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Testbericht

HTC ChaCha im Test

Mit speziellem Facebook-Knopf und mechanischer Schreibtastatur zielt das ChaCha auf kommunikationsfreudige Netzwerker mit scharfem Blick.

Autor: Athanassios Kaliudis • 16.8.2011 • ca. 4:05 Min

HTC ChaCha
Im Test: HTC ChaCha
© HTC
Inhalt
  1. HTC ChaCha im Test
  2. Datenblatt
  3. Wertung

Beim ChaCha setzt HTC auf eine Kombination aus Innovation und Altbewährtem und verpasst seinem Facebook-Spezialisten ein für den aktuellen Handystandard beinahe schon winzig anmutendes Display mit 2,6 Zoll in der Diagonalen. ...

Beim ChaCha setzt HTC auf eine Kombination aus Innovation und Altbewährtem und verpasst seinem Facebook-Spezialisten ein für den aktuellen Handystandard beinahe schon winzig anmutendes Display mit 2,6 Zoll in der Diagonalen.

HTC Chacha
HTC Chacha: Den Facebook-Button hat HTC unterhalb der Volltastatur platziert.
© Connect

Die Message ist klar: Das im klassischen Blackberry-Design gehaltene Android-Smartphone soll insbesondere die Nutzer ansprechen, die viel tippen und mit dem schwammigen Vibrationsfeedback einer virtuell eingeblendeten Tastatur nicht klarkommen.

Folglich muss sich der Touchscreen die Front mit einer Volltastatur teilen. Der Blackberry-Gedanke funktioniert eigentlich ganz gut, darunter leiden allerdings zwangsläufig Übersicht und Bedienung besonders in der Hauptanwendung Facebook. Wer eigene Gedanken und Gefühlslagen häufig auf seiner Pinnwand postet, der wird die guten alten mechanischen Drücker schnell schätzen lernen. Wer auf Facebook aber eher passiv unterwegs ist und Statusmeldungen von Freunden hauptsächlich konsumiert und nicht kommentiert, ist mit dem Schwestermodell Salsa besser beraten.

Facebook pur

HTC ChaCha
Das Hauptmenü ist wie der Homescreen optimal an das Displayformat angepasst.
© Archiv

Den neu entwickelten Facebook-Button hat HTC unterhalb der Volltastatur platziert. Einmal im sozialen Netzwerk angemeldet, verbindet sich das ChaCha auf Knopfdruck sofort mit dem Portal und bietet im Normalfall ein Blanko-Eingabefeld für eine Statusmeldung an. Der blaue Drücker ist aber kontextabhängig, hat also mehr drauf als nur das reine Eingabefenster aufzurufen. Wer gerade im Web surft und den aktuellen Link mit Freunden teilen möchte, tippt einfach auf den Facebook-Button.

Wer den momentan laufenden Song aus seiner Playlist samt Amazon-Link einem Freund empfehlen möchte, tippt einfach auf den Facebook-Button. Wer das eben mit dem ChaCha aufgenommene Foto in sein Online-Album laden möchte - Sie ahnen es schon - tippt einfach auf den Facebook-Button. So erleichtert und beschleunigt dieser kleine Helfer den aktiven Umgang mit dem sozialen Netzwerk ungemein.

HTC ChaCha
Smartphones HTC ChaCha

Äußerst praktisch: Landet eine neue Nachricht im Posteingang von Facebook oder wird ein eigener geposteter Beitrag von Freunden kommentiert, leuchtet der Facebook-Button auf und signalisiert das neue Ereignis. Auf dem Startbildschirm übernehmen Widgets die Verantwortung und informieren über die neuesten Aktivitäten von Freunden. Der Facebook-Chat - ob als Widget oder Anwendung - zeigt an, welche Freunde online sind und somit zum Chatten direkt zur Verfügung stehen.

HTC ChaCha
Viel Platz ist nicht auf 2,6 Zoll: Surfen im Internet macht nur bedingt Spaß.
© Archiv

Die Facebook-Integration geht aber noch einen Schritt weiter: Wenn der Nutzer seine Freigabe dafür erteilt, werden die Kontakte aus dem Netzwerk mit den Kontakten aus dem Telefonbuch verglichen und bei Übereinstimmung verknüpft. Dann erscheint etwa das neue Profilbild aus Facebook zusammen mit der neuesten Statusmeldung im Adressbuch und auch bei eingehenden Anrufen des betreffenden Kontaktes.

