Sony KD-32W800 im Test
Mehr zum Thema: SonyEs muss nicht immer 4k sein. Der kleine Smart-TV KD-32W800 von Sony kommt mit einem HD-ready-Panel. Haben die Japaner damit an der falschen Stelle gespart? Wir finden: nein. Lesen Sie unseren Test hierzu.

65 Zoll müssen mindestens sein – diesen Eindruck könnte man gewinnen, wenn man sich aktuelle TV-Tests so anschaut. Glaubt man den Herstellern und den Verkaufszahlen bei Amazon, sind kleinformatige TVs allerdings nach wie vor sehr beliebt. Gerade der Größenbereich um 32 Zoll scheint sich in vie...
65 Zoll müssen mindestens sein – diesen Eindruck könnte man gewinnen, wenn man sich aktuelle TV-Tests so anschaut. Glaubt man den Herstellern und den Verkaufszahlen bei Amazon, sind kleinformatige TVs allerdings nach wie vor sehr beliebt. Gerade der Größenbereich um 32 Zoll scheint sich in vielen Schlafzimmern und Hobbyräumen zu „verstecken“.
Das Problem vieler kleiner Fernseher: Das Thema Smartness wird hier noch häufig recht stiefmütterlich behandelt. Sony macht hier bei seinem Kleinen keine halben Sachen und liefert den KD-32W800 mit Android TV aus.
Google TV hätten wir zwar bevorzugt, zumal die Japaner mittlerweile in anderen Modellen auf diese deutlich frischere Plattform setzen. Aber da der kleine Smart-TV noch auf das Modelljahr 2021 zurückgeht, ist hier vermutlich auch der Grund dafür zu suchen.
Das darunter liegende Android 11 würde aber sicher auch ein Update auf Google TV ermöglichen. Wer weiß, vielleicht legen die Japaner hier ja noch nach? Gut gelungen ist die Fernbedienung. Zwar dominiert auch hier einfacher Kunststoff, dafür liegt sie gut in der Hand und erlaubt eine zielsichere Steuerung auch in dunkler Umgebung.

Leicht wie eine Feder oder nur billig gemacht?
Klar, ein 32-Zoll-Fernseher ist per se kein Schwergewicht. Wie wenig der Sony KD-32W800 allerdings tatsächlich wiegt, hat uns beim Auspacken dann schon überrascht: nicht mal 5 Kilo, also weniger als die Biermenge eines durchschnittlichen Oktoberfestbesuchs. Fast waren wir geneigt zu prüfen, ob es sich nicht gar um ein Mock-Up handelt. Aber Spaß beiseite, der kleine Sony-TV ist voll funktionstüchtig, eine Augenweide und ein Handschmeichler ist er aber beileibe nicht.
Der umlaufende Rahmen wirkt aufgrund der kleinen Bildschirmfläche breiter als er tatsächlich ist, die Materialauswahl kennt nur einen Werkstoff: Plastik, und das in den verschiedensten Texturen. Dennoch sollten wir nicht zu kritisch sein. Der Fernseher ist einwandfrei verarbeitet, die kleinen Standfüße sind mit 4 Schrauben schnell montiert und erfüllen ihre Aufgabe tadellos. Angesichts des Preises von deutlich unter 350 Euro passt das schon.

Magerkost bei der Ausstattung
WXGA, HD-ready – hier dürfte so mancher Interessent zum ersten Mal stutzen. Full HD muss es doch bitteschön mindestens sein, wenn nicht gar 4k. Aber ist das wirklich so? Zieht man die typischen Sehabstände, etwa im Schlafzimmer oder im Hobbykeller in Betracht, reichen die gebotenen 1366 x 768 Pixel völlig aus. Schon aus etwas mehr als einem Meter Entfernung sind die einzelnen Bildpunkte nicht mehr zu erkennen. Was man allerdings auf jeden Fall sieht, sind die gesparten Euros auf dem Girokonto.
Der Rotstift macht sich indes auch an anderen Stellen bemerkbar: eArc? Fehlanzeige. VRR? Nicht an Bord. Local Dimming? Nicht zu dem Preis. Aber: Der 32-Zöller ist klar als Zweitgerät positioniert. Zum Zocken oder für den Filmabend in großer Runde werden den kleinen Smart-TV wohl die wenigsten einsetzen. Und jede Atmos-Soundbar kostet vermutlich mehr als der ganze Fernseher. Von daher: Magerkost ist hier eher Lean Cuisine.

