserem Autor der Fall … aber nach einem kurzen Blick auf die Website des Herstellers, waren die drei Teile mithilfe der immerhin 8 Schrauben dann doch recht fix am TV befestigt.

Und die Arbeit lohnt sich: Der filigrane Standfuß sieht nicht nur gut aus, er sorgt auch für einen sehr stabilen Stand und einen eleganten Auftritt. Das trifft im Übrigen auf den 50-Zöller im Gesamten zu. Die Verarbeitung ist tadellos, ein Alu-Gehäuse sieht man sonst nur in deutlich höheren Preisregionen. Und das harman/kardon-Boxensystem fügt sich obendrein sehr passend ins Gesamtbild. Ein Rotstift ist hier – genau wie bei der Ausstattung – nicht zu sehen.

Sharp AQUOS 50EQ3EA im Test: Fernbedienungen
Zwei mittelmäßige Fernbedienungen sind weniger wert als eine richtig gute. Bitte in Zukunft ändern.
© connect

Android TV dürfte keine Fragen mehr aufwerfen. Die Oberfläche ist ausgereift, einfach zu bedienen und hält zahlreiche Apps bereit. Auch die Ersteinrichtung ist dank korrespondierender Smartphone-App ein Kinderspiel. Wozu Sharp allerdings zwei recht ähnliche Remotes mitliefert, erschließt sich uns nicht. Zumal beide recht billig anmuten und nicht den besten Druckpunkt bieten. Wir fanden die kompaktere der beiden angenehmer.

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Starkes SDR-Bild – aber nicht im Film-Modus

Ein echtes Kuriosum zeigt sich beim ersten Einschalten des Linear-TVs: Das Bild wirkt sehr natürlich, Hauttöne sind gut getroffen, selbst die Farbtemperatur passt auf den ersten Blick. Und ja, der Fernseher läuft Out-of-the-Box wie viele moderne Geräte im Eco-Modus, der für gewöhnlich nur dazu dient, die begehrten Öko-Siegel zu bekommen, die Bezeichnung Bildqualität aber in den allermeisten Fällen nicht verdient hat.

Sharp AQUOS 50EQ3EA im Test: HDTV
Bei SDR-Material liefert der Eco-Modus das beste Ergebnis – kurios.*
© Portrait Displays' color calibration software

Ganz anders der Sharp AQUOS: Unser Mess-Equipment bestätigt den subjektiven Ersteindruck auf ganzer Linie. Die Farben sitzen nahezu perfekt, der BT.1886-Farbraum wird fast prozentgenau abgedeckt. Auch die Farbtemperatur liegt nahe an den geforderten 6500 K.

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Hinzu kommt ein ordentlicher Kontrast, der über die nicht ganz konforme Gamma-Kurve noch ein wenig künstlich nachgewürzt wird. Dem Bildeindruck schadet das nicht. Wer es natürlicher mag, stellt den Regler fürs Gamma im Menü auf „Hell“. Lediglich der aktive Lichtsensor – ja, der ist bei 450 Euro auch mit an Bord – verhindert im Auslieferungszustand eine höhere Lichtausbeute als die gemessenen knapp 300 Nits.

Sind alle Energiesparoptionen und der Lichtsensor deaktiviert, kann sich die Lichtausbeute aber auf jeden Fall sehen lassen: Gut 480 Nits – das schaffen in diesem Preisbereich nur die wenigsten Panels.

Sharp AQUOS 50EQ3EA im Test: HDR
Bei HDR-Material verwöhnt der Sharp-TV mit toller Bildqualität und ausreichender Helligkeit.*
© Portrait Displays' color calibration software

Bekommt es der QLED-TV von Sharp mit HDR-Material zu tun, ist er dann doch plötzlich wieder der Film-Modus, der die besten Ergebnisse erzielt. Wir können uns das Paradox bei SDR-Material nur mit einem Programmierfehler erklären, der sich leicht per Software-Update beheben lassen sollte. Bis dahin heißt es: Eco für SDR, Film für HDR.