Mit der richtigen Ausrüstung

Die mechanische Schreibtastatur ist HTC sehr gut gelungen: Die einzelnen Drücker sind zwar recht klein, reihen sich aber nicht direkt aneinander, sondern sind sauber voneinander abgesetzt und daher auch sehr gut blind zu bedienen; in dunklerer Umgebung wird die Tastatur automatisch und ausreichend hell beleuchtet.

Für angenehmes Schreiben mit dem linken und rechten Daumen sind die Tasten ganz leicht in die entsprechende Richtung geneigt; der Druckpunkt ist sauber definiert, die Tasten geben klare Rückmeldung. Ebenfalls top: Ziffernfeld und Sondertasten heben sich für eine schnellere Orientierung farblich - natürlich im markanten Facebook-Blau - von der restlichen Schreibtastatur ab. Oberhalb der Tastatur finden sich noch zwei mechanische Telefontasten; bei Smartphones mittlerweile eine Seltenheit.

In der unteren Tastenreihe hat HTC vier kleine Pfeiltasten platziert, wie man sie von Computertastaturen kennt. Die sind durchaus praktisch zum Durchscrollen von Dokumenten, Webseiten oder auch des Menüs, da man auf dem recht kleinen Touchscreen mit etwas breiteren Fingern gerne mal daneben tippt.

Android wie gewohnt flexibel

HTC ChaCha
Auch in den unteren Menüebenen geht bei dem winzigen Display die Übersicht schnell flöten.
© Archiv

Um die Touchscreen-Bedienung zu erleichtern, hat HTC seine Benutzeroberfläche Sense durch Umgestaltung von Schaltflächen und Menüstrukturen gut an das Minidisplay angepasst; Googles Android-Betriebssystem ist in der aktuellen Gingerbread-Version 2.3 installiert und zeigt sich wie gewohnt flexibel und an Hardware-Gegebenheiten anpassungsfähig. In gekonntem Zusammenspiel mit den vier obligatorischen Android-Tasten, die hier als Sensortasten ausgeführt und zwischen Display und Tastatur platziert sind, klappt die Bedienung des ChaCha alles in allem sehr flott und zuverlässig.

Das liegt auch ein Stück weit an dem mit 800 MHz taktenden Prozessor, der zwar keine rekordverdächtige, dafür aber sehr solide Arbeit leistet. Im Vergleich zum preislich ebenfalls in der Mittelklasse angesiedelten HTC Wildfire S etwa, dessen Chip mit 200 MHz weniger taktet, ist der Performance-Unterschied deutlich spürbar; Eingaben und Befehle setzt das ChaCha einfach sicherer und schneller um.

Die Gehäuseverarbeitung ist HTC-like auf hohem Niveau, nur für den Akkudeckel gibt's Tadel: Der ist so fest verankert, dass wir fast schon glaubten, der Akku sei fest verbaut. Im Labor hat der Energiespeicher schließlich recht schwache Werte von unter fünf Stunden im Alltagsbetrieb erzielt - das geht besser. Auch die Funkeigenschaften fallen eher durchschnittlich aus, dafür überzeugt die Akustik mit voller Punktzahl in Senderichtung.

Fazit

HTC ChaCha
connect-Kurzbewertung
© Archiv

Das HTC ChaCha bietet mit seiner praktischen Kombination aus Touchscreen und Qwertz-Tastatur vor allem für Vielschreiber eine gute Alternative zum gängigen Touchscreen-Einerlei. Power-Facebook-User, die sich nicht an dem etwas klein geratenen Display stören, bekommen hier ein vielseitig talentiertes Messaging-Handy an die Hand. Was allerdings fehlt, ist der Upload-Beschleuniger HSUPA; wer also häufig größere Bilder oder Videos ins Netz laden möchte, muss sich mit 384 kbit/s in Geduld üben.

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