Kommentar zu Regulierungsauflagen im Mobilfunk
Bundesnetzagentur zwingt Mobilfunkbetreiber zur Stromverschwendung
Die Bundesregierung arbeitet daran, den CO2-Ausstoß zu senken. Doch zu kurz gedachte Regulierungsauflagen zwingen Deutschlands Mobilfunknetzbetreiber zu einer Verschwendung, die ihresgleichen sucht.

Mobiles Internet ist zu einer Selbstverständlichkeit geworden. Nach Möglichkeit soll es an jedem Ort und in hoher Geschwindigkeit verfügbar sein. Diesen Anspruch erfüllt auch Deutschland immer besser. Die unabhängigen Tests, die die Zeitschrift connect in Zusammenarbeit mit umlaut, Part of Accenture, durchführt, zeigen, dass die Bundesrepublik mehr und mehr zu den vormals himmelweit überlegenen deutschsprachigen Nachbarn Österreich und Schweiz aufschließt.
Das ist auch dem Gesetzgeber und der Bundesnetzagentur (BNetzA) zu verdanken, die mit Versorgungsauflagen für angemessene Geschwindigkeit und das immer weiter gehende Stopfen der sogenannten weißen Löcher sorgen.
Die Regierung fordert Schnelligkeit…
Doch die Versorgungsauflagen haben es in sich. Mindestens 100 Mbit/s sollen die Mobilfunknetzbetreiber ihren Kunden in einer Zelle zur Verfügung stellen. Das ist nicht viel, wenn man bedenkt, dass schon eine LTE-Zelle 200 Endgeräte versorgen kann, bei 5G ist ein Vielfaches möglich. Die Zellnutzer teilen sich diese Kapazität, sodass im schlimmsten Fall – alle laden synchron eine Web-Seite, ein Video, einen Chat-Verlauf oder ähnliches herunter, pro Teilnehmer nur noch 0,5 Mbit/s bleiben. Doch maximale Synchronität bei höchster Nutzerzahl ist statistisch praktisch undenkbar, was die Situation in der Realität schon einmal entschärft.
…auch wenn sie nicht gebraucht wird
Interessant wird es, wenn wir das andere Extrem betrachten: Wenn in einzelnen Zellen etwa von spät nachts bis in die frühen Morgenstunden einmal gar nichts los ist. Dann fahren die Netzbetreiber ihre Mobilfunkzellen herunter und sparen selbst eine Menge Energie und uns allen eine weitere Erhöhung des CO2-Ausstoßes. Denn ungefähr 90 Prozent des Energieverbrauchs eines Netzbetreibers gehen in die Netzversorgung, 80 Prozent allein in den Betrieb der Basisstationen.
Da ist das Abschalten, wenn eine Mobilfunkzelle nicht genutzt wird, eine gute Sache. Und es ist egal, ob man das nun aus Sicht des Klimawandels, aus Sicht auf die auch energieabhängigen Kosten für den Kunden oder aus Sicht auf Deutschlands Abhängigkeit von Energieimporten sieht. Diese Verbrauchsreduktion hat nur einen Haken: Ein Nutzer reicht und der Netzbetreiber muss seine Zelle per Regulierungsauflage wieder auf volle 100 Mbit/s hochfahren. Auch wenn sein Smartphone nun nur etwas Hintergrund-Traffic verursacht. Oder wenn er so gut versorgt eine typische Web-Seite dann in circa 0,2 Sekunden abruft. Würde die BNetzA auch geringere Datenraten zulassen, könnten die Netzbetreiber sehr viel Energie sparen. Wie wäre es mit 10 Mbit/s, zwei Sekunden für die Webseite und 90 Prozent Energieersparnis für den Netzbetreiber?
Volle Sendeleistung rund um die Uhr?
Aber viele Kunden schauen ja auch Video, gerne in hoher, manchmal auch in höchster Qualität. Auch die müssen adäquat versorgt werden, für einen 8K-Video-Stream sind locker 50 Mbit/s nötig. Davon abgesehen, dass Cineasten solche Datenraten tagsüber an dichtbesiedelten Orten nicht bekommen, weil sich da alle die Zellkapazität teilen. Die Netzbetreiber könnten solche Anforderungen in der Einsamkeit der tiefen Nacht durchaus erfüllen. Sie müssten die Mobilfunkzelle halt nur dann voll hochfahren, wenn wirklich die volle Leistung gefordert ist, nicht immer dann, wenn auch nur einer da ist, der sie fordern könnte.Wer jetzt glaubt, dass da nicht viel zu sparen wäre, weil ja immer ein paar Menschen wach sind und Mobilfunk nutzen, wird von Hakan Ekmen, Global Networks Lead, Comms Industry bei Accenture eines Besseren belehrt. Bei Mobilfunkmessungen fanden die Spezialisten immer wieder Orte, die tagsüber mit Leben gefüllt und entsprechend ihrer Beliebtheit sehr gut versorgt sind, nachts aber vergeblich auf Auslastung warten. Ob große Kaufhäuser, Industriegebiete, Bürokomplexe oder Sportstadien. Es gibt viele Plätze, an denen sich nur zeitweilig viele Menschen aufhalten.
Eine bedarfsgerechte Steuerung wäre die Lösung
Wollen wir die Kunden in Mobilfunkkapazität ertränken, nur weil die Netzagentur situationsabhängige 100 Mbit/s vorschreibt? Oder reicht es ihnen, mit Blick auf die Schonung der Ressourcen, eine ausreichende Kapazität zu bieten, die hochgefahren wird, wenn Menschen wirklich einmal hohe Transferraten nutzen?Merke: Keiner fährt sein Auto immer mit Höchstdrehzahl und schleifender Kupplung, nur weil er von Zeit zu Zeit überholen will. Geben wir den Netzbetreibern die Möglichkeit, auch einmal vom Gas zu gehen!
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