Smartphone
LG X Screen im Test
Beim LG X Screen zeigt ein schmales Zweitdisplay permanent wichtige Infos an. Nettes Gimmick oder echter Mehrwert? Das zeigt der Test.

Auf den ersten Blick sieht man dem Smartphone nicht an, dass es mit einem in dieser Preisklasse einzigartigen Extra ausgestattet ist: LG kleidet das X Screen in zwei Glasplatten, die von einem Kunststoffrahmen zusammengehalten werden, was weder optisch noch haptisch einen bleibenden Eindruck hinterlässt. Im Gedächtnis bleiben allerdings die kompakte Bauweise und das außerordentlich niedrige Gewicht von 120 Gramm - wer ein besonders handliches und leichtes Gerät sucht, liegt hier genau richtig.
Das Display ist mit 4,9 Zoll das kleinste in unserem Testfeld - und mit nur 1280 x 720 Pixeln auch das mit der niedrigsten Auflösung. Es ist zudem nicht besonders leuchtstark, zeigt aufgrund eines guten Schwarzwertes dennoch einen sehr hohen Kontrastumfang. Man muss es trotzdem klar sagen: Beim Display macht es die Konkurrenz in der gleichen Preisklasse besser als LG, allerdings fehlt ihr im Gegenzug der schmale Info-Bildschirm, der oben rechts neben der Kamera an das Hauptdisplay angeflanscht wurde.
Auf 1,76 Zoll und mit 80 x 560 Pixeln werden im Standby Datum, Uhrzeit und Benachrichtigungen angezeigt, per Fingerwisch nach links oder rechts kommt man zu weiteren Schaltflächen für die Musikwiedergabe oder die Taschenlampe. Bei aktiviertem Hauptdisplay werden Verknüpfungen zu häufig genutzten Apps und Funktionen hinterlegt. Das Konzept hat durchaus Charme, ist aber letztendlich nicht mehr als eine nette Zugabe und kein starkes Kaufargument.

Alter Prozessor
Zumal LG an anderer Stelle patzt und einen veralteten Chipsatz einbaut: Den Snapdragon 410 hat Qualcomm bereits 2013 vorgestellt. Die Android-Version ist zwar up to date (6.0.1) und reagiert flüssig, beim Starten der Kamera oder von Apps spürt man aber im Vergleich mit anderen Mittelklasse-Modellen einen Leistungsunterschied. Schnelle Drehungen des Displays quittiert das Smartphone mit einer leichten Verzögerung, und wenn man genau darauf achtet, dann dauert auch das Entsperren des Screens einen Tick länger.
Bei der Kamera-Ausstattung sieht es wieder besser aus, sie ist ordentlich und mit dem Moto G4 vergleichbar. Auch die Ergebnisse im Testlab überzeugen. Die Funkeigenschaften sind in allen Netzen top, die Akkulaufzeit reiht sich mit 7:34 Stunden direkt hinter den Dauerläufer Huawei P9 Lite ein. In Anbetracht der niedrigen Display-Auflösung und des schwachen Prozessors ist das aber auch kein überraschender Befund.
Fazit
Unterm Strich bleibt ein kompaktes Smartphone mit einem pfiffigen Extra, das im Gesamtpaket aber nicht überzeugt. Die Ausstattung ist einfach nicht zeitgemäß. Schade, LG kann es eigentlich besser.