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Transistor-Vollverstärker

Technics SU-G700 im Test

Der Technics SU-G700 sieht aus wie ein Relikt aus den 80ern. Und doch zeigt der Transistor-Vollverstärker im Test den Weg in die HiFi-Zukunft.

Autor: Christian Möller • 8.8.2017 • ca. 1:55 Min

Technics SU-G700
Technics SU-G700 - Transistor-Vollverstärker im Retro-Design.
© Technics

Wer in den 80er-Jahren aufgewachsen ist, erinnert sich sicher noch an die zitternden analogen Zeiger der HiFi-Geräte. Die Digitaltechnik hat diese filigranen Messinstrumente mit einer gigantischen Welle aus LEDs und Fluoreszenzdisplays hinweggespült. Nicht mehr! Mit dem Technics SU-G700 halten die...

Pro

  • sehr kraftvolles, extrem schnelles und impulstreues Klangbild
  • gute Raumabbildung
  • tolle Retro-Optik

Contra

  • Ausgänge nur für ein Lautsprecherpaar vorhanden

Fazit

AUDIO-Klangurteil: 115 Punkte; Preis/Leistung: überragend

  Hervorragend

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Wer in den 80er-Jahren aufgewachsen ist, erinnert sich sicher noch an die zitternden analogen Zeiger der HiFi-Geräte. Die Digitaltechnik hat diese filigranen Messinstrumente mit einer gigantischen Welle aus LEDs und Fluoreszenzdisplays hinweggespült. Nicht mehr! Mit dem Technics SU-G700 halten die Zeiger nun wieder Einzug ins Wohnzimmer.

Technics verbindet diesen Retro-Look behutsam mit moderner Technik. Das kleine, weiß leuchtende Matrix-Display zeigt die Quelle an; es passt besser in die heutige Zeit, stört den Retro-Look aber überhaupt nicht. Sowohl das Display als auch die Beleuchtung der Zeigeristrumente lassen sich in der Helligkeit regeln, bis hin zur vollständigen Abschaltung, wenn man optisch gar nicht mehr gestört werden will. Wie sich das gehört, ist der riesige, aus einem vollen Stück Aluminium gedrehte Lautstärkeregler motorbetrieben. Löblich!

Außen retro, geht Technics im Inneren moderne Wege. Die Signalpfade sind vollständig digital aufgebaut. Eine spezielle Impedanzanpassung („Load Adaptive Phase Calibration“) kompensiert frequenzabhängige Phasenverschiebungen der Lautsprecher. Dazu werden entscheidende Parameter wie Frequenz-, Amplituden- und Phaseneigenschaften der Boxen über eine Einmessfunktion ermittelt. Das so korrigierte Signal erreicht dann die kräftigen 140 Watt pro Kanal leistenden Class-D-Endstufen. Integriert ist auch ein DAC, der – per USB an den Mac oder PC angeschlossen – bis 384 kHz auflöst und auch HiRes-DSD-Formate mit bis zu 11,2 MHz dekodiert.

Testsiegel audio Technics SU-G700
Testsiegel
© WEKA Media Publishing GmbH

Hörtest

Kommen wir zum Klang: Alan Parsons’ Klassiker „Sirius“ bahnte sich druckvoll, präzise und kristallklar seinen Weg aus den Referenzboxen. Diese Wucht war geradezu atemberaubend. Man merkte dem Verstärker in jeder Phase seine Reserven an. Mehr Druck!

Also Metallicas „Enter Sandman“ eingelegt. Es gibt nicht viele HiFi-Ketten, die diesem akustisch komplexen Song gewachsen sind, er kann sehr schnell anstrengend klingen. Nicht so beim Technics. Der Verstärker hatte jederzeit die volle Kontrolle, Lars Ulrichs Drums krachten grollend und kraftvoll. Geht da noch mehr? Wir versuchten es mit „Uprising“ der Artrockband Muse. Selbst bei größeren Lautstärken knickte der SU-G700 nicht ein und blieb konkret und knackig. Laut kann er also – aber auch leise? Wir wechselten zu Roberta Flack. „Killing Me Softly“ floss samtweich und wunderbar akzentuiert aus den Lautsprechern. Gar nicht retro!

Technics ST G30EG S

Fazit

​Ich wollte den Hörraum gar nicht mehr verlassen, so viel Spaß bereitete mir dieser Verstärker im Hörtest. Sein Klangbild zeigte stets ungezügelte Kraft bei atemberaubendem Tempo. Ungläubiges Kopfschütteln war die Folge. Seine Spielfreude beschränkte sich zudem nicht auf bestimmte Genres. Metal, aufgedreht bis zum Anschlag? Das entlockte ihm nur ein müdes Lächeln. Rock und Pop? Mit einer Leichtigkeit wie Fingerschnippen. Selbst bei schwierigster, extrem impulsbehafteter akustischer Musik schienen die analogen Zeigerinstrumente nur locker zu lächeln. Dank DAC kann man ihn zudem flexibel einsetzen. Spaß pur!​