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Asus Zenfone 6 im Test

Mehr zum Thema: ASUS

Asus bietet beim Zenfone 6 dank Flip-Kamera ein unterbrechungsfreies Display, High-End-Hardware und eine sehr lange Laufzeit. Wir haben dennoch ein paar Schwächen gefunden. Lesen Sie hierzu unseren Test.

Autor: Lennart Holtkemper • 26.8.2019 • ca. 3:20 Min

Asus Zenfone 6 im Test
Asus hat dem Zenfone 6 eine smarte Taste spendiert, mit der man den Google Assistant und andere Shortcuts öffnet.
© Asus

Möglichst viel Display auf die Front zu bringen, liegt bei aktuellen Smartphones voll im Trend. Die Hersteller gehen dabei neue Wege, gerade die Selfie-Kamera platzsparend in einer Aussparung im Screen oder gar ausfahrbar im Rahmen des Phones unterzubringen. Asus hat beim Zenfone 6 hingegen ei...

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Pro

  • überragende Ausdauer
  • innovative Schwenkkamera mit sehr guter Fotoqualität und üppiger Ausstattung
  • frontfüllendes LCD ohne Notch
  • native Android-Oberfläche und schnelle Update-Verteilung
  • Dual-SIM und MicroSD-Karte
  • sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis

Contra

  • durchwachsene Messwerte bei Akustik und Funkeigenschaften
  • hoher SAR-Wert und sehr hoher Strahlungsfaktor
  • Display etwas leuchtschwach und blickwinkelabhängig

Fazit

connect-Testurteil: gut (407 von 500 Punkten)

81,4%

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Möglichst viel Display auf die Front zu bringen, liegt bei aktuellen Smartphones voll im Trend. Die Hersteller gehen dabei neue Wege, gerade die Selfie-Kamera platzsparend in einer Aussparung im Screen oder gar ausfahrbar im Rahmen des Phones unterzubringen. 

Asus hat beim Zenfone 6 hingegen eine andere Richtung eingeschlagen und die Frontknipse gleich ganz gestrichen. Stattdessen setzen die Taiwaner in ihrem neuen Topmodell auf eine um 180 Grad schwenkbare Hauptkamera. Ähnliches vollbringt Samsung beim A80, hier aber über einen Slider-Mechanismus.

Wer also in der Kamera-App des Zenfone den Selfiemodus aktiviert, kann beobachten, wie sich die Hauptkamera aus der Gehäuserückseite löst und nach vorne schwingt. Sollte das Handy in diesem Zustand hinunterfallen, fährt das Modul automatisch wieder zurück. 

Der Nutzer profitiert dank dieser Technik auch bei Selfies von der sehr guten Fotoqualität des 48-Megapixel-Sensors, die mit Huaweis P30 Pro auf einem Niveau liegt. In dunklen Umgebungen fällt die Qualität zwar leicht ab, besticht aber durch geringes Rauschen. 

Beim ebenfalls verbauten Ultra-Weitwinkel mit 13 Megapixeln wird das zwar schneller sichtbar, aber die Linse kommt wohl ohnehin öfter bei ausgeleuchteten Gruppenfotos und Landschaften zum Einsatz. Die Verzeichnung an den Rändern ist dabei übrigens relativ gering.

Asus Zenfone 6 im Test - Screens
(links) Mit dem Audioassistenten lässt sich die Musikwiedergabe an die persönlichen Wünsche anpassen. (rechts) Über die Einstellungen kann man die smarte Taste am Rand mit diversen Funktionen belegen.
© Screenshot & Montage: connect

Großes Display, großer Akku

Dank des Rotationsmechanismus hat die Kamera-App einige interessante Features zu bieten: Beispielsweise setzt das Zenfone die Kameradrehung für Panoramen ein. Der Bildausschnitt ist wegen des Querformats aber weniger hoch als im normalen Modus, wo man die Rotation im Hochformat selber vornimmt. 

Gut gedacht ist außerdem die Bewegungsverfolgung bei Videos, bei der die Kamera über den Drehmechanismus einem Objekt folgt. Händisch gelingt das jedoch um einiges weicher. Betrachten kann man seine Fotos auf einem 6,4 Zoll großen LC-Display, das mit Gorilla Glas 6 vor Stürzen geschützt ist. 

