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Smart Home Zentrale

Coqon Qbox Basic: Das Smart-Home-System im Test

Universell einsetzbar und dabei einfach zu bedienen: Die Haussteuerung von Coqon klingt vielversprechend. Wir haben das System im Praxistest.

Autor: Frank Oliver Grün • 15.10.2018 • ca. 2:35 Min

Smart Home-Zentrale
Die Qbox Basic dient als Smart Home-Zentrale für eigene Produkte und Z-Wave-Geräte.
© WEKA MEDIA PUBLISHING GmbH

Die Qbox von Coqon ist eine Funkzentrale zum Steuern von Licht, Heizung und anderen vernetzten Geräten im Smart Home. Es gibt sie als Qbox Basic für die Selbstmontage und in einer Profi-Version vom Installateur. Hauptsächlicher Unterschied: Am Do-it-Yourself-Modell für 400 Euro lassen sich keine...

Pro

  • einfache Bedienung
  • großer Funktionsumfang
  • gute Integration von IFTTT
  • UMTS-Verbindung für den Betrieb ohne DSL

Contra

  • Hoher Preis
  • App startet etwas langsam

Fazit

Mit Coqon können Sie einfach viele Geräte miteinander vernetzen.

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Die Qbox von Coqon ist eine Funkzentrale zum Steuern von Licht, Heizung und anderen vernetzten Geräten im Smart Home. Es gibt sie als Qbox Basic für die Selbstmontage und in einer Profi-Version vom Installateur. Hauptsächlicher Unterschied: Am Do-it-Yourself-Modell für 400 Euro lassen sich keine Unterputzmodule oder andere Geräte anschließen, die einen Experten für die Montage verlangen. Die Basic-Version ist nachträglich aber jederzeit per Software-Update zur Qbox Professional (594 Euro) aufrüstbar.

Funktionsweise der Qbox

Die Zentrale kontrolliert das Smart-Home auf zweierlei Weise. Zwischenstecker, Bewegungsmelder, Heizungsregler und andere Geräte von Coqon erhalten ihre Befehle direkt per Funk. Der Hersteller bietet einige Dutzend Produkte dafür an. Ihre Preise liegen auf branchenüblichem Niveau oder etwas darüber. Von der Alarmsirene über Outdoor-Kameras bis hin zum Wassermelder reicht das Programm.

Als Funkstandards kommen das eigene Protokoll Q-Wave und Z-Wave zum Einsatz. Mit Letzterem lassen sich auch Produkte anderer Hersteller an der Qbox anmelden. Allerdings unterstützt die Zentrale nicht jedes Z-Wave-Produkt in vollem Umfang. Am wenigsten Einschränkungen gibt es erfahrungsgemäß mit Schaltsteckdosen. Ein Wall Plug von Fibaro etwa funktionierte im Test ohne Probleme.

Hinzu kommen Produkte, die übers heimische Netzwerk angebunden sind. Mit ihnen kommuniziert die Qbox über den Router. So lassen sich zum Beispiel Lampen eines Philips Hue-Systems, Sonos-Lautsprecher oder die Netatmo-Wetterstation in die Steuerung mit einbeziehen. Geräte, die Coqon nicht selbst unterstützt, finden über den Online-Dienst www.ifttt.com Anschluss. Er verbindet die Qbox übers Internet mit einer Vielzahl vernetzter Smart-Home-Produkte.

App und Cloud-Dienst
Einstellungen nimmt die Qbox wahlweise per App oder über die Cloud im Browser entgegen.
© WEKA MEDIA PUBLISHING GmbH

Ausfallsicher dank Mobilfunk

Eine Besonderheit der Qbox ist ihr integriertes UMTS-Modul. Es macht die Zentrale teurer als andere Produkte dieser Art. Dafür bleibt das System erreichbar, wenn zu Hause der DSL-Anschluss mal ausfällt. Die Coqon-App, der Fernzugriff von unterwegs und programmierte Regeln funktionieren dann weiter. Nur Befehle, die IFTTT verwenden, laufen ins Leere, solange das Empfangsgerät zu Hause keine Internetverbindung hat. Dasselbe gilt für WLAN-Kameras, die ihre Datenverbindung zum Streamen von Videos benötigen.

Zwei Jahre Mobilfunk-Zugang sind im Kaufpreis der Qbox enthalten. Eine Verlängerung um denselben Zeitraum kostet 40 Euro. Sie ist freiwillig, denn die Zentrale braucht zum Betrieb kein UMTS. Genauso wenig wie einen DSL-Anschluss: Wer mag, kann Coqon auch ohne Router komplett im Mobilfunknetz betreiben. Dann sind allerdings keine automatischen Firmware-Updates möglich. Die aktualisierte Software muss von Hand mit einem USB-Stick auf die Zentrale übertragen werden.

Flexibel dank IFTTT
Über den Online-Dienst IFTTT lassen sich auch Netzwerk-Produkte wie Logitech Har-mony einbinden.
© WEKA MEDIA PUBLISHING

Inbetriebnahme und Bedienung

Wie das manuelle Update funktioniert, konnten wir im Test gleich ausprobieren – weil die automatische Aktualisierung per iPhone-App fehlschlug. Das war aber auch das einzige Hindernis während der Installation. Das Bildschirmmenü führt ansonsten Schritt für Schritt durch den Vorgang – in der App genauso wie über den Cloud-Zugang im Browser.

Auch später im Alltag gefällt Coqon mit klaren Menüs und übersichtlich aufgebauten Regeln. Nach dem Wenn-dann-Prinzip lassen sich Vorgänge leicht automatisieren. Jede Regel – im Coqon-System Programm genannt – darf mehrere Geräte und Bedingungen enthalten. So kann ein Wandtaster etwa zum Fernsehen das Licht dimmen, die Raumtemperatur ändern und das TV-Gerät einschalten. Mit einem Harmony Hub von Logitech, der über IFTTT gesteuert wird, stellt Coqon auch noch den gewünschten Kanal ein oder startet den Blu-ray-Player. Die Programmierung braucht anfangs etwas Zeit, spart sie später aber wieder ein. Denn ein automatisiertes Smart-Home macht den ständigen Griff zum Smartphone überflüssig.

Fazit

Mit 400 Euro gehört die Qbox nicht gerade zu den günstigen Smart-Home-Zentralen. Allerdings haben die auch kein Mobilfunk-Modul, das Ausfälle am Internet-Anschluss überbrückt. Hinzu kommt die nahtlose Integration externer Geräte. Wer den Online-Dienst IFTTT für seine Zwecke einspannt, kann mit Coqon auf einfache Weise sehr viele Produkte vernetzen.