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65-Zoll-QLED-TV

TCL 65A300pro im Test: Gut Fernsehen ist eine hohe Kunst

Noch zu wenige Hersteller sehen ein TV-Gerät als Einrichtungsgegenstand, das einen gewissen Stil repräsentieren soll. TCL gehört jetzt dazu und lässt dem Kunden sogar die Wahl, den Fernseher täuschend echt als Bilderrahmen zu tarnen oder ihm eine zentrale Rolle zu geben. In beiden Fällen sind die NXTFRAME-TVs etwas ganz Besonderes.

Autor: Roland Seibt • 14.3.2025 • ca. 4:40 Min

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Sehr gut
TCL65A300pro
März 2025
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Design-Tipp
TCL65A300pro
März 2025
TCL 65A300pro im Test
Platzhalzter
© TCL / Montage: connect

Bisher hat der chinesische TV-Gigant TCL eher mit riesigen Bilddiagonalen zu unglaublich attraktiven Preisen von sich reden gemacht oder dadurch, dass er für QLED und Mini-LED an vorderster Front Innovationen lieferte. Jetzt greift der Hersteller, der seit Jahren einen festen Platz in den weltweite...

Pro

  • Bilderrahmen-Design mit passend mattierter TV-Technik
  • sehr reflexionsarm
  • plane Wandbefestigung
  • Fernbedienung mit Recyclinganteil)
  • QLED-TV mit 144 fps
  • Google-TV-OS mit viel „Smartheit“
  • externes Soundsystem von Bang & Olufsen

Contra

  • mäßige HDR-Brillanz
  • kein lokales Dimmen
  • nicht immer lippensynchron
  • kein HD-plus

Fazit

Ein De-facto-Monopol ist gefallen, denn ab sofort gibt es auch von TCL schöne weiße Bilderrahmenfernseher. Dazu wurden bekannte Konzepte durch KI und eine rollende Staffelei aufgefrischt, jedoch nicht in allen Belangen übertroffen. Und da Haptik und Design der Geräte von chinesischen Herstellern längst von hoher Qualität sind, darf man sich diese Modelle ruhig einmal beim Händler zu Gemüte führen. connect-Urteil: sehr gut (879 von 1005 Punkten); connect "Design-Tipp"

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Bisher hat der chinesische TV-Gigant TCL eher mit riesigen Bilddiagonalen zu unglaublich attraktiven Preisen von sich reden gemacht oder dadurch, dass er für QLED und Mini-LED an vorderster Front Innovationen lieferte. Jetzt greift der Hersteller, der seit Jahren einen festen Platz in den weltweiten Top 3 der TVMarken hat, seinen stärksten koreanischen Mitbewerber noch in einem anderen Segment an: den Designfernsehern.

Seit einigen Jahren scheint nämlich die Zielgruppe derer zu wachsen, die das Wettrüsten um immer knalligere und brillantere Displays mit immer größeren Bilddiagonalen nicht mitmachen, sondern natürliche Motive in angenehmer Umgebung genießen wollen. Und dafür soll der Fernsehapparat das Wohnzimmer nicht dominieren, sondern sich möglichst dezent in das Ambiente einfügen.

TCL 65A300pro im Test: KI-Kunst Fotoshow Menü
Neben künstlerisch wertvollen Gemälden lassen sich auch private Schnappschüsse „rahmen“ und für die Fotoshow verwenden. Selbst künstliche Intelligenz wird herangezogen, um aus groben Vorgaben neue Motive zu generieren.
© connect

Diese Kunden sind nicht die technisch versierten Kinofreaks, sondern designbewusste Wohlfühlnaturen, gern mit etwas Verständnis für bildende Kunst. Was lag da näher, als das Fernsehgerät so aussehen zu lassen, als sei es ein echter Bilderrahmen? Statt einer leeren schwarzen Fläche soll der Bildschirm im Standby Kunstwerke präsentieren. Der besagte koreanische Hersteller füllte diese Marktlücke mit großem Erfolg – und jetzt will TCL den „The Frame“ am liebsten mit einem „NXTFrame“ in den Verkaufscharts ablösen.

TCL 65A300pro im Test: Fernbedienung
Die Fernbedienung erhält einen organischen Charakter durch ihre Rundungen. Dem Kunststoff werden Anteile aus Teeabfällen zugemischt. Ganz schön nachhaltig.
© TCL

Was macht einen Bilderrahmen-TV aus?

