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Vollverstärker

Nubert nuPower A: Hörtest

Mehr zum Thema: Nubert

Autor: Stefan Schickedanz • 9.5.2016 • ca. 2:45 Min

Inhalt
  1. Nubert nuPower A im Test
  2. Nubert nuPower A: Hörtest

Heavy MetalUm dieses Ziel in Verbindung mit der üppigen Ausgangsleistung von beinahe 500 Watt Sinus pro Kanal an 4 Ohm zu erreichen, ohne den Temperaturhaushalt der Endstufe zu kompromittieren, wurden nicht nur die Seitenwände des grundsoliden Vollmetallgehäuses als Kühlkörp...

Nubert nuPower A Innenansicht
Der zweistöckige nuPower A bietet Masse und Klasse zum moderaten Preis. Seine Seitenwände sind als Kühlkörper für die darauf montierten Leistungsstufen ausgelegt. Die beiden Netztrafos logieren in einem eigenen Abschirmgehäuse unter der Netzteilplatine mit ihren hoch temperaturfesten Elkos.
© Nubert

Heavy Metal

Um dieses Ziel in Verbindung mit der üppigen Ausgangsleistung von beinahe 500 Watt Sinus pro Kanal an 4 Ohm zu erreichen, ohne den Temperaturhaushalt der Endstufe zu kompromittieren, wurden nicht nur die Seitenwände des grundsoliden Vollmetallgehäuses als Kühlkörper ausgelegt. Auch der doppelstöckige Aufbau und die Platinen-Auslegung sollen ihren Beitrag zum guten Arbeitsklima im Inneren des 42 Kilo schweren Boliden bei Rack-freundlichen Abmessungen beitragen. Und falls es im Eifer des Gefechts doch mal heiß hergehen sollte, haben die cleveren Schwaben vorgebaut. Pedal sieht allen Herausforderungen des Alltags gelassen entgegen: "Unsere Elektrolyt-Kondensatoren zum Beispiel haben selbst bei 85 Grad Celsius eine garantierte Lebensdauer von mehreren Tausend Stunden."

Bei der Gestaltung legte Nubert Wert auf perfekte Harmonie mit der hauseigenen Vorstufe nuControl, die in Sachen Einstellmöglichkeiten keine Wünsche offenlässt. Nicht umsonst preisen die Gmünder sie als "Klangmanager und Lautsprecheroptimierer" an. Diesem Anspruch wird der Vorarbeiter durch einen siebenbändigen teilparametrischen Equalizer gerecht, der gezielte Klangkorrekturen zwischen 20 und 20.000 Hz ermöglicht. Zudem lassen sich Trennfrequenz, Flankensteilheit und Verzögerung für Subwoofer einstellen.

Naturgemäß kann der nuPower A als Endstufe in puncto Features mit einer solchen Vorstufe nicht mithalten, doch angesichts des überschaubaren Preises von 3650 Euro zeigten sich die Produktplaner von ihrer großzügigen Seite. Und das liegt nicht nur daran, dass sein Kilopreis eher mit dem von hochwertigem Rinderfilet vergleichbar ist, als mit dem von Trüffeln - was bei dicken Amps aus Übersee schon mal vorkommen kann.

Findet überall Abschluss

Nubert hat seinem Analog-Amp zwei Paar Stereo-Eingänge für Cinch- und XLR-Verbindungen sowie einen Lautsprecherwahlschalter spendiert, der auch den Parallelbetrieb zweier Paare ermöglicht. Besonders stolz sind die Väter des nuPower A auf ihre Feingewindeklemmen für die Lautsprecherausgänge, die selbst fette 6-mm-Strippen richtig in die Mangel nehmen können.

Hörtest: Die Stunde der Wahrheit

Im Hörraum nahmen die Tester Nuberts Neuen richtig ins Kreuzverhör. Er musste sich mit mehreren Boxen, darunter die Gauder Akustik Cassiano MK II D und die Avantgarde Acoustic Uno XD, bewähren. Dabei stach seine unnachgiebige Kontrolle im Bass ins Ohr. Unabhängig vom verwendeten Lautsprecher verhalf er Bassdrums zu einem knackigen, kraftvollen Auftritt mit sehr trockenem Ausschwingen. Offensichtlich ließ der Schwabe in Sachen Dämpfungsfaktor nichts anbrennen.

Ebenfalls überzeugend stellte er selbst im extrem verzweigten Klangdickicht sicher, dass jedes Instrument und jede Stimme genügend Raum zur Entfaltung auf der breiten Hörbühne zugestanden bekam und die gleiche Detailliebe erfuhr. Das kam großen Orchestern wie dem London Symphony Orchestra (LSO) ebenso zugute wie live eingespielter Rockmusik von Toto ("XX") oder den Eagles ("Hell Freezes Over").

Sämtliche Tugenden des nuPower A kamen unabhängig vom Schallwandler zum Tragen. Selbst, wenn ihn der angeschlossene Lautsprecher wie die Gauder mit niedrigen Impedanzen forderte, blieb er seinen guten Angewohnheiten treu. Den weniger guten allerdings auch: Er zeigte Stimmen auch mal die kühle Schulter - gerade wenn es sich um Frauenstimmen oder hohe Männerstimmen wie die von Ober-Eagle Don Henley handelte.

Das hatte schon etwas von einem Kraftsportler, der sich als Ballerina versuchte. Damit nahm er sogar der Cassiano den zarten Schmelz ihres filigran auflösenden Diamant-Hochtöners. Wenn es also nicht primär um Punch, sondern um ein harmonisches Ganzes geht, erweist sich der digitale nuPower D als die stimmigere Lösung.

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