Ladetarife für E-Autos im Vergleich: Vielfahrer
Viele Kilometer bedeuten viele Kilowattstunden – für Vielfahrer ist der Spareffekt, den günstige gegenüber teureren Ladetarifen haben, daher besonders ausgeprägt.

Nutzertyp: VielladerDieser Vielfahrer fährt ein E-Auto aus der Premiumklasse mit großer Batterie und hoher Ladeleistung. Zu 40% lädt es zu Hause, öffentlich verbleiben 20% AC- und 40% HPC-Laden. AC lädt das E-Auto abends oder tagsüber in der Stadt (15 Sessions à 3 Stunden, 4 à 5 Stunden.) Hi...
Nutzertyp: Viellader
Dieser Vielfahrer fährt ein E-Auto aus der Premiumklasse mit großer Batterie und hoher Ladeleistung. Zu 40% lädt es zu Hause, öffentlich verbleiben 20% AC- und 40% HPC-Laden. AC lädt das E-Auto abends oder tagsüber in der Stadt (15 Sessions à 3 Stunden, 4 à 5 Stunden.) Hinzu kommen Besuche an HPC-Säulen: 27 à 20 Minuten und 10 à 3 Stunden.
Steckbrief: Nutzertyp Viellader
Vollbild an/ausMerkmal | |
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Verbrauch: | 22 kWh/ 100km |
Batteriekapazität: | 100 kWh |
Jahresfahrleistung | 25000 km |
Öffentliches Laden | 60% (davon: 20% AC, 40% HPC) |
Lademenge AC: | 1100 kWh / HPC: 2200 kWh |
Jährliche Ladedauer | AC: 65 h / HPC: 39 h |
Wer überdurchschnittlich hohe Kilometerleistungen hat, zahlt natürlich mehr für die benötigte Energie – das ist beim konventionellen Tanken nicht anders als bei der Elektromobilität. Klarer Unterschied: Für E-Vielfahrer ist die Wahl eines geeigneten Ladetarifs besonders wichtig. In unseren Modellrechnungen liegen zwischen dem günstigsten und dem teuersten Anbieter rund 750 Euro/Jahr.
Übrigens haben wir uns entschieden, in der Bewertung die von den EMPs genannten Abdeckungszahlen nicht zu berücksichtigen – in unserer Auswahl sind ohnehin nur Anbieter enthalten, bei denen dieser Wert hoch sechsstellig ist. Entscheidender ist, wie transparent eventuelle Preisunterschiede je nach CPO sind, ob Zusatzkosten wie Session- oder Blockiergebühren transparent vermittelt werden, und wie hoch das Risiko ist, für einen Ladevorgang doch mehr zu bezahlen als erwartet.
Mercedes
Auch die schwäbische Premium-Marke unterscheidet in ihren Ladetarifen die Stufen S, M und L. Weil S aber variable Kosten pro CPO vorsieht, verzichten wir auf eine (tendenziell ungenauere) Modellierung. Übrigens: fast alle Autohersteller gewähren Käufern ihrer Marke zeitlich begrenzte Sonderkonditionen wie etwa eine Grundgebührenbefreiung im ersten Jahr. Dies haben wir in unseren Berechnungen ausgeklammert. meCharge L schneidet weit vorne in der Laternenparker-Kategorie ab, ist aber auch für Vielfahrer ein sehr gut geeignetes Angebot. Für Durchschnittsfahrer liegt meCharge M im Mittelfeld, aber nur mit der Note befriedigend.
Update vom 13.11.: Vor kurzem und erst nach Veröffentlichung unseres Tarifvergleichs hat Mercedes eine Preiserhöhung zum 1.12. angekündigt. Dann kostet eine kWh im Tarif „me Charge M“ 45 Cent statt bislang 42 Cent für AC und Stationen im „Mercedes-Benz Charging Network“. DC/HPC-Laden steigt von 0,65 Euro/kWh auf 0,67 Euro/kWh. HPC-Laden bei Ionity wird sogar etwas günstiger: 0,65 Euro/kWh bislang, ab 1.12. dann 0,59 Euro/kWh. In „me Charge L“ steigt der kWh-Preis von 36 auf 39 Cent für AC und für Stationen im eigenen Charging-Network, DC/HPC-Laden kostet künftig 57 Cent/kWh statt bisher 55 Cent/kWh, während HPC-Laden bei Ionity von bislang 55 Cent/kWh auf künftig 49 Cent/kWh sinkt. Grundgebühren und Blockiergebühren bleiben jeweils unverändert. Wir haben die ab 1.12. gültigen neuen Preise in unserer Modellierung durchgerechnet: Im Laternenparker-Profil ergeben sich mit „me Charge L“ Gesamtkosten von 1167 Euro/Jahr statt vorher 1147 Euro/Jahr. Damit bleibt es bei 850 Punkten und der Note gut. Im Durchschnittsfahrer-Profil liegen die Gesamtkosten mit „me Charge M“ bei 669 Euro/Jahr statt bislang 668 Euro/Jahr – das kostet Mercedes einen Punkt, das neue Ergebnis lautet dann 718 Punkte und Note befriedigend. Bei den Vielfahrern kommen wir mit „me Charge L“ auf 1872 Euro/Jahr statt bislang 1881 Euro/Jahr (wie auch bei den Durchschnittsfahrern wirken sich die reduzierten Ionity-Preise günstig aus). Damit erzielt Mercedes hier 853 Punkte statt bislang 850 Punkte, es bleibt bei der Note sehr gut. Die Platzierungen von Mercedes im Gesamtranking ändern sich durch diese geringfügigen Anpassungen nicht.
BMW/Mini
Die Münchener Premium-Autohersteller bietet ebenfalls eigene Ladetarife an. Da sich der variable „Flex“-Tarif nicht zur Modellierung eignet, haben wir das mit Grundgebühr ausgelegte Angebot „Active“ betrachtet. Es erzielt gute Noten für Laternenparker und Vielfahrer, die ja beide hohe Lademengen brauchen. Für das Profil Durchschnittsfahrer landet das Angebot im Mittelfeld.
Porsche
Der Sportwagenhersteller bietet seinen „Charging Service“ mit 7,99 Euro/Monat Grundgebühr sowie den klar für Vielfahrer positionierten „Charging Service Plus“ mit hoher Monatsgebühr von 24,99 Euro. Dass sich das Angebot dieser Marke nicht gerade an Laternenparker richtet, überrascht kaum. Aber auch Fahrer mit durchschnittlicher Kilometerleistung laden bei anderen EMPs günstiger. Attraktiv sind die Konditonen an den markeneigenen „Charging Lounges“.
Kia
Auch bei Kia stecken hinter dem Tarif „Easy“ variable Ladekosten. Deshalb berücksichtigen wir nur die Variante „Advanced“ mit Grundgebühr. Sie erzielt für Laternenparker die Note gut, für Normalund Vielfahrer befriedigend.
Elli
Im Hintergrund ist Elli der EMP hinter den Ladelösungen der Marken des Volkwagen-Konzerns, neben VW also auch Audi, Skoda und Cupra. Der Anbieter tritt aber auch eigenständig auf. Seine Tarifstufen heißen Free, Plus und Highway. Mit ihnen reiht sich Elli in der Mitte bis dem hinteren Bereich der jeweiligen Profile ein.