Seit es digitale Fotos gibt, kann absolut jeder Fernseher Diashows darstellen. Viele bieten sogar einen Modus für Kunstwerke, der einen modern oder klassisch designten Rahmen um ein Passepartout zeichnet. Sieht man allerdings genauer hin, sind die Bilder meist leuchtstärker und ihre Farben knalliger als die des gemalten Originals oder Kunstdrucks.

Zudem liefern viele digitale Screens Flimmern und Rauschen mit und verändern beim Betrachten aus seitlicher Perspektive den Farbeindruck. Und sie spiegeln meist deutlich stärker als Museumsglas. Soll ein Display ein gedrucktes Bild täuschend echt nachahmen, muss es perfekt entspiegelt sein, geringe Leuchtkraft besitzen, die sich am Raumlicht orientiert, Farben natürlich darstellen und äußerste Ruhe ausstrahlen. Nebenbei muss der Korpus natürlich rechteckig wie ein Bilderrahmen gestaltet sein, der überall plan an der Wand anliegt.

TCL 65A300pro im Test: Rahmen
Der magnetisch haftende, helle Holzrahmen („Dawn Birch“) liegt dem TV-Gerät bei. Alternativ gibt es „Vernal Mint“ oder „Twilight Elm“ als Zubehör.
© TCL

All dies gelingt dem berühmten Vorbild in erstaunlicher Weise, und auch die NXTFrame-Geräte von TCL wie unser 65A300pro zeigen diese Attribute. Dabei ist das für unseren Test ausgewählte Gerät sozusagen ein Hybrid, mit dem man auch besser fernsehen oder streamen kann als mit einem rein auf matte, dunkle Fotos getrimmten Display.

Der 65A300pro, der alternativ auch mit 75 und 55 Zoll erhältlich ist, hat ein 100-Hertz-Panel und kann in Full-HD für Gaming sogar mit 240 fps bespielt werden. Um die 10-Bit-Farbauflösung zu erzielen, wird jedoch dezentes Dithering sichtbar. TCL hat eine preiswertere Vatiante ohne „pro“ im Namen im Portfolio. Die ist einige Hundert Euro günstiger und verzichtet hauptsächlich auf das 3.1.2-Soundsystem, in dessen Konzept und Abstimmung die Nobelmarke Bang & Olufsen involviert war.

Die skandinavischen Spezialisten genießen einen Weltruf für Edel-Audio und Topdesign, was TCL hier sehr gern adaptiert hat. Zudem sind Kunstliebhaber, die sich für einen Bilderrahmen-TV interessieren, oft auch Feingeister mit Musikgeschmack und einem gewissen Anspruch an den Klang. Guter Sound passt hier also perfekt ins Bild.

TCL 65A300pro im Test: Soundsystem
Das 3.1.2-Soundsystem von Bang &Olufsen wird über Funk eingebunden. Mit nur 12 Zentimetern Tiefe ist sogar der große Bass sehr kompakt.
© TCL

In unserem Labor spielte sich der satte Bass allerdings arg in den Vordergrund, und wir fanden keine Option für eine Pegelanpassung. Überaus interessant und intuitiv arbeitet allerdings die Klangsteuerung von B&O namens Beosonic. Logisch, dass das Budget für die Schallwandler äußerst begrenzt ausgefallen ist im Vergleich zu ausgewachsenen Lösungen der High-End-Marke; doch das Ergebnis ist den meisten klassischen TV-Geräten überlegen – wenn auch nicht gerade haushoch.

Das System wird über Funk mit Signalen versorgt, und nach der ersten Kopplung erkannte der TV die „Streifenlautsprecher“ stets wieder automatisch. Der von uns gemessene Standbyverbrauch von 1 Watt bezieht sich tatsächlich auf die Summe der drei Geräte. Natürlich muss man für Bar und Woofer gesonderte Netzkabel verstecken.

TCL 98C805 im Test

Fernsehen kann man auch

Im Grunde seines Herzens ist der 65A300pro ein 144-Hertz-QLED-TV. Sein Display ist mit nur 0,27 % Spiegelung exzellent geschwärzt und sehr stark mattiert. Dadurch wirkt das Bild auch bei Tageslicht stimmig und bekommt einen Look wie gedruckt. Die maximale Helligkeit beschränkt sich dabei allerdings auf 500 Nits; da lokales Dimmen nicht möglich ist, muss man mit einem mittelmäßigen HDR-Kontrast leben.