Der schnellste ist er nicht, dafür passt die Bildqualität
Bereits bei der Ersteinrichtung, die dank der Google Home-App komfortabel abläuft, zeigt sich, dass das System des kleinen Sony Smart-TVs nicht zu den flottesten seiner Art zählt. Menüaufrufe lassen durchaus ein Sekündchen auf sich warten. Ungeduldige Remote-Tipper springen schon mal gerne eine Menüebene zu weit, wenn sie es mal wieder nicht abwarten können. Das ist aber nicht Android TV selbst anzulasten. Vielmehr verbauen die Japaner einen vergleichsweise langsamen Prozessor und recht wenig RAM, wie die AIDA64-App offenbart.

Wir nutzen im Labor die Farbmesssoftware Calman Ultimate von Portrait Displays, siehe www.portrait.com
WXGA, ja HD-ready – wir müssen es an dieser Stelle noch einmal erwähnen: Bei einem 32-Zoll-Fernseher spielt die Auflösung in der Regel eine viel kleinere Rolle als bei echten TV-Riesen jenseits der 55 Zoll. Und das belegt der subjektive Eindruck der Bildqualität auch direkt. Ein pixeliges Bild sieht man wirklich nur, wenn man schon fast mit der Nase auf der Mattscheibe klebt. Aber wer sieht schon so fern? Was allerdings auch direkt auffällt:
Aufgrund der geringen Bildhöhe machen sich beim Sony KD-32W800 nicht nur horizontale Blickwinkel bemerkbar. Auch von oben oder unten betrachtet, vergleichbar mit sitzend oder stehend, verändert sich der Bildeindruck merklich. Zum Glück bleibt die Farbwiedergabe über einen weiten Blickwinkelbereich recht stabil. Lediglich der Kontrast geht zurück, und aus Schwarz wird recht früh ein silbriges Grau.
Im wahrsten Wortsinn sehen lassen kann sich die Wiedergabequalität, vorausgesetzt, ihr nutzt den Nutzer-Modus. Denn „Standard“ und „Lebhaft“ hauen total daneben – aber das gilt fast für jeden Fernseher. Bei „Nutzer“ sitzen die Farben, der Weißabgleich stimmt, und das Gamma würzt den Kontrasteindruck minimal nach. Und das tut dem Bild richtig gut, denn der native Kontrast fällt nur mäßig aus – was im Übrigen auch für den Klang aus den verbauten 5-Watt-Boxen zutrifft.
Aber wer will es schon laut im Schlafzimmer? Mit dem Reflexionsgrad von 3,7 % taugt der Sony KD-32W800 auch zum Not-Schminkspiegel ;-) Achso: Wer vorwiegend Linear-TV schaut, dem empfehlen wir die Sättigung auf 40 zurückzunehmen, da die Farben beim TV-Bild schon etwas zu prägnant ausfallen.
Fazit: Sony KD-32W800
Klein, aber oho – das trifft auf den Sony KD-32W800 weitgehend zu. Erst recht, da sich der Hersteller Gedanken gemacht hat, wo sich sinnvoll Geld sparen lässt. So passt die WXGA-Auflösung ebenso zum 32er wie die einfache Verarbeitungsqualität. Da wo es zählt, punktet der kleine Fernseher mit guter Bildwiedergabe, einer ergonomischen Fernbedienung und – natürlich – beim Preis. Die Hauptfigur im Heimkino kann und will er eh nicht sein.
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Details & Messwerte: Sony KD-32W800
Vollbild an/ausMerkmal | Wert |
---|---|
ANSCHLÜSSE | |
Tuner: DVB-T / -C / -S | 1 / 1 / 1 |
HDMI / USB | 3 / 2 (1x V3.0) |
LAN / WLAN / Bluetooth | ● / a/b/g/n / 5.0 (Audio, Maus, Tastatur) |
Audioausgang | Kopfhörer, ARC |
AUSSTATTUNG | |
Panel | 4k, LCD, 50 Hz |
Backlight | Direct-LED |
HDR-Formate | HDR10, HLG |
Smart-TV | Android TV (Android 11), HbbTV, viele Apps, Sprachsteuerung: Google+Alexa |
Medienwiedergabe | DLNA, Mirroring, USB-Playback, Chromecast |
Gaming | |
Besonderheiten | |
MESSERGEBNISSE | |
Abmessungen (B × H × T) | 73,3 x 46,8 x 18,9 cm |
Bilddiagonale / Gewicht | 32 Zoll / 4,9kg |
In-Bild-Kontrast HDTV / HDR | 917:1 / 920:1 |
Brillanz Kino / Dynamisch / HDR | 326 / 371 / 300 Nits |
Gamma / Fehler bei Grautreppe | 2,41 / 2,2 |
Farbtemperatur / Fehler b. Farben | 6618 K / 2,4 |
Farbraumdeckung HDTV / HDR | 98 % / 57,6 % |
Verzögerung Film- / Game-Modus | 33,7 / 33,7 ms |
Einschalt- / Umschaltzeit | 5 / 3,7 s |
Leistungsaufnahme Film / Standby | 32,5 / 0,25 W |