Für Apple ist das X ein gewaltiger Sprung. Die Home-Taste, seit zehn Jahren ein Markenzeichen, fällt genauso weg wie der Fingerprintsensor – stattdessen wird das Telefon per Gesichtserkennung entsperrt. Diese Technologie feiert auf dem X Premiere und macht einen erstaunlich ausgereiften Eindruck...


Für Apple ist das X ein gewaltiger Sprung. Die Home-Taste, seit zehn Jahren ein Markenzeichen, fällt genauso weg wie der Fingerprintsensor – stattdessen wird das Telefon per Gesichtserkennung entsperrt. Diese Technologie feiert auf dem X Premiere und macht einen erstaunlich ausgereiften Eindruck.
Doch die wichtigste Neuerung betrifft das Display: Apple geht erstmals über Full-HD-Auflösung hinaus und setzt ein 19,5:9-Panel mit 2436 x 1125 Pixeln ein. Weil die Kalifornier so eng an der Kante bauen wie nur möglich, ist das X deutlich kleiner als das 8 Plus, obwohl das Display von 5,5 auf 5,8 Zoll anwächst.
Lesetipp: Apple iPhone X im Test
Das X gehört damit zu den kompaktesten Modellen in unserem Vergleich. Die Ausstattung lässt im Prinzip keine Wünsche offen, die harten Kriterien in diesem Vergleich offenbaren aber Schwächen bei Lieferumfang und Funk, auch die Kamera fällt leicht zurück.
- Design und Handhabung: Zusammen mit LGs V30 ist das iPhone X das kompakteste und leichteste 18:9-Smartphone auf dem Markt. Der Materialmix aus Glas und Stahl überzeugt ebenfalls auf ganzer Linie. Gut: Das Gehäuse ist wasserfest nach IP67.
- Lieferumfang: Wie gewohnt legt Apple nur das Nötigste in den Karton, also Standardkopfhörer, Ladekabel und Netzteil. Besonders bitter: Obwohl schnelles Aufladen unterstützt wird, liefert das Netzteil nur einen Output von 5 Watt. In Anbetracht der neuen Rekordpreise ist das ein Witz.
- Kamera: Die Qualität der Doppeloptik liegt zweifellos auf Oberklasse-Niveau, ist aber minimal schlechter als bei den Kontrahenten. Das liegt vor allem an der Bildschärfe, die zu den Rändern hin etwas abfällt. Extras wie der Porträtlichtmodus werten das Kamerasystem aber zusätzlich auf.
- Software und Updates: Weil Hard- und Software aus einer Hand stammen, kann Apple das System optimal abstimmen und Updates für einen langen Zeitraum gewährleisten. Jedes iPhone erlebt mindestens drei iOS-Versionen – in der Branche ist das einsame Spitze.
- Display: Apple setzt erstmals auf die OLED-Technologie und landet gleich einen Volltreffer. 2436 x 1125 Pixel auf 5,8 Zoll liefern eine besonders feine Darstellung, die Leuchtkraft von 583 Candela/ m2 kann mit einem Top-LCD mithalten. Besser kann man es derzeit kaum machen.
- Ausstattung: Der neue A11-Chipsatz trägt den Namenszusatz „Bionic“, weil er wie Huaweis Kirin 970 für maschinelles Lernen optimiert ist. Die Performance ist herausragend. Beim Speicher gilt: Mangels Micro-SD-Slot sollte man genau überlegen, ob die 64-GB-Variante ausreicht.
- Akku: Mit 8:52 Stunden im connect-Nutzungsmix liegt die Akkulaufzeit über dem Durchschnitt – bei moderater Nutzung sind auch mal zwei Tage ohne Steckdose drin. Das iPhone X unterstützt zudem schnelles Aufladen sowie drahtloses Aufladen über den Qi-Standard.
- Funk und Akustik: Das X erreicht sowohl im GSM- als auch im UMTS-Netz nur befriedigende Ergebnisse – beide Netze sind vor allem fürs Telefonieren noch relevant. Im LTE-Netz und bei der Akustik gibt es dagegen keine Einschränkungen, hier haben wir gute Werte gemessen.
Fazit
Das erste iPhone seit Jahren mit echten Neuerungen; an erster Stelle steht die Gesichtserkennung Face ID. Weitere Besonderheiten sind das für ein 18:9-Smartphone kompakte Gehäuse und das intuitive Betriebssystem samt starkem Support. Wenn Geld nur eine untergeordnete Rolle spielt, gehört das X definitiv in die engere Wahl.