TCL 65A300pro im Test: Seiten- u. Rückansicht
(links) Der TCL 65A300pro ist fast durchgehend schlanke 2,8 Zentimeter tief, an den Rändern sogar nur 2,0 Zentimeter. Boxen sind jedoch nicht integriert. (rechts) Erstmals hat TCL an eine komplett versteckte Kabelführung gedacht. Dazu liegt eine riesige Blende bei, die auf die Rückwand geklebt werden kann.
© TCL

Die Buntheit der Farben dagegen ist hochwertig und so gut umgesetzt, dass natürliche Farbtöne im Kinomodus auch naturidentisch erscheinen. Diese Bildeinstellung sollte man der voreingestellten „Standard“-Variante auf jeden Fall vorziehen, denn diese bügelt die Tunersignale erstmal allzu glatt und zeichnet Umrisse nach. Figuren im Mittel- und Hintergrund erscheinen wie Aquarelle, und hier ist der künstlerische Ansatz überhaupt nicht erwünscht.

Der Art-Mode zur Darstellung von echten Gemälden, Fotos oder Zeichnungen hat seine eigene Taste auf der Fernbedienung, wird aber nicht automatisch im Standby aktiviert. Zudem gibt es kein spezielles Bildsetup, das dann weniger Strom verbraucht, neutraler wirkt oder sich bei Abwesenheit von Publikum verabschiedet. Hier könnte die Software noch verbessert werden, hoffentlich stehen dem keine Patente auf solche Ideen entgegen.

Optimale Einstellungen: TCL 65A300pro

Vollbild an/aus
Kategorie Wert
BildmodusKino
Helligkeit100
Farbsättigung50
Kontrast90
Schwarzstufe50
Schärfe0-17
Gamma3
Farbtemperaturwarm -5
RGB-Gain (hoch)0, 0, 0
RGB-Offset (niedrig)0, 0, 0
EMPFOHLENER SEHABSTAND
TV: 4,1 m DVD: 3,6 m
HD: 2,4 mUHD: 1,4 m
GAMINGWir konnten den TCL-Fernseher bei 4k mit 144 fps füttern (10 Bit RGB), bei Full-HD mit bis zu 240 fps. Dabei sind die Latenzen so gering, dass der Ton weit hinterher hinkt.

Der A300pro ist ein Google-TV mit Quadcore A73 und lässigen 48 GB ROM. Neben dem riesigen App-Angebot an bietet TCL mit einer eigenen Sammlung kostenfreier Streaminginhalten recht anspruchslose Abwechslung. Durch das Konzept des Bilderrahmens erfreut sich Googles Foto-Bildschirmschoner hier besonderer Aufmerksamkeit.

Vier HDMI-Eingänge mit voller Bandbreite laden auch Spielekonsolen ein. An HDR-Signalen wird mit DolbyVision IQ und HDR10+ alles verarbeitet und an Raumlicht angepasst, was Rang und Namen hat. Bei Tonformaten sieht es genauso gut aus, die TV-Hardware des Kunstobjekts ist also auf aktuellem Topstand.

Online-Siegel
Sehr gut
TCL65A300pro
März 2025
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Design-Tipp
TCL65A300pro
März 2025

Fazit

Ein De-facto-Monopol ist gefallen, denn ab sofort gibt es auch von TCL schöne weiße Bilderrahmenfernseher. Dazu wurden bekannte Konzepte durch KI und eine rollende Staffelei aufgefrischt, jedoch nicht in allen Belangen übertroffen. Und da Haptik und Design der Geräte von chinesischen Herstellern längst von hoher Qualität sind, darf man sich diese Modelle ruhig einmal beim Händler zu Gemüte führen.

TCL 75MQLED85 im Test

Aus dem Messlabor

Bildmessung Ultra-HD HDR BT.2100 12 Bit

TCL 65A300pro im Test: Bildmessung Ultra-HD HDR BT.2100 12 Bit
Bildmessung Ultra-HD HDR BT.2100 12 Bit
© connect

Das matte Display schaffte in Spitzen nur 500 Nits, jedoch stimmt TCL Mischfarben liebevoll ab. Leider heben sich dunkle Bildinhalte oft nicht stark genug vom fahlen Hintergrund ab.

Bildmessung HDTV Full-HD, BT.709, 8 Bit

TCL 65A300pro im Test: Bildmessung HDTV Full-HD, BT.709, 8 Bit
Bildmessung HDTV Full-HD, BT.709, 8 Bit
© connect

Dank der hochwertigen Schwärzung und der Mattierung des Schirms wirkt HDTV selbst im hellen Wohnzimmer schön natürlich. Autodimmen und Lichtsensor verschoben Messwerte.

