Kaia Health im Test - Hilft die App gegen Rückenschmerzen?

Die App Kaia Health entstand in der Zusammenarbeit mit App-Entwickler und Schmerzexperten des Münchner Klinikums der TUM. Anwendung findet die Therapie-App bei chronischen Rückenschmerzen, wobei man den Ansatz einer multimodalen Schmerztherapie verfolgt. Das bedeutet, die Schmerzbekämpfung setzt nicht nur physisch, sondern auch psychologisch und pädagogisch an. Zusammen mit den täglichen Übungen ergibt sich ein ganzheitlicher Ansatz, der Rückenschmerzen den Kampf ansagt.

Wie trainiert es sich mit Kaia? 

Bevor das Training starten kann, fragt Kaia nach dem persönlichen Empfinden und speichert Daten wie Gewicht, Größe und Fitness. Aus den gesammelten Infos ergibt sich ein Trainingsplan, der täglich 15 bis 30 Minuten in Anspruch nimmt.  

Damit sich Verständnis für Krankheit und Schmerzen entwickelt, vermittelt Kaia "Wissen" in einer eigenen Rubrik.  Jetzt beschäftigt sich schonmal der Kopf mit dem Rücken.  So leitet Kaia ins restliche Training über, das weiter mit "Bewegung" macht. In einem Video führt der Trainer vor worauf man bei der Bewegung achten muss. Sie wirken auf den ganzen Körper, doch am meisten fördern sie einen stabilen und beweglichen Rücken. Die meisten Übungen sind auf dem Boden, weshalb es sinnvoll ist, das Training in den eigenen vier Wänden zu absolvieren.  

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Das ist auch eine geeignete Umgebung für die Kurse Atmung I und II. Diese verfolgen zum Einen das Ziel den Atmefluss zu spüren und zum Anderen, die Körperwahrnehmung zu steigern. Während der „Meditation“ erklärt eine Stimme die Schritte. Der Kursteilnehmer sollte währenddessen die Augen schließen und sich auf sich selbst konzentrieren können. Die erlernten Atem-Techniken sorgen auch im stressigen Alltag für eine Pause. 

Im Kaia-Programm ist der letzte Schritt die progressive Muskelentspannung nach Jacobsen. Sie ist dafür bekannt, eine schnell erlernbare und effektive Möglichkeit zur bewussten Entspannung zu sein. Der Patient spannt Muskelgruppen an und und entspannt sich anschließend schrittweise. Durch dieses Vorgehen ist die folgende Entspannung effektiver. 

Die Intensität der Übungen steigert Kaia mit der Zeit immer weiter. Laut einer vom Hersteller durchgeführten Studie, konnten Patienten innerhalb von 20 Tagen ihre Rückenschmerzen um 43 Prozent senken, wenn sie täglich 15 Minuten trainierten. Außschlaggebend ist die Regelmäßigkeit. Wie sich das Training entwickelt, lässt sich über Statistiken in der App verfolgen.

So sieht das auch Physiotherapeut und Osteopath Herr Pauls Alexander: "Alle Gadgets und Apps nützen nur etwas, wenn man sie konsequent verwendet. Ansonsten eignen sich Kurse von Yoga, Gymnastik und Co., um Bewegungsabläufe zu erlernen. Beherrscht der Patient diese, kann er alleine weitertrainieren." 

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Doch nicht nur Muskelaufbau bekämpft Rückenschmerzen. "Die soziale Komponente ist ebenfalls wichtig. Bei Kursen tritt man mit anderen in Kontakt, was sich auf Schmerzen positiv auswirken kann." Interessant zu wissen, vor allem weil 85 bis 90 Prozent der Rückenleiden als unspezifisch eingestuft werden. Das heißt, dass die Ursache der Rückenschmerzen nicht vollkommen geklärt ist. Neben physischen Ursachen wie Verletzungen, Stürze oder Fehlbelastungen, kann psychische Belastung körperliche Folgen haben.

Fazit: Für wen eignet sich Kaia

Jeder der "unspezifische" Rückenprobleme hat und sich selbst helfen will, kann Kaia nutzen. Unspezifische Rückenschmerzen bezeichnen Schmerzen, die von keinen dringenden Ursachen wie Bandscheibenvorfällen ausgelöst werden. 

Doch sollte jemand Schmerzen bei Bewegungsabläufen verspüren, ist es vor einem selbstständigen Training immer ratsam, den Arzt des Vertrauens aufzusuchen, der die Ursache abklärt. Als Faustregel gilt, dass Schmerzen die über 3 bis 5 Tage andauern von einem Experten begutachtet werden sollten.

Dank des multimodalen Ansatzes von Kaia kann die Therapie auch bei Patienten mit langwierigen Rückenproblemen helfen. Kaia ist in Deutschland als Medizinprodukt zugelassen, was verdeutlicht, dass man die Wirkung der App ernst nimmt.

Ein Vorteil an der App ist, dass man nicht auf einen Termin bei Orthopäden und Physiotherapeuten warten muss, sondern das Training gleich beginnen kann. Mit der App steht es jedem frei, das Wohlbefinden in die eigenen Hände zu nehmen.