KurzbefehleMit der App Kurzbefehle können Sie Routinen auf Ihrem iPhone beziehungsweise iPad automatisieren. Dazu legen Sie beliebig viele Kurzbefehle an. Jeder davon besteht aus einer Sammlung einzelner Kommandos, die iOS automatisch nacheinander ausführt, wenn Sie den Kurzbefehl starten. Dazu ge...

Kurzbefehle
Mit der App Kurzbefehle können Sie Routinen auf Ihrem iPhone beziehungsweise iPad automatisieren. Dazu legen Sie beliebig viele Kurzbefehle an. Jeder davon besteht aus einer Sammlung einzelner Kommandos, die iOS automatisch nacheinander ausführt, wenn Sie den Kurzbefehl starten. Dazu gehört zum Beispiel das Aufrufen von Apps, das Ändern von Systemeinstellungen und die Abfrage von Infos aus dem Web.
Aufrufen lassen sich Kurzbefehle nicht nur direkt in der App, sondern auch über Verknüpfungen auf dem Homescreen, über ein Widget und per Sprachkommando. Als Beispiel-Kurzbefehl dient hier der oben gezeigte Kurzbefehl „Abfahrt“, der aus drei Kommandos besteht. Er startet nacheinander den Gefahrenwarner, die Karten-App und die Fahrtenbuch-App. Ein Tipp auf den Kurzbefehl ersetzt also drei Tipps auf einzelne Apps.
In iOS 13 ist Kurzbefehle erstmals Teil des Betriebssystems - kein Extra-Download aus dem App Store mehr erforderlich. Die Botschaft dahinter ist klar: Kurzbefehle soll raus aus der Nerd-Ecke und der breiten Mehrheit der Anwender ein schnelleres und bequemeres Fortkommen auf Apples Mobilgeräten sichern. Das könnte vielleicht tatsächlich klappen. Die Art, wie Sie Kurzbefehle aus einzelnen Kommandos zusammenstellen, hat sich gewandelt, hin zu klarer Sprache im Sinne eines „Wenn dies passiert, tu das“. Die (auch psychologische) Hürde, einfach mal mit der App zu experimentieren, ist dadurch niedriger geworden.
Dazu passt auch, dass Kurzbefehle übersichtlicher geworden ist. Die Siri Kurzbefehle, die in iOS 12 noch Teil der System-Einstellungen waren, importiert iOS 13 kurzerhand ebenfalls in die Kurzbefehle-App. So gibt es nun nur noch einen Ort, an dem Sie die Automatisierung erledigen. Die große Zahl von Kategorien, über die sich die einzelnen Kommandos bislang verteilten, hat Apple eingedampft. „Health“ ist zum Beispiel keine Kategorie mehr, sondern Teil der Rubrik „Apps“. Kurzbefehle-Kenner dürften sich vor allem darüber freuen, dass sie komplexere Makros mit weniger Kommandos realisieren können. Apple hat Änderungen im Zusammenspiel der Kommandos vorgenommen.
Außerdem können Kurzbefehle nun Benutzereingaben verarbeiten, wodurch sie enorm an Flexibilität gewinnen. Das klappt sogar beim Aufruf via Siri. In diesem Fall erfragt die Sprachassistenz die entsprechenden Informationen akustisch. Außerdem bietet Kurzbefehle in iOS 13 zahlreiche neue System-Kommandos. Ab iOS 13.1 zählt dazu auch die Auswahl von AirPlay 2 Lautsprechern als Wiedergabeziel. Spannend: App-Entwickler können der Kurzbefehle-App eigene Kommandos spendieren. So lassen sich einzelne Funktionen verschiedener Apps über Kurzbefehle miteinander verbinden. Würde die Fahrtenbuch-App in unserem „Abfahrt“-Kurzbefehl entsprechend erweitert ließe sich eine neue Fahrt direkt aus dem Kurzbefehl heraus anlegen. Anschließend würde der Kurzbefehl dann die Karten-App anzeigen, zu der wir derzeit noch zurückwischen müssen.

Ab iOS 13.1 können Sie Kurzbefehle automatisch ausführen lassen, wenn bestimmte Ereignisse eintreten. Im Beispiel oben wird der „Abfahrt“-Kurzbefehl automatisch ausgeführt, wenn wir das iPhone im Auto anschließen. iOS kennt aber noch viele weitere Ereignisse, darunter die Ankunft oder das Verlassen eines Ortes, Tageszeiten, Weckerklingeln und der Start einer bestimmten App. Ab dem iPhone XS beziehungsweise XR zählt auch die Berührung eines NFC-Tags dazu. Idee: Ein NFC-Aufkleber an der Kühlschranktür, dessen Berührung mit dem iPhone die Einkaufszettel-App öffnet.

Neben diesen so genannten „Persönlichen Automationen“ lernt iOS 13 auch noch „Automationen für das Zuhause“. Diese Kurzbefehle setzen auf Apples HomeKit auf, also den SmartHome-Funktionen, über die Sie kompatible Geräte wie Lampen und Steckdosen steuern können. Automationen für das Zuhause laufen unabhängig von Ihrem iPhone auf der HomeKit-Steuerzentrale.
Das ist Vorteil und Nachteil zugleich: Die Automationen funktionieren nun auch dann, wenn Sie mit Ihrem iPhone unterwegs sind. Das ist schön, stehen die Lieben zu Hause dann doch seltener im Dunkeln. Andererseits ist die Zahl der Kommandos, die Sie in diesen Kurzbefehlen verwenden können, limitiert auf das, was ohne iPhone ausführbar ist.

Wo ist?
Die iPhone-Suche und die App zum Auffinden von Freunden hat Apple in der neuen App „Wo ist?“ zusammengeführt.
Spannend ist, was sich hinter den Kulissen der neuen App abspielt. Künftig sollen Sie auch Geräte wiederfinden können, die über keine Internet-Verbindung verfügen, zum Beispiel ein geklautes MacBook. Dazu werden die Geräte eine anonyme ID per Bluetooth aussenden, die von benachbarten Apple-Geräten aufgenommen und an Apple weitergeleitet wird.
Außerdem kursiert seit Monaten das Gerücht, dass Apple an Hardware arbeitet, mit der sich beliebige Gegenstände wiederfinden lassen. Sie könnte ähnlich funktionieren wie die bereits erhältlichen Tile-Tracker. „Wo ist?“ wäre wohl der beste Ort, die entsprechenden Funktionen unter iOS abzubilden.

Car Play
Für iOS 13 hat Apple die CarPlay-Funktion umfangreich modernisiert. CarPlay bringt essentielle iPhone-Funktionen auf das Armaturenbrett Ihres Autos, ein kompatibles Fahrzeug beziehungsweise „Autoradio“ vorausgesetzt. Das auffälligste Merkmal des Redesigns ist das neue Dashboard. Es vereint die Karte, die Wiedergabesteuerung und den Zugriff auf die zuletzt genutzten Apps. Über den Knopf unten links gelangen Sie zur App-Übersicht. Ist das Garagentor über Apples SmartHome-System HomeKit erreichbar, lässt es sich bei der Ankunft über CarPlay öffnen.
Erst auf den zweiten Blick macht sich eine andere, wesentliche CarPlay-Neuerung bemerkbar. Beide Displays, also das des Fahrzeugs und das des iPhones, funktionieren nun getrennt voneinander. Vorbei die Zeiten, in denen der Wechsel in eine App auf dem iPhone dazu führte, dass die Navigation vom Fahrzeug-Display verschwand. Dank der Änderung kann der Beifahrer nun das Musikprogramm steuern oder etwas im Web nachschlagen, ohne den Fahrer dadurch zu stören.

Ein Kennzeichen des neuen CarPlay-Designs sind große, gut greifbare Bedienelemente, die sich zum Fahrer hin orientieren. Das gilt auch für die neue Funktion zum Teilen der voraussichtlichen Ankunftszeit (ab iOS 13.1). iOS sendet den Empfängern automatisch neue Nachrichten, wenn sich erkennbare Änderungen ergeben, sowie eine letzte Nachricht kurz vor dem Eintreffen. Insgesamt hält sich die Nachrichtenmenge nach unserem Eindruck im nicht nervigen Bereich.
Mit iOS 13 landet auch die Kalender-App in CarPlay. Besonders nützlich ist das, wenn Sie bei Ihren Terminen auch den jeweiligen Ort notieren. Um die Navigation zu starten tippen Sie dann nur noch den Termin im Kalender an.
Erwähnenswert finden wir schließlich, dass auch der Dunkelmodus in CarPlay angekommen ist. Gerade bei Nachtfahrten können Sie die Blendwirkung des großen Displays im Auto damit enorm reduzieren.

Memojis
Memojis können Sie in iOS 13 umfangreicher als bislang anpassen. So sind zum Beispiel auch Ohrringe, AirPods und andere Details hinzu gekommen. iOS generiert automatisch Sticker aus Ihrem Memoji, die Sie zum Beispiel in Nachrichten einsetzen können. So müssen Sie nicht für jeden Gesichtsausdruck erneut vor der Kamera posieren.
Mit iOS 13 ziehen Memojis auch auf älteren Geräten ein, bis hinab zum iPhone 6S und dem iPad Pro. Dort haben Sie dann die selben Möglichkeiten zur Gestaltung Ihres digitalen Abbildes wie auf aktuellen iPhones. Mangels Gesichtserkennung müssen Sie lediglich auf die Animationen verzichten. Neue Animojis in iOS 13: Maus, Oktopus und Kuh.