Pixel unter der Lupe

TCL 65A300pro im Test: Pixel unter der Lupe
Pixel unter der Lupe
© connect

Die äußerst starke Mattierung des Panels erschwerte unsere Mikroskopaufnahmen. Für dieses Bild haben wir einmal auf diese Diffusorschicht scharf gestellt.

Wir nutzen im Labor die Farbmesssoftware Calman Ultimate von Portrait Displays, siehe www.portrait.com

Testergebnisse: TCL 65A300pro

Vollbild an/aus
Kategorie Wert
BILDQUALITÄT max. 500 448 überragend
TV-Empfang 50 42
High Definition 75 70
Ultra High Definition (+HDR) 85 75
Kontrast 90 81
Schärfe 60 53
Farbtreue 55 51
Ausleuchtung / Blickwinkel 40 34
Bildverbesserung 45 42
KLANGQUALITÄT max. 60 46 gut
AUSSTATTUNG max. 260 218 sehr gut
Tuner 65 52
Anschlüsse / Kommunikation 85 71
Medien / Smart-TV / Gaming 60 55
Sonstiges /Ökologie 50 40
BEDIENUNG max. 105 92 sehr gut
Menügestaltung / Handling 25 21
Einstellungsmöglichkeiten 40 38
Installation 15 11
Fernbedienung 25 22
VERARBEITUNG max. 80 75 überragend
Anmutung 25 24
Material 55 51
URTEIL max. 1005879 sehr gut

Daten & Messwerte: TCL 65A300pro

Vollbild an/aus
Kategorie Wert
HerstellerTCL
Modell 65A300pro
Preis 2100 Euro
Internet www.tcl.com/de/de
MESSWERTE
Abmessungen in cm (B × H × T)145 × 90 × 31 (2,8) cm
Bilddiagonale / Gewicht 164 cm / 17 kg
Kontrast ISO / in-Bild / dynamisch 1176 / 4305 / 5626
Flächen- / Spitzenweiß / HDR 396 / 397 / 458 cd
Gamma / Abweichung vom Ideal2,5 / 7%
Farbtemperatur / Abweichung6702 K / 2,8%
Farbraum HDTV / HDR-BT.2020 100% / 72%
Ausleuchtung / Farbverteilung 98% / 92%
Latenz Film- / Gamemodus 111 / 17 ms
Einschalt- / Umschaltzeit3 / 3,1 Sek.
Verbrauch max. / Film / Standby 159 / 86 / 1 W
ANSCHLÜSSE
Tuner: analog / DVB-T / -C / -S 1 / 1 / 1 / 1
IP-Tuner / CI-plus TCL / 1
HDMI / Komponente / AV-in 4 / 0 / 0
USB (davon 3.0) / Netzwerk / WLAN 1 (1) / 1 / ac
Audioausgangoptisch, Bluetooth, eARC
Besonderheiten: -
AUSSTATTUNG
Hintergrundbeleuchtung / regelbar QLED global / Å
… via Lichtsensor / via Bildinhalt Å / Å
100 Hz / 200 Hz / Backlight-Blinking Å / FHD / Í
High Dynamic Range (HDR)DVIQ, HDR10+, HLG
Filmmakermode / ALLM / HGIG Í / Å / Å
G-Sync / FreeSync / VRR Í / Premium / 48-240
FPS 2K / 4K / 8K 240 / 144 / Í
Farbtemperatur / Farbraum kalibrierbar inklusive 3D-LUT
… RGB Gain+Offset / 10p / 20p Å / Í / Å
Gamma / Rausch- / Artefaktfilter Å / Å / Å
MedienwiedergabeUSB, Chromecast, Airplay
DLNA-Heimnetz Client
HbbTV / Betriebssystem Å / Google-TV 12
Smart-TV-Apps*A, Ap, D, Di, G, J, M, Mx, N, P, R, Ra, S, Sp, W, Y, Z
Sprachsteuerung / Smartphone-App G+A / Google
Festplatte für Aufnahmen / über USB Í / Í
ZubehörHolzrahmen, B&O 3.1.2-Soundbar/Woofer (Funk), Abdeckung, Wandhalterung
Besonderheiten:Bilderrahmen-Design, Dolby Atmos, dts-X, Spielleiter 3.0