Bluetooth-Speaker
B&O Beoplay A1 im Test
Der Bang & Olufsen Beoplay A1 ist ein kompakter, spritzwassergeschützter Bluetooth-Lautsprecher. Kann er eine HiFi-Anlage ersetzen? Mehr dazu im Test.

Die Kreativzelle innerhalb von Bang & Olufsen ziehlt eher auf die Jura-Studenten, während die Mutter erfolgreiche Anwälte im Visier hat. Doch hinter den Bluetooth-Speakern steckt mehr als bloß ein frisches Design.
Der A1 wurde nicht nur robust und spritzwasserfest gebaut, seine Konstrukteure dachten sogar so weit voraus, dass der als Begleiter auf allen Wegen konzipierte Lautsprecher mit Würde altert. Sein in saisonalen Farben eloxiertes Aluminiumgitter soll durch Beulen und Kratzer lediglich Patina ansetzen, aber nicht durch abblätternde Farbe entstellt werden.
Seine Unterseite besteht aus griffsympathischem, robustem Polymer und ist farblich an das Gitter angepasst. Eine Lederschlaufe sorgt einerseits für Mobilität, ermöglicht andererseits auch die Wandaufhängung des Beoplay A1, der sich auch als Stereopaar koppeln lässt.
Die Querdenker im Hause B&O haben den A1 als reinen Mono- Lautsprecher ausgelegt. Statt räumlich zu klingen, plagen sich übliche Bluetooth- Boxen noch mit Auslöschungen herum. B&O Play nutzt daher in seinen kompakten BT-Boxen den vorhandenen Raum lieber für getrennte Hoch- und Tief-Mitteltöner – was sich auch am ausgewogensten Frequenzgang im gesamten Testfeld zeigt.
Der gleichmäßige Bassabfall wird ausgeglichen durch die Grenzflächenreflexionen, wen der Speaker auf dem Tisch liegt oder an der Wand hängt. Für den A1 gibt’s eine kostenlose Beoplay-App, mit der sich auch der Klang individuell beeinflussen lässt.

Eine maximale Akku- Laufzeit von 24 Stunden lässt die Konkurrenz reichlich blass aussehen. Der A1 dient sich dem Smartphone zudem als Freisprechanlage an – mit guter Sprachqualität. Auch sonst ließ der Däne nichts anbrennen. Souverän spielte er sich an die Spitze des Testfelds. Die Wiedergabe war im ganzen Raum gleichermaßen ausgewogen. Auf den ersten Blick macht der B&O nicht besonders viel Bass, aber wie erwähnt, lässt sich hier mit der Platzierung, etwa auf einer Tischplatte, ein wohl dosierter Boost erzielen. Außerdem geht verwöhnten Ohren Qualität vor Quantität. Gerade hier bereitete der A1 nachhaltig Freude, weil er nicht nur auf eintönige Blubber-Bässe, sondern konturierten Tiefgang setzte. Allerdings hat die famose Dose einen saftigen Preis, obwohl sie wie der günstige JBL Flip 4 kein eigenes Netzteil mitbringt.
Fazit
Für seine Größe liefert der Beoplay A1 ein sattes Bassfundament, das bis etwa 60 Hz (-6 dB) hinab reicht. Der Frequenzgang verläuft ausgewogen, wobei die Bässe bei dem für die Messung maßgeblichen Pegel von 80 dB an die Grenze stoßen, wie das Klirrdiagramm (rechts) zeigt: Mit zunehmender Lautstärke steigen sowohl Verzerrungen als auch untere Grenzfrequenz an.
Der B&O besitzt jenes Maß an Homogenität, mit dem sich Musik auch mal über längere Zeit ungetrübt jenseits der HiFi-Anlage genießen lässt. Wer die Ansprüche nicht zu hoch hängt und kein Klassik-Liebhaber ist, kann damit sogar eine Anlage unter gewissen Umständen ersetzen – etwa in einem Nebenraum oder der Zweitwohnung. Außerdem ist er perfekt fürs mobile Leben ausgelegt, praktisch, robust und mit Freisprechanlagen. Und er lässt sich mit seinesgleichen als Stereopaar betreiben.