Denn auch hier löst der AQUOS seine Aufgabe sehr gut. Zwar hat er für Spitzlichter keine Helligkeitsreserven mehr – knapp 500 Nits sind dennoch völlig ok –, dafür punktet er auch im BT.2020-Farbraum mit hoher Farbtreue und einer gelungenen Grauwiedergabe. Zudem wird der P3-Farbraum fast vollständig abgedeckt.

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Sehr gut
SharpAQUOS 50EQ3EA
50-Zoll-QLED-TV
Dezember 2023 Zum Produkt

Trotz seines 60-Hz-Panels kommt der Sharp Smart-TV gut mit 24p-Inhalten zurecht. Stellt man die Motion Compensation allerdings zu hoch, werden bei schnellen Schwenks Artefakte sichtbar. Hier also nicht übertreiben. Spieler werden das recht flotte Panel zu schätzen wissen. Mit 11 ms Latenz sollte es auch bei schnellen Shootern nicht zum Flaschenhals werden.

Nicht zu viel erwarten sollte man bei der Blickwinkelstabilität. Denn Farben verblassen früh, Schwarztöne hellen auf, und das Graubild bekommt einen leichten Rotstich. Alles im Rahmen, aber eben nicht großartig.

Besser klappt es mit der klanglichen Untermalung. Das verbaute System liefert einen überraschend klaren, halbwegs druckvollen Sound. Das Geld für eine Soundbar investieren hier nur echte Cineasten … aber die greifen vermutlich auch zu einem teureren TV. Fast vergessen: Mit nur 2,3 % Reflexion spiegelt das Panel angenehm wenig.

Fazit

Metall am Gehäuse und am Standfuß findet man in dieser Preisklasse nur selten – und das steht dem Sharp AQUOS 50EQ3EA sehr gut zu Gesicht. Ebenso wie die gute Bildqualität, gepaart mit einer hohen Leuchtkraft. Eine etwas hochwertigere Fernbedienung wäre toll, dann reicht auch eine. Den Fauxpas mit den „vertauschten” Bildmodi sehen wir dem ansonsten gelungenen Smart-TV gerne nach.

Details: Sharp AQUOS 50EQ3EA

Vollbild an/aus
Detail
ANSCHLÜSSE
Tuner: DVB-T / -C / -S1 / 1 / 1
HDMI / USB4 / 2
LAN / WLAN / Bluetooth● / ● / ● (Audio, Gamepad, Tastatur)
Audioausgangoptisch, Kopfhörer, eARC
AUSSTATTUNG
Panel4k, Q-LED, 60 Hz
BacklightQLED
HDR-FormateDolby Vision, HDR10, HLG
Smart-TVAndroid 11, HbbTV, sehr viele Apps, Sprachsteuerung: Google+Alexa
MedienwiedergabeDLNA, Mirroring, USB-Playback, Chromecast
GamingALLM
BesonderheitenLichtsensor, Dolby Atmos, harman/kardon-Soundsystem, Zweitfernbedienung, microSD-Kartenleser
MESSERGEBNISSE
Abmessungen (B × H × T)111,3 x 73,9 x 23,2 cm
Bilddiagonale / Gewicht50 Zoll / 12,2 kg
In-Bild-Kontrast HDTV / HDR7138:1 / 6991:1
Brillanz Kino / Dynamisch / HDR294 / 514 / 483 Nits
Gamma / Fehler bei Grautreppe2,5 / 2,2
Farbtemperatur / Fehler b. Farben6593 K / 2,6
Farbraumdeckung HDTV / HDR99,2 % / 82,6 %
Verzögerung Film- / Game-Modus50 / 11 ms
Einschalt- / Umschaltzeit5 / 2,1 s
Leistungsaufnahme Film / Standby129 / 0,4 W

* Wir nutzen im Labor die Farbmesssoftware Calman Ultimate von Portrait Displays, siehe www.portrait.com

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