Die besten Multisport-Outdoor-Smartwatches?
Garmin Fenix 7 Solar und Epix im Test
Garmins Outdoor-Smartwatches Fenix 7 und Epix bieten neben einer exzellenten Verarbeitung und großen Analysetiefe auch sehr präzise Messwerte. Wir haben die beiden Uhren getestet.

Garmins Fenix-Reihe gilt seit Jahren als Empfehlung, wenn man eine der besten Multisport-Uhren auf dem Markt haben will. Garmin hat sein Aushängeschild mit allerlei Tools und Analysemöglichkeiten vollgepackt, um sowohl ambitionierte Hobby- als auch Profisportler zufriedenzustellen.
Mit der neuen 7er-Serie hält nun erstmals in ihrer zehnjährigen Geschichte ein Touchscreen Einzug in die Fenix-Familie. Neu ist auch die Epix, ein Modell mit OLED-Display. Ihr Funktionsumfang ist der Fenix entlehnt.
Postiv ist die große Modellauswahl bei der Fenix, diese Uhr gibt es mit 42, 47 und 51 Millimetern Gehäusedurchmesser. Während die S-Version einfach nur kleiner ist, kommt die große 7X zusätzlich mit einer integrierten LED-Lampe, die in Weiß und Rot strahlen kann.
Die besten Smartwatches 2022 im Vergleich
Garmin Fenix 7 mit Touchscreen und top Verarbeitung
Alle Modelle sind mit überaus kratzresistentem Saphirglas und robustem, leichtem Titangehäuse erhältlich. Nur der Mittelteil des Gehäuses besteht aus glasfaserverstärktem Polycarbonat, Boden und Lünette sind komplett aus dem leichten Metall gefertigt. Und das ist am Handgelenk spürbar, denn die Fenix 7 ist mit 73 Gramm um fast 10 Gramm leichter als ihre Vorgängerin aus Edelstahl.
Schwimmen und Tauchen sind mit der Smartwatch dank 10-ATM-Wasserschutzes übrigens ebenfalls wieder kein Thema. Kurzum: Die Verarbeitung ist auf Topniveau. Unverändert setzt die Fenix auf ein transflektives MIP-Display mit einer Diagonale von 1,3 Zoll.
Seine Vorteile: Es lässt sich im Sonnenlicht besonders gut ablesen und schont gleichzeitig dank seiner Energieeffizienz den Akku. Im Umkehrschluss leidet aber die Ablesbarkeit in Innenräumen. Die Hintergrundbeleuchtung kann hier allerdings aushelfen, obwohl sie mit maximal 25 Candela eher leuchtschwach ist.

Dank des neuen Touchscreens navigiert man fixer als vorher durch die Menüs. Von der somit verbesserten Nutzbarkeit der Kartenfunktion ganz zu schweigen. Wer mag, deaktiviert die Touchfunktion beim Sport oder nachts zu einer frei wählbaren Uhrzeit.
Ein schnellerer Prozessor sorgt zudem für fixeres Laden von Trainingseinheiten und Apps. Nach wie vor benötigt man aufgrund des Funktionsumfangs jedoch etwas Einarbeitungszeit, um sich in den Menüs der Fenix zurechtzufinden. Durch den neuen Herzfrequenzsensor kann die Fenix 7 einige neue Features aus der Venu-Serie bieten.
Welche Messungen sind mit der Fenix 7 von Garmin möglich?
Mit dem Health Snapshot erfasst die Uhr in zwei Minuten neben dem Puls auch die Herzfrequenzvariabilität, den Blutsauerstoffgehalt und informiert über die Atmung sowie den Stresslevel. Somit kann man die aktuelle Herzgesundheit, den Stresszustand und die Regeneration nach dem Sport einordnen.
Apropos: Wir hätten uns von Garmin noch etwas mehr Einordnung einzelner Werte gewünscht. Ansonsten ist die Pulsmessung wie schon beim Vorgänger sehr akkurat. Auf ein EKG oder eine Blutdruckmessung verzichtet Garmin weiterhin.

