Testbericht
Becker Traffic Assist 7928
Beckers kleiner Traffic Assist 7927 konnte im auto-connect-Sonderheft 4/2007 rundum überzeugen. Wer's gerne etwas praller hat und sich ein größeres Display und mehr Ausstattung wünscht, sollte sich das 7928 ansehen.
- Becker Traffic Assist 7928
- Datenblatt
- Wertung


Der größte Unterschied zwischen den beiden Becker-Neulingen ist unübersehbar die Displaygröße: Mächtige 4,8 Zoll beim 7928 stehen den 3,5 Zoll des 7927 gegenüber; gleichzeitig fällt auch das Gehäuse des Großdisplay-Navis überaus wuchtig aus. Dieser Eindruck wird nochmals durch die Cradle-Halterung mit ihren Anschlüssen für Strom, TMC, Mikrofon und Audio und die ausladende TMC-Antenne in Bügelform verstärkt. Doch nicht nur die Optik ist wuchtig, auch das Featurepaket ist ordentlich gefüllt. Passend zum großen Display gibt's Videoplayer und Bildbetrachter; auch ein Musicplayer ist an Bord. Die Besonderheit: Video- und Audio-Dateien müssen nicht unbedingt auf die SD-Karte kopiert werden, sondern lassen sich bequem auf einen USB-Stick ziehen, der dann direkt ans Navi angeschlossen wird. Eine Bluetooth-Freisprecheinrichtung - laut Umfrage ein bei den connect-Lesern sehr beliebtes Feature - ist ebenfalls integriert. Die Sprachqualität geht in der Gegenrichtung für kurze Gespräche in Ordnung; auf Navi-Seite verleidet leider der knarzende Lautsprecher den Spaß am Telefonieren. Doch damit muss man sich nicht begnügen, denn jegliches Audio-Signal - ob Musik, Sprachansagen oder Telefonate - kann das Becker per FM-Transmitter über UKW-Funk aufs Autoradio beamen. Im Test traten dabei nur wenige Störgeräusche auf; die Audioqualität ist gut.
Schicke Software, mittelmäßige Systemgeschwindigkeit

Die großen Buttons und die sinnvolle Platznutzung gefielen schon beim 7927. Auf dem Riesendisplay des 7928 könnten nun selbst überdimensionierte Finger die Schaltflächen nicht verfehlen. Dank der großen Schriften kann man das Navi auch von Weitem gut ablesen; runde Elemente und die hellen Farben geben der Oberfläche eine frische Wirkung. Links und rechts vom Display sitzen vier Sensortasten, wie sie durch LGs Chocolate-Handy bekannt wurden. Mit ihnen gelangt man schnell zum Telefon- und Hauptmenü, dunkelt das Display ab oder ruft die Kartenansicht auf. An die Struktur des Navi-Menüs muss man sich allerdings zunächst gewöhnen, denn es ist ein wenig verschachtelt. Praktisch dagegen ist, dass einem gleich zu Beginn sämtliche letzte Ziele angezeigt werden und man diese gegen Löschung schützen und in der Reihenfolge priorisieren kann - eine prima Lösung, durch die kein eigenes Untermenü für den Zielspeicher nötig ist. Bei der Zieleingabe helfen die Buchstabenausblendung und eine Vorselektion möglicher Orte.
Mit einem Manko hat die Menüführung allerdings zu kämpfen: Auf Eingaben reagiert das System nicht immer umgehend und gönnt sich die ein oder andere Bendenkzeit. Auch bei der Routenberechnung legt das Becker keine Bestzeiten für lange Strecken hin. Immerhin liegen die Berechnungszeiten für innerstädtische Ziele aber unter der magischen 10-Sekunden-Marke. Deutlich mehr glänzt das Navi bei der Wahl der Route durch die Stadt: Keine Ausreißer in 30er Zonen, schnelle Neuberechnung bei verpassten Abbiegepunkten - so muss es sein. Die feine Routenwahl verdampft zum Glück auch nicht in mäßiger Zielführung, denn diese ist, wie von der Navigon-Software gewohnt, einfach klasse: Anweisungen ertönen punktgenau rechtzeitig vor den Abbiegungen und Spurwechseln, die freundliche Dame spricht laut und deutlich auch Bundesstraßen- und Autobahnnamen aus und hat auch sonst ein recht umfangreiches Vokabular.
Satte Farben, viele Infos, nützliche Helfer

Doch nicht nur mit ihrer Sprachausgabe überzeugt die Zielführung, auch die kontrastreiche und flüssige Kartendarstellung kann sich sehen lassen. Die großflächigen Info-Elemente für Zeit und Distanz zum Ziel und den zuverlässigen Tempolimitwarner möchte man genauso wenig missen wie den Spurassistenten. Letzterer zeigt für jede Spur einer mehrspurigen Fahrbahn einen Pfeil an, wobei die zu befahrende farblich hervorgehoben wird. Die Steigerung dieser Darstellung kann man im Bild unten sehen: Auf Autobahnen blendet das Becker eine realitätsnahe Ansicht der Straßensituation ein. Die aktuellen Staumeldungen kann man sich jederzeit in einer Liste oder auf der Karte ansehen; auch warnt das System rechtzeitig vor Verkehrshindernissen und bietet eine Alternativroute an. Abgerundet wird die tolle Kartendarstellung von dreidimensionalen Landmarks, die nicht nur Eindruck schinden wollen, sondern eine echte Orientierungshilfe sind.