Testbericht
Honor Holly im Test: Der Preisbrecher
Das Honor Holly kostet nur 119 Euro, wir haben das Dual-SIM-Modell zum Test ins Labor geschickt. Was hat es drauf? Oder sorgt die Huawei-Marke Honor womöglich nur mit Kampfpreisen für Aufsehen?
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Das Honor Holly gewinnt mit dem glänzenden Klavierlack auf der Rückseite und dem breiten Displayrahmen sicher keinen Designpreis. Es zeigt sich im Test jedoch tadellos verarbeitet, und Akzente wie seine verchromte Lautstärkewippe sorgen dafür, dass es teurer aussieht, als es ist.
Dual-SIM-Funktion
Mit Leichtigkeit zieht man die komplette Rückseite ab, unter der sich der austauschbare Akku, Slots für zwei Micro-SIM-Karten und ein Micro-SD-Einschub befinden (der interne Speicher misst 16 GB). Es handelt sich beim Holly um ein Dual-SIM-Phone, allerdings mit Einschränkungen: Mit der Zweit-SIM ist nur GSM-Telefonie möglich, im Internet surfen kann man einzig mit der Hauptkarte, und das auch nur im 3G-Netz. LTE wird nicht unterstützt.

Display
Das 5 Zoll große Display ist mit 498 Candela strahlend hell und zeigt Inhalte mit 1280 x 720 Pixeln scharf genug an. Allerdings reflektiert die Oberfläche relativ stark und lässt Fingerabdrücke überdeutlich werden, was einem vor allem bei Sonne schnell auf die Nerven gehen kann.
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Das gemächliche Hochfahren des Systems (Android 4.4.2) hingegen ist nicht weiter schlimm, macht aber klar, dass kein Power-Prozessor im Honor Holly steckt. Es handelt sich vielmehr um einen Vierkerner von Mediatek, der mit 1,3 GHz taktet und auf 1 GB RAM zurückgreifen kann. Apps starten langsamer als auf einem Top-Smartphone, und wenn man von einer App direkt zum Homescreen springen will, dann dauert das ein bisschen.

Bedienung
Davon abgesehen lässt sich das Telefon aber angenehm bedienen, zumal Huaweis intuitiv erfassbare Oberfläche Emotion UI 2.3 installiert ist, die stark an Apples iOS erinnert. Alles läuft flüssig, Ruckler haben wir keine bemerkt. Sicher, das Honor Holly gerät bei aufwendigen 3-D-Spielen ins Schwitzen, aber fürs Surfen, Mailen und Filme gucken eignet es sich bestens. Käufer sollten hier allerdings nicht auf regelmäßige Android-Updates hoffen, denn Huawei ist nicht unbedingt für einen herausragenden Software-Support bekannt.
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Kamera
Die Kamera-Ausstattung ist mit Blick auf den Preis ebenfalls gut: Über dem Display sitzt eine 2-Megapixel-Frontkamera, hinten eine 8-Megapixel-Optik, die von einem LED-Blitz flankiert wird. Eine Auslöserverzögerung ist spürbar, aber die Bildqualität geht in Ordnung; bei gutem Licht werden Motive scharf und lichtstark eingefangen. In geschlossenen Räumen oder bei ausgeprägten Hell-Dunkel-Kontrasten aber ist die Kamera ein Totalausfall - bei dem Preis muss schließlich irgendwo gespart werden.

Empfang und Ausdauer
Im Testlabor überraschte das Billig-Smartphone dann mit exzellenten Funkleistungen: Sowohl im GSM-als auch im UMTS-Netz holte es die volle Punktzahl - das schaffen nicht viele Smartphones. Enttäuschend hingegen die Akkulaufzeit: 4:52 Stunden im connect-Nutzungsmix bedeuten, dass Hardcore-User nur ganz knapp über den Tag kommen.
Fazit: Ein attraktives Angebot
Trotzdem bekommt das Honor Holly eine Empfehlung: Mit seinem leuchtstarken Bildschirm, der guten Hardware und ebensolcher Software-Ausrüstung gehört es zu den attraktivsten Smartphones in der Einsteigerklasse.