Strahlung im Freien
Diese führt durch ein hügeliges Gebiet, sodass nicht von jeder Stelle aus eine freie Sichtverbindung zur versorgenden Mobilfunkstation besteht. Dass die Strecke zum größten Teil durch bewaldetes Gebiet führt, trägt auch nicht zur Verbesserung der Empfangsbedingungen bei....
Diese führt durch ein hügeliges Gebiet, sodass nicht von jeder Stelle aus eine freie Sichtverbindung zur versorgenden Mobilfunkstation besteht. Dass die Strecke zum größten Teil durch bewaldetes Gebiet führt, trägt auch nicht zur Verbesserung der Empfangsbedingungen bei.

Das abgegangene Areal wird nur mit partiell gerade noch zum Telefonieren ausreichenden Feldstärken versorgt. Unter solchen Bedingungen wird von dem Handy Höchstleistung verlangt, nur auf 20 % der Strecke wird es von der Basisstation auf unter 1 Watt Ausgangsleistung geregelt, auf einem Drittel des gelaufenen Weges sendet es mit der maximalen Leistung des D-Netzes von 2 Watt.
Erwähnenswert: Bei diesen insgesamt etwa eine Stunde dauernden Messungen waren die Regelvorgänge, die ein GSM-Handy bei praktisch jedem Übergang zwischen zwei Mobilfunkzellen (Handover) auf Maximalleistung hochregeln, einmal nicht maßgeblich am Gesamtergebnis beteiligt. Insgesamt führte die Messung über 5 Zellen, wobei 10 Handover Vorgänge stattfanden. Trotz der schwierigen Topografie gab es keine Ping-Pong-Effekte beim Handover.
Schwache Versorgung macht sich auch beim SAR-Wert bemerkbar, der hier mit 0,51 W/kg so hoch war, wie in kaum einem der vorangegangenen Beispiele. Erneut bestätigt sich, dass unter schlechten Empfangsverhältnissen die höchsten SAR-Werte verursacht werden.
SAR-Wert auf dem Land höher
Das zeigt auch die per Testwagen aufgenommene Messung rechts oben: In dicht besiedelten Innenstädten kann bei sehr geringer Strahlenexposition telefoniert werden, auf dem dünnbesiedelten Land steigen die SAR-Werte kräftig an. Das hat mit der in Städten höheren Antennendichte zu tun.

Die werden von den Netzbetreiber natürlich nicht aufgebaut, um die Strahlung zu reduzieren, sondern um bei der pro Mobilfunkkanal begrenzten Anzahl möglicher Verbindungen auch den durch die hohe Bevölkerungsdichte großen Telefonier- und Surfbedarf abzudecken. Denn für den Mobilfunk stehen nur sehr begrenzte Bandbreiten zur Verfügung, und jede Verbindung verbraucht einen Teil davon.
Räumlich verteilte Basisstationen sind dabei eine Möglichkeit, die zur Verfügung stehende Bandbreite an unterschiedlichen Orten immer wieder zu nutzen. Es gilt die Regel: Je näher die Basisstation ist, umso geringer ist die vom Handy für störungsarme Kommunikation geforderte Leistung.
Ländlicher Raum: Zonen vereinzelten Geschreis
Wem das jetzt zu abstrakt ist, der stelle sich einen Gesprächspartner vor, mit dem man leise flüstern kann, wenn man die Köpfe zusammensteckt. Doch beim Versuch, ein Gespräch über eine breite Straße zu führen, muss für gute Verständigung schon geschrien werden. In diesem Sinne sind ländliche Gebiete Zonen vereinzelten Geschreis, während im städtischen Bereich ein vielfältiges Geflüster herrscht.
Insgesamt müssen diese Vergleiche zu denken geben, ob Mobilfunkgegner nicht eher für mehr gleichmäßig verteilte Antennen demonstrieren sollten als dagegen. Denn nur durch ein dichtgewobenes Funknetz lässt sich die Versorgung bei geringer Strahlenbelastung sicherstellen.
Das rät connect:
Wer sich nur extrem geringer Strahlung aussetzen will, sollte in ländlichen Bereichen auf lange Handygespräche verzichten.
Ein dichtes Mobilfunknetz ermöglicht erst die besonders geringe Strahlenbelastung jedes Einzelnen.
Anti-Mobilfunk-Initiativen sollten ihre Taktik überprüfen und mehr Basisstationen im ländlichen Raum fordern, statt gegen sie zu protestieren.