TP-Link Archer BE800 im Test: Highend-Wi-Fi 7
Der Archer BE800 von TP-Link verspricht maximale Leistung mit Wi-Fi 7. Wir testen, ob der Router hält, was er verspricht, und für wen er sich lohnt.

Zum Auftakt seiner Wi-Fi-7-Offensive hatte TP-Link den Archer BE900 vorgestellt. Wir haben ihn hier getestet mit der Note "sehr gut". Doch in relevanten Stückzahlen hat dieser Wi-Fi-7-Bolide den deutschen Markt nie erreicht. Da zudem Cryptominer auf seine Rechenleistung aufmerksam wurden...
Zum Auftakt seiner Wi-Fi-7-Offensive hatte TP-Link den Archer BE900 vorgestellt. Wir haben ihn hier getestet mit der Note "sehr gut". Doch in relevanten Stückzahlen hat dieser Wi-Fi-7-Bolide den deutschen Markt nie erreicht. Da zudem Cryptominer auf seine Rechenleistung aufmerksam wurden, gab es ihn auch kaum zum UVP von 700 Euro – auf eBay und Co. wurde das Gerät deutlich über 1000 Euro gehandelt.
TP-Link Archer BE800 im Test: Vergleich zum BE900
Mit dem Modell BE800 gibt es inzwischen eine Alternative. Auch wenn die UVP recht hohe 600 Euro beträgt, ist der Straßenpreis inzwischen deutlich unter 500 Euro gefallen.
Gegenüber der nominell 100 Euro teureren Topvariante hat es an einigen Stellen etwas abgespeckt: Es verzichtet auf einen Touchscreen an der Gerätefront, der wurde durch Hardwaretasten wie WPS, WLAN- und LED-Abschaltung ersetzt. Die für die Serie charakteristische LED-Segmentanzeige inklusive Statusinfos durch animierte Icons bleibt aber.
Statt vier Wi-Fi-7-Modulen hat der BE800 drei – das 5-GHz-Band bedient bei ihm nur noch ein Funkmodul statt derer zwei im BE900. Und auch bei den Schnittstellen hält sich der BE800 etwas zurück und streicht einen 1-Gbit/s-LAN-Port sowie USB 2.0. Die Außenmaße (H 26,5 x B 9,5 x T 30 cm) entsprechen denen des BE900.

TP-Link Archer BE800 im Test: Immer noch Top-Spezifikationen
Was übrig bleibt, ist aber nach wie vor nicht von schlechten Eltern: Triband-Wi-Fi 7 mit 4x4 MIMO und denselben hohen maximalen Datenraten wie beim 900er für die drei Funkmodule, siehe technische Daten unten auf der Seite. Zumal auf 6 GHz immer noch die hohe Kanalbandbreite von 320 MHz unterstützt wird.
Zwei 10-GbE-Ports, von denen einer als Combo-Port mit einem SFP-Plus-Einschub etwa für Glasfaserverkabelung geschaltet ist. Und satte vier mal 2,5-GbE-Ports, von denen zwei sogar zu 5 Gbit/s aggregiert werden können.
Bei den USB-Buchsen bleibt die schnellere mit USB 3.0 – was pragmatisch ist, da TP-Link sich ohnehin auf NAS-Funktionen beschränkt und kein Druckersharing unterstützt.

TP-Link Archer BE800 im Test: Voller Firmware-Funktionsumfang
Bedienung und Konfiguration erfolgen über TP-Links Tether-App oder klassisch per Weboberfläche. Wie gehabt arbeitet der BE800 wahlweise als Router oder Access Point. Keine Abstriche gibt es bei den Firmware-Funktionen. Hierzu zählen nach wie vor Kinderschutz, Gastnetze auf allen drei Frequenzen, QoS, VPN-Client und -Server, Firewall, Black- und Whitelists für die WLAN-Clients sowie Unterstützung für Alexa und Google Assistant.
Die NAS-Funktion des BE800 unterstützt FTP, Samba, UPnP und Apple Time Machine. Auch das für TP-Link typische Mesh-Protokoll EasyMesh ist vollumfänglich an Bord.
Den cloud-basierten Netzwerk- und IoT-Schutz HomeShield können Interessenten 30 Tage lang gratis testen. Die Verlängerung wurde zum Testzeitpunkt von 150 Euro/Jahr auf angemessenere 80 Euro/Jahr reduziert. Eine erweiterte Kindersicherung gibt es für 20 Euro/Jahr.

TP-Link Archer BE800 im Test: Überzeugende Messwerte
Als wir im letzten Herbst den BE900 testeten, standen uns geeignete Wi-Fi-7-Clients noch nicht zur Verfügung und wir mussten das Gerät noch im Wi-Fi-6E-Modus messen. Das hat sich zwischenzeitlich geändert. Aber egal, ob Smartphone wie das Google Pixel 8 oder Notebook/PC mit Wi-Fi-7-Karte: Wie schon bei Wi-Fi 6 bleiben die Clients auf 2x2 MIMO beschränkt.
Das spiegelt sich auch in den von uns ermittelten Durchsatzwerten wider, die aber dennoch exzellent sind. Die 4x4-MIMO-Ausstattung des BE800 hat trotzdem ihre Berechtigung – damit kann der Router sein Beamforming auf mehr parallel angemeldete Wi-Fi-Clients ausrichten.
Ein Vorteil gegenüber dem BE900: Während dieser mit recht sattem Stromverbrauch auffiel, scheinen sich die reduzierte Ausstattung des BE800 und mögliche Firmware-Optimierungen positiv auszuwirken. Während der WLAN-Übertragung haben wir 18 W gemessen (BE900: 31 W), im Idle-Modus 9 W (BE900: 22 W). Da hat sich das Abspecken gelohnt.
TP-Link Archer BE800 im Test: Fazit
Der TP-Link Archer BE800 ist eine preisgünstigere Alternative zum BE900, der trotz geringerer Ausstattung weiterhin eine starke Leistung bietet. Dennoch punktet der BE800 mit Triband-Wi-Fi-7 (4x4 MIMO) und einer hohen Kanalbandbreite von 6 GHz.
Zwei 10 GbE Ports und vier 2,5 GbE Ports, davon zwei aggregierbar auf 5 Gbps, bieten flexible Netzwerkanbindungen. Die Messwerte überzeugen, insbesondere der Stromverbrauch liegt deutlich unter dem des BE900. Die Firmware bietet den vollen Funktionsumfang inklusive Mesh, NAS und umfangreicher Kindersicherung.
Archer BE800 | Einrichtung, Fakten & Tipps
Zusatzinfos: TP-Link Archer BE800
- Kategorie: WLAN-Router
- WLAN: Wi-Fi 7(11be), 6E (11ax); max. 11.520 Mbit/s (6 GHz) + 5760 Mbit/s (5 GHz) + 1376 Mbit/s (2.4 GHz); 4x4 MU-MIMO
- Anschlüsse: Ethernet 1x 10 Gbit/s (WAN/LAN), 1x 10 Gbit/s (SFP+/WAN/LAN Combo), Combo), 4x 2,5 Gbit/s, 1x USB-A 3.0
- Ausstattung: LED-Matrix-Display
- Funktionen: QoS, VPN, Firewall, EasyMesh, Kinderschutz, Gastnetz, Alexa/Google Assistant
- Preis/Leistung: sehr gut