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Bluetooth Kopfhörer

Yamaha YH-E700A im Test

Autoren: Lennart Holtkemper und Andreas Seeger • 12.7.2022 • ca. 2:30 Min

Yamaha YH-E700A
Im Normalmodus (ohne ANC) bieten die Yamaha sehr seidige, feinauflösende Höhen. Ohne ANC sind sie aber etwas zu basslastig.
© Yamaha / Montage: connect / korkeng / shutterstock.com

Pro

  • massive und robuste Bauweise
  • Bedienung über gut erfühlbare physischeTasten
  • guter Lieferumfang inklusive Flugzeugadapter
  • sehr gute Akkulaufzeit
  • gute Geräuschdämpfung
  • guter Klang mit fein aufgelösten Höhen

Contra

  • groß und schwer, das große Case nimmt viel Platz weg
  • App bietet kaum Mehrwert
  • runde Form der Muscheln nicht optimal für große Ohren

Fazit

connect-Testurteil: gut (408 von 500 Punkten)

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Was für ein Klopper! Vom Audiospezialisten aus Japan kommen die größten und schwersten Kopfhörer in diesem Vergleich (nur Apple kann noch mithalten) und das mit Abstand größte Case; entsprechend viel Platz sollten Reisende also berücksichtigen.

Haptik und Verarbeitung

Woher kommt das Gewicht? Es könnte an den großen Akkus liegen, denn mit mehr als 21 Stunden Laufzeit gehören die E700 zu den ausdauernden Modellen in unserem Test. Die Materialien sind jedenfalls nicht der Grund, denn die mächtigen Ohrmuscheln bestehen aus mattem Polycarbonat, nur wenn man die Bügel auszieht schimmert es metallisch. Die Haptik ist entsprechend solide, was auch an der robusten Bauweise und sehr guten Verarbeitung liegt.

Das ist nicht schlecht, aber darf ruhig ein bisschen mehr sein, auch mit Blick auf das Case, das riesig ist und nur aus einfachem Kunststoff besteht. Die kreisrunde Form der Ohrmuscheln gefiel uns ebenfalls nicht – Personen mit großen Ohren stoßen oben und unten an die nach unserem Geschmack einen Tick zu harte Polsterung. Der Tragekomfort leidet zudem unter dem hohen Gewicht.

Bedienung

Die Smartphoneanbindung hat uns ebenfalls nicht zufriedengestellt. Yamaha packt nur die allernötigsten Funktionen in seine App, unter anderem die ANC-Steuerung und die Yamaha-exklusiven Echtzeit- Klangoptimierungen „Listening Optimizer“ und „Listening Care“. Gut, dass sich fast alle Funktionen der Kopfhörer auch über gut erfühlbare physische Tasten ansteuern lassen.

Klang

Der Klang gefällt mit fein aufgelösten Höhen. Ohne ANC sind die E700A zu bassbetont; mit ANC ist der Bass zwar reduziert, aber dann kommen auch die Höhen nicht mehr so fein rüber. Das ANC erreicht mit 18 dB eine gute mittlere Dämpfung. Auffällig ist, dass die Dämpfung im Bass nicht ausgeprägt ist, aber dafür sehr gleichmäßig über den gesamten Frequenzbereich erfolgt. Die Akustik beim Telefonieren ist nicht gut – und damit typisch für die meisten Over-Ears in diesem Vergleich. Mit den E700A kann Yamaha im Bereich der kabellosen Over-Ears kein Ausrufezeichen setzen.

Testsiegel Laufzeit sehr gut
Die Kopfhörer YH-E700A von Yamaha erhalten in unserem Vergleich ein "sehr gut" für ihre Laufzeit.
© WEKA media publishing GmbH

Wenn es Ihnen um voluminösen, feindifferenzierten Sound geht, kommen Sie um Over-Ears nicht herum. Bei den großen Lauschern steht Musikgenuss eindeutig im Vordergrund. Die kleinen Stöpsel können sich zwar teils auch sehr gut hören lassen, erreichen aber nie ganz das Niveau der großen Kollegen.

Transportabilität ist hier eher das Schlagwort. Das geht auch zulasten der Akkulaufzeit: 4:12 Stunden versus 40:35 Stunden, um einmal die Extreme gegenüberzustellen. Dies ist jedoch schlicht der Bauform geschuldet. Denn die massiven Over-Ears haben viel mehr Reserven für große Akkus. Bei der Geräuschdämpfung mittels ANC gibt es dagegen keine großen Unterschiede zwischen den Bauformen. Außenlärm wird von In- und Over-Ears gleich gut bekämpft.

Wenig erfreulich ist insgesamt die Akustik beim Telefonieren, die bei beiden Bauformen bescheiden ausfällt. Nur Bose kann hier gut abliefern. Wie gut die Anbindung ans Smartphone via App funktioniert, kommt weniger auf die Form, sondern mehr auf den Hersteller an. Jabra, Sony und Samsung ragen hier heraus, während Apple ganz auf eine App verzichtet. Das kostet den Gesamtsieg, der ansonsten sicher gewesen wäre.

Stattdessen geht dieser an Sony, mit seiner fast schon legendären WH-1000-Baureihe. Der XM4 bietet dabei ein rundum tolles Gesamtpaket aus Ausstattung, Klang, ANC und Laufzeit. Bei den In-Ears überrascht Samsung mit einem starken Auftritt. Die Koreaner haben mit jeder Generation dazugelernt und liefern mit den Buds Pro ihr Meisterstück ab. Eine gute Alternative sind die Jabra 85t, die ihre starke Vorstellung mit einer überragenden App und Toplaufzeit krönen.

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