Durch den Wegfall einer Notch breitet sich dieses erfreulich nah an alle Gehäuseränder aus und bietet somit freie Sicht. Generell ist die Verarbeitung des Phones sehr gut, was auch an dem Metallrahmen und der Glasrückseite liegt. Eine IP-Zertifizierung fehlt hingegen. Zudem wiegt das Zenfone mit 200 Gramm nicht gerade wenig und ist recht dick. 

connect Testlab

Letzteres hat allerdings einen guten Grund, denn Asus verpasst dem Phone mit 5000 mAh einen ziemlich üppigen Energieriegel. Im Labor resultiert das in einer überragenden Laufzeit von 14:16 Stunden. Damit erobert das Zenfone 6 Platz zwei der laufzeitstärksten Phones in der connect-Bestenliste – Hut ab! 

Interessant ist das vor allem deshalb, weil Asus mit dem Snapdragon 855 den leistungsstärksten Chipsatz von Qualcomm verbaut. Zusammen mit den 6 GB RAM ist man also für jede Aufgabe gewappnet. Bei der Connectivity ist mit ac-WLAN, NFC und Bluetooth 5 ebenfalls alles auf aktuellem Niveau. 

Auch einen Klinkenanschuss finden wir auf der Unterseite des Zenfones. Der dort ebenfalls verbaute Lautsprecher schallt uns erfreulicherweise mit der Hörmuschel im Stereobetrieb entgegen. Zwei weitere Besonderheiten stechen ebenfalls hervor: der schnelle USB-C-Anschluss mit 3.1-Standard und dass man neben zwei SIM-Karten zusätzlich eine MicroSD zur Speichererweiterung einlegen kann.

Asus Zenfone 6 im Test - Kamera
Ein Knopfdruck genügt – und die Kamera erstellt mit einer 180-Grad-Fahrt dank des Rotationsmechanismus automatisch ein Panorama.
© Asus / Montage: PC Magazin

Dank der schlanken und nativen Android-Oberfläche, auf die Asus setzt, fällt der verfügbare Speicherplatz bei unserem Testgerät mit 112 GB ohnehin schon ordentlich aus. Massen an Bloatwear sucht man somit vergebens, leider aber auch nützliche Office-Anwendungen. 

Dafür finden wir Anfang Juli bereits den Sicherheits-Patch vom Juni und einige praktische Software-Anpassungen. Eine davon hält häufig genutzte Apps im Arbeitsspeicher, damit diese schneller starten. Auch ein Spielemodus ist an Bord, der die Systemleistung bei rechenintensiven Aufgaben verbessert. 

Ein schönes Extra ist zudem die über der Lautstärkewippe platzierte smarte Taste, die schnellen Zugriff auf den Google Assistant bietet. Alternativ programmiert man sich häufig genutzte Funktionen, wie das Öffnen der Taschenlampe oder der Kamera, auf den Drücker.

Testsiegel connect gut
Testsiegel connect gut
© WEKA Media Publishing GmbH

Fazit

Die Ergebnisse aus dem Labor sind derweil leider durchwachsen, gerade was die Funkeigenschaften bei GSM und im LTE-Standard betrifft. Wir vermuten hier eine nicht optimal abgestimmte Antennenkonstellation im Gehäuse, die eine geringe Sendeleistung verursacht.

Damit ließen sich auch der sehr hohen SAR-Wert von 1,57 W/kg und der ebenfalls sehr hohe connect-Strahlungsfaktor von 2,32 erklären, der den SAR-Wert ins Verhältnis zur Funkleistung setzt. Strahlung wird also vornehmlich zum Kopf abgegeben. 

Punkte lässt das Zenfone auch bei der Telefonieakustik, die qualitativ etwas abfällt. Das Zenfone 6 hat also definitiv noch etwas Optimierung nötig. Primär, was die Sende- und Empfangsqualität, die Akustik sowie das Display betrifft. Ansonsten bietet Asus mit seinem neuen Topgerät viel Leistung mit einer überragenden Laufzeit samt innovativer Kamera zu einem sehr guten Preis.

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