Windows 10 am Fernseher
Windows Continuum mit Lumia-Smartphones nutzen
Der Fernseher als Windows-10-Rechner: So funktioniert's mit Lumia-Smartphone und Continuum-Funktion oder einfach per HDMI-Stick.
- Windows Continuum mit Lumia-Smartphones nutzen
- Windows 10 am Fernseher mit HDMI-Sticks und Mini-PC

Windows 10 ist weitgehend unabhängig von der Hardware, auf der es installiert wird. Desktop, Laptop, Tablet, Phone, sogar kleine Einheiten für das Internet der Dinge können mit dem nach wie vor mächtigen Betriebssystem bestückt werden. Alles, was man zusätzlich braucht, sind ein Bildschirm (im einfachsten Fall ein Fernseher mit HDMI-Anschluss), eine Tastatur, eine Maus und vielleicht ein Kabel.
Windows Continuum
Ihren Mini-PC bereits in der Tasche haben Besitzer eines Lumia 950 (Test) oder Lumia 950 XL (Test). Bei den bislang einzigen ausreichend leistungsstarken Windows Phones - schwächere wie das Lumia 650 (Test) bleiben leider außen vor - listet das App-Menü ab Windows 10 den Eintrag "Continuum". Continuum stellt eine Verbindung zwischen dem Smartphone und jedem Fernseher her, der das drahtlose Übertragungsprotokoll Miracast unterstützt.
Die Einrichtung ist unkompliziert, am TV erscheint die Verbindungsanfrage parallel zum laufenden Fernsehprogramm. Mit der Bestätigung erscheint Windows 10 auch schon auf der Mattscheibe. Obwohl vom Windows Phone kommend, sieht Windows 10 hier wie an einem normalen PC aus, also mit dem kacheligen Startmenü unten links am Rand, während die Fenster nebeneinander bzw. gestapelt oder als Vollbild den Bildschirm dahinter füllen.
Nach erfolgreicher Verbindung verwandelt sich das Touchdisplay des Smartphones auf Wunsch in ein Touchpad, in Textfeldern wird darüber automatisch die virtuelle Tastatur eingeblendet. Bequemer arbeitet es sich mit einer Bluetooth-Tastatur und -Maus, die man mit dem Windows Phone verbindet. Im Test mit einem Lumia 950 XL ließ sich auch eine Funktastatur über einen Adapter für dessen USB-Typ-C-Anschluss konnektieren.
Cortana läuft schleppend
An manchen Stellen ist Continuum noch unausgereift: Beginnt man am PC im Startmenü zu tippen, bekommt man umgehend zur Eingabe passende Vorschläge. Am Fernseher muss die Suche explizit angeklickt werden, für die Recherche mithilfe der Sprachassistentin Cortana zusätzlich das Mikrofon - zu umständlich.
Cortana direkt auf dem Windows Phone geht schneller, spuckt die Ergebnisse aber ebenfalls nur auf dem Phone und nicht auf dem großen Bildschirm aus. Denn was dort geschieht, läuft nicht synchron zum Smartphone, sondern wie ein zweites Windows-System parallel dazu. Der Vorteil: Man kann weiter telefonieren, private Mails studieren oder Nachrichten schreiben, ohne dass Dritte mitlesen.
Microsoft Display Dock
Unterstützt der Fernseher Miracast nicht, hat aber zumindest einen HDMI-Eingang, dann gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder die Verwendung eines Miracast-Sticks, oder man besorgt sich zu seinem Lumia 950 das Microsoft Display Dock. Sowohl der Stick als auch das Dock benötigen eine eigene Stromversorgung.

Das Display Dock hat den Vorteil, dass das Windows Phone gleichzeitig geladen wird. Außerdem bietet es mit drei USB-Ports genügend Anschlüsse für eine Kabel- oder Funk-Tastatur, eine externe Festplatte oder einen Drucker. Auch die Eingaben kommen flüssiger an. Über Miracast wirken Mausbewegungen und Tastenanschläge, egal ob vom Display-Touchpad oder einer externen Tastatur, mitunter träge. Für die gelegentliche Nutzung ist das akzeptabel.
Wer das Potenzial seines Lumia 950 oder 950 XL regelmäßig voll ausschöpfen will, sollte das Display Dock in Betracht ziehen. Im Preis von 109 Euro ist neben dem soliden Dock auch das Verbindungskabel für den neuen USB-Typ-C-Anschluss enthalten. Das HDMI-Kabel zum Bildschirm muss, falls nicht vorhanden, noch dazu addiert werden.