Funktionen, Messgenauigkeit, Schlafanalyse

Polar Pacer Pro im Test: Lauf-Smartwatch für Puristen

11.4.2023 von Lennart Holtkemper

Die Polar Pacer Pro ist eine günstige Laufuhr mit detaillierten Auswertungen und einer der besten Schlafanalysen auf dem Markt. Mehr in unserem Test.

ca. 5:05 Min
Testbericht
VG Wort Pixel
Polar Pacer Pro
Polar bietet mit der Pacer Pro ab 270 Euro einen starken Trainingsbegleiter für Läufer mit umfangreichen Analysen und langer Akkulaufzeit. Welche Stärken und Schwächen die Uhr hat, klären wir im Test.
© connect
EUR 306,9
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Pro

  • leichtes Gehäuse und extra Armband
  • viele Sportfunktionen
  • genaue Pulsmessung
  • exakte Streckenmessung
  • übersichtliche App mit anschaulichen Graphen
  • sehr detaillierte Datenanalyse für Läufer
  • umfangreiche Schlafauswertung mit hilfreichen Features zur Trainingsgestaltung
  • Akkulaufzeit von einer Woche

Contra

  • kein Touchscreen
  • breiter Displayrand
  • keine Antwortmöglichkeit auf Nachrichten oder sonstige smarte Funktionen
  • zählt keine Stockwerke

Fazit

connect-Urteil: gut (390 von 500 Punkten)

Der Frühling lockt und zieht damit wieder viele Läufer nach draußen. Wer ernsthaft trainieren möchte und seinen Fortschritt festhalten möchte, der kommt um eine Smartwatch oder Laufuhr nicht herum. Wir haben uns mit der Pacer Pro eine smarte Laufuhr von der renommierten Sportmarke Polar zum Test geholt. Zum Preis ab 275 Euro ist die Smartwatch günstiger als vergleichbare Modelle von Garmin und somit auch für Laufanfänger gut geeignet. Wie es sich mit der Ausstattung, Datenerfassung und Auswertung der Polar Pacer Pro verhält, das klären wir im Test für Sie. Eins vorweg: Ihre Erwartungen an die Uhr sollten nicht zu smart sein.

Online-Siegel
Sehr gut
Preis/Leistung
April 2023

Polar Pacer Pro im Test: Extra Armband, wasserdicht und angenehmes Tragen

Eine schöne Überraschung erlebten wir gleich beim Auspacken der Polar Pacer Pro: Im Lieferumfang fanden wir ein weiteres längeres Armband. Somit sind Nutzer mit kleinerem wie größerem Handgelenkumfang sofort startklar.

Die Smartwatch trägt sich dabei ausgesprochen angenehm. Mit ihren Abmessungen von 45 x 45 x 12 Millimetern ist sie weder besonders groß noch dick. Polar setzt beim Gehäuse auf Kunststoff, was für eine Sportuhr nicht ungewöhnlich ist. Ein Vorteil ist das geringe Gewicht, so bringt die Pacer Pro nur 41 Gramm auf die Waage. Dank der Alu-Lünette sieht die Uhr zudem recht schick aus, wenn auch weniger elegant, sondern eher sportlich. Stark: Polar bietet die Uhr in sechs Farben an. Wasserdicht ist die Smartwatch natürlich ebenfalls, ein Schutz bis 5 ATM garantiert problemloses Schwimmen gehen.

Polar Pacer Pro
Mit 45 Millimetern Durchmesser ist die Polar Pacer Pro keine kleine Uhr, trägt sich dank ihres geringen Gewichts (41 Gramm) aber sehr angenehm.
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MIP-Display mit guter Ablesbarkeit

Man steuert die Polar Pacer Pro mittels fünf Tasten am Gehäuse, drei auf der rechten und zwei auf der linken Seite. Nach kurzer Einfindungsphase gelingt die Navigation durch die Menüs intuitiv und unproblematisch. Zumal die Menüs auch sehr übersichtlich gestaltet sind. Ein neuer Prozessor sorgt obendrein für eine flüssige und fixe Bedienung, so wie man es von anderen Smartwatches gewohnt ist.