Welche Funktionen hat die Fenix 7 von Garmin?
In Sachen Sporttracking bietet die Fenix 7 mit über 60 Apps eine riesige Auswahl. Neu sind HIIT, Tennis und Surfing. Weltweite Karten sind entweder vorinstalliert oder nachträglich ladbar. Hilfreich ist die Track-Back-Funktion, mit der man sich zum Ausgangspunkt der Aktivität zurückführen lassen kann.
Läufer und Radfahrer profitieren von der Stamina-Anzeige, die während des Trainings über die verfügbare Restenergie zur besseren Einteilung informiert. Damit soll der vorzeitigen Erschöpfung vorgebeugt werden, denn der Wert sinkt je nach Trainingsbelastung unterschiedlich schnell.
Sehr exakt arbeitet weiterhin die Streckenaufzeichnung. Während alle Modelle mehrere Navigationssysteme unterstützen (GPS, Galileo, GLONASS), sind nur die Saphir-Versionen mit Multiband-Frequenzempfang ausgestattet. Das verhilft in Häuserschluchten oder Tälern zu einer genaueren Positionsbestimmung, leert aber auch den Akku schneller.
Da ist es gut, dass man das Solar-Feature nun für jedes Modell ordern kann. Die Solar-Funktion sorgt tatsächlich dafür, dass die Prozente langsamer purzeln. Beim Wandern verliert die Fenix 7 zum Beispiel im Vergleich zur 6er rund ein Viertel weniger Akku.
Welche Smart-Funktionen hat die Fenix 7 von Garmin?
Smart ist die Watch ebenfalls und per Bluetooth und WLAN vernetzt. Selbstverständlich kann sie Benachrichtigungen empfangen, auf die man aber trotz Touchscreens leider immer noch nur mit Quick Replies antworten kann. Hier sind andere Uhren smarter.
Musik lädt man über entsprechende Apps von Spotify, Amazon oder Deezer auf die Watch und kann auch direkt einen Kopfhörer koppeln. Einkäufe lassen sich per Garmin Pay mobil begleichen.
Welche Features hat die Garmin Epix?
Bei der Epix handelt es sich im Prinzip um eine Fenix 7 mit OLED. Der Funktionsumfang und die Größe sind identisch, wieder ist das Gehäuse 47 Millimeter groß, auch der kreisrunde Touchscreen misst exakt 1,3 Zoll. Die Benutzeroberfläche und die Softwarefunktionen sind ebenfalls 1:1 übernommen, mit dem kleinen aber feinen Unterschied, dass die OLED-Technologie für eine bessere Darstellung sorgt.

Welche Unterschiede gibt es zwischen der Fenix 7 und der Epix?
Wer einmal die intensiven Farben und Kontraste auf der Epix gesehen hat, möchte nur ungern wieder zurück. Eine Fenix 7 sieht daneben blass aus. Sie ist aber trotzdem vor allem für Outdoor-Enthusiasten die erste Wahl. Zum einen, weil sich ein MIP-Display auch bei direktem Sonnenlicht noch sehr gut ablesen lässt (OLEDs schwächeln hier), zum anderen, weil ein OLED energiehungriger ist und sich bei der Epix die Akkulaufzeit dementsprechend spürbar verkürzt.
Wie lange hält eine Akkuladung der Garmin Epix?
Konkret bedeutet das, dass man bei moderater Nutzung, also mit permanentem Blutsauerstoff-Tracking, aktiviertem Always-on-Display und zwei 45-minütigen Jogging-Sessions etwa fünf Tage schafft. Das ist zwar deutlich mehr als mit einer Apple Watch und in Anbetracht des Funktionsumfanges akzeptabel, aber spürbar hinter einer Fenix 7, die etwa acht Tage durchhält. Bei der Fenix kann man mit der Solar-Option noch einmal mehr Laufzeit rausholen.

Wie hoch ist der Preis der Garmin Epix?
Die Epix wird nur in einer Größe angeboten, mit Titangehäuse, Saphirglas und 32 GB Speicher für 999 Euro, ohne Saphirglas und mit Edelstahl und 16 GB geht es bei 899 Euro los.
Das sind stolze Preise, aber Garmin spricht zu Recht von einer „Premium-Outdoor-Smartwatch“, denn Haptik, Verarbeitung, Ausstattung und Software erfüllen höchste Ansprüche. Nur das mitgelieferte Silikonarmband will nicht ganz dazu passen.
Hochwertigere Armbänder lässt sich der Hersteller teuer bezahlen: Ein Titanarmband etwa kostet satte 299 Euro. Mit der Epix richtet sich Garmin nicht an die Vollblutsportler, sondern an eine Lifestyle-orientiertere Zielgruppe, die zwar gesundheitsbewusst, aber eben nicht ganz so sportverrückt ist.
Testfazit der Garmin Fenix 7 Solar und Epix
Garmins Fenix 7 ist das ultimative Multi-Tool für Vollblutsportler, die ihre Uhr vor allem draußen tragen. Für alle anderen gibt es die Epix.
Das OLED der Epix spielt seine Stärken vor allem in Innenräumen und im Dunkeln aus, dann ist es es einer Fenix 7 haushoch überlegen. Dafür muss die Epix häufiger an die Steckdose und lässt sich an einem Sommertag nur schwer ablesen. Hier stellt Garmin den Kunden vor eine schwere Wahl.