LG Smart-TV 50QNED816 im Test

"Quantum Dot trifft auf NanoCell“ – so blumig bewirbt LG seinen Preis-Leistungs-Schlager QNED816. Letztlich ist es natürlich nur ein weiteres LCD-Modell, das die Farbreinheit einer Quantum-Dot-Schicht mitbringt. Aber was heißt da „nur“? In der Preisklasse bis 700 Euro ist das alles andere als selbstverständlich, zumal die Koreaner auch bei der übrigen Ausstattung nicht kleckern, sondern klotzen: 120-Hz-Panel, Local Dimming, Freesync-Kompatibilität – um nur einige zu nennen.

Schon beim Auspacken macht der 50-Zöller eine gute Figur. Das Gehäuse ist ansprechend verarbeitet, die Bildschirmfläche von angenehm schmalen Rändern umgeben. Der Standfuß ist schnell befestigt und sieht, auch dank der integrierten Kabelführung, recht elegant aus. Selbst für seine Rückansicht muss sich der QNED81 nicht schämen, auch wenn es da in höheren Preisbereichen natürlich Edleres gibt.

Die Magic Remote macht den Unterschied

Wer LG sagt, der spricht natürlich von webOS – in diesem Fall in Version 23 – und idealerweise auch von der Magic Remote. Diese Fernbedienung, die Gesten und Tasteneingaben miteinander kombiniert, macht die Bedienung eines LG-TVs erst so richtig rund. Und beim 50QNED816 ist sie zum Glück im Lieferumfang. Zwar ohne NFC, aber das ist absolut verschmerzbar.

Mithilfe der LG ThinQ-App gelingt die Ersteinrichtung des Smart-TVs sehr schnell und einfach. Schon nach wenigen Minuten zeigt sich der für LG typische, gut strukturierte Startbildschirm. Das System reagiert angenehm schnell auf Eingaben und ist auch für LG-Neulinge kein Buch mit sieben Siegeln.

Im Gegenteil: Dank der tollen Magic Remote findet man sich nach kurzer Zeit im Menü zurecht. Das App-Angebot ist vielfältig und steht der Google-TV-Konkurrenz zumindest beim Thema Streaming in nichts nach. Die Sky-Q-App etwa sucht man bei den meisten Mitbewerbern vergeblich. Die gibt es bis dato nur für webOS, Samsungs Tizen, Xbox sowie PlayStation und die Streaming-Box Apple TV.

Die Quantum Dots machen sich bezahlt

Fernsehbilder schreien einen im Auslieferungszustand geradezu mit schrillen Farben und derart übertriebener Schärfe an, dass Gesichter fast schon zu expressionistischer Kunst mutieren. Aber der Standard-Modus, wie auch der Eco- und Lebhaft-Modus, sind eh nur was für Naturen, die es auch beim TV gerne krachen lassen: bunt, knallig, eiskalt.

Ungleich besser macht es der Kinomodus: Hier sitzt das Gamma, und die Graudarstellung weiß schon sehr gut zu gefallen. Auch sonst gibt es hier kaum was zu meckern. Außer vielleicht die Frage: Wozu ein Kinomodus, wenn es doch den Filmmaker-Modus gibt? Und der ist auch beim LG QNED816 die erste Wahl für alle, die nicht nur Wert auf eine ansprechende Bildqualität legen, sondern auch die Arbeit des Regisseurs zu würdigen wissen.

Mit dem Mittelklasse-TV aus Südkorea sitzt man diesbezüglich jedenfalls in der ersten Reihe. Gelingt die Graudarstellung noch nicht ganz perfekt – was den meisten nicht ansatzweise auffallen dürfte –, liegt die Farbwiedergabe bei HD-Material auf sehr hohem Niveau. Obendrein sitzt die Farbtemperatur fast auf den Punkt, und sowohl Helligkeit als auch Kontrast lassen absolut keine Wünsche offen. Erst recht nicht bei einem Preis von unter 700 Euro.

Wir nutzen im Labor die Farbmesssoftware Calman Ultimate von Portrait Displays, siehe www.portrait.com

Im HDR-Modus hat der LG 50QNED816 sogar noch ein wenig Helligkeitsreserven für Spitzlichter. 510 nits sind zwar weit entfernt von den Besten ihrer Zunft. Sehen lassen kann sich die Leuchtkraft aber im wahrsten Wortsinn. Ein wenig Potenzial verschenkt LG an dieser Stelle aber trotzdem. Denn im Spielemodus stehen bis zu 606 nits zu Buche.

Das Thema Gaming zählt unterdessen eh zu den Stärken des LG-Fernsehers. Mit seinem 120-Hz-Panel, das im Übrigen auch die 24p-Fans unter euch zu schätzen wissen werden, dem schnellen Spiele-Modus und der Freesync-Unterstützung werden auch echte Spielernaturen ihre Freude mit dem Quantum-Dot-TV haben. Auch wenn der Spiele-Modus farblich grausam abgestimmt ist.

Nicht ganz auf dem sonst sehr hohen Niveau liegt die Blickwinkelstabilität des Panels. Bereits ab etwa 30 Grad hellen die Farben merklich auf, Hauttöne verblassen und lassen die Menschen krank aussehen. Weiß driftet früh ins Rosafarbene ab. Im Gegenzug arbeitet das Local Dimming effektiv, wenn auch nur mit wenigen Zonen. Gut gelungen ist auch die Schaltung zur Bewegungsglättung. TruMotion macht seine Sache wirklich gut und erlaubt sichtbar unterschiedliche Einstellungen, je nach persönlichem Geschmack.

Was gibt es sonst nicht zu sagen? Das Bild ist im Linear-TV-Betrieb sehr ansehnlich. Die klangliche Untermalung aus den verbauten Lautsprechern zumindest ordentlich. Wir empfehlen die Einstellung „Kino“, die einen Hauch von Raumklang bringt. Wer mehr will, greift zur Soundbar

Fazit

Chapeau, LG! Mit dem 50 Zoll großen QNED816 haben die Südkoreaner einen echten Preis-Leistungs-Schlager komponiert. Hier fehlt es praktisch an nichts, die Bildqualität ist sehr hoch, die Bedienung ergonomisch. Und als Gaming-Display macht der TV auch eine super Figur.

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