Lesetipp: Huawei Watch GT Runner im Test: Nicht nur für Läufer

Auf einen Touchscreen muss man bei der Pacer Pro verzichten, stattdessen verbaut Polar ein farbiges MIP-Display (Memory-in-Pixel). Das garantiert draußen eine gute Ablesbarkeit und stromsparende Nutzung. Tatsächlich hatten wir auch unter Sonnenlicht keine Probleme, Informationen abzulesen.

Mit 283 PPI darf man keine extrem knackscharfe Anzeige erwarten. Für eine Sportuhr genügt es jedoch. Außerdem ist der Displayrand mit fünf Millimetern ziemlich dick. Das sieht wenig modern aus und schrumpft die Anzeigefläche trotz des Gehäusedurchmessers von 45 Millimetern auf 1,2 Zoll.

Polar Pacer Pro Pulssensor
Der Pulssensor der Polar Pacer Pro ist manchmal etwas träge. Geladen wird die Uhr über einen magnetischen Verbindungsstecker.
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Wenig smart, aber mit den wichtigsten Sensoren

Im Vergleich zu anderen Smartwatches ist die Konnektivität der Pacer Pro eher verhalten. Im Grunde reduziert sie sich auf eine Bluetooth-Verbindung zum Smartphone. WLAN zur schnellen Daten- und Update-Übertragung fehlt ebenso wie NFC zum mobilen Zahlen oder ANT+, von LTE ganz zu schweigen. Musik lässt sich nicht auf die Uhr laden, jedoch über die Uhr steuern, wenn ein Smartphone angeschlossen ist. Durch die Bluetooth-Verbindung erhält man Benachrichtigungen seiner Apps auf die Pacer Pro, darauf antworten kann man aber nicht.

Das Bild setzt sich bei den Sensoren fort, wodurch die Pacer Pro mit einem Pulssensor, Barometer, Kompass und Positionsbestimmung (GPS, GLONASS, Galileo) bereits fertig ausgestattet ist. Thermometer, Lautsprecher oder EKG fehlen unter anderem. Aber Polars Intention ist nicht die maximale Ausstattung, sondern die maximal notwendige. Und mit den verbauten Sensoren ist man mit allem Wichtigen zum Laufen versorgt.

Polar Pacer Pro Knoepfe
An der Seite finden sich Knöpfe zum Steuern der Pacer Pro. Mit dem roten Knopf lässt sich ein Training auswählen.
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Polar Pacer Pro: Funktionen, Sportarten und Navigation

Auch wenn sich die Pacer Pro vornehmlich an Läufer richtet, so kann man mit ihr trotzdem satte 150 verschiedene Sportarten aufzeichnen, von Schwimmen, Radfahren, HIIT bis Wandern. Sogar animierte Fitness-Übungen bietet die Uhr. Hilfreich sind zudem die vorinstallierten Leistungstests für Walking, Laufen, Radfahren oder die generelle Fitness. Mit ihrer Hilfe ermittelt man sein aktuelles Fitnesslevel samt VO2max-Bewertung.

Während des Trainings spuckt die Watch alle relevanten Daten wie die Herzfrequenz inklusive Pulszonen, Trainingszeit, Strecke sowie Höhe mit Auf- und Abstieg aus. Stark: Sogar die Leistung (Watt) ermittelt die Pacer Pro. Eine Anbindung an Strava ist möglich, Offline-Karten wie bei Garmin gibt es nicht. Allerdings lässt sich die Pacer Pro mit Komoot kombinieren, wo Polar eine Region gratis spendiert. Dadurch erweitert man die Smartwatch um eine Navigationsfunktion. So lassen sich vorher erstellte Routen über das Polar-Online-Portal auf die Uhr laden. Im Betrieb navigiert die Pacer Pro dann inklusive Richtungsanweisungen durchs Gelände.

Für lange Trainings sinnvoll sind die einstellbaren, automatischen Trink- und Essenserinnerungen, um nicht in ein Wasser- oder Energiedefizit zu laufen. Wer nach dem Sport oder zwischendurch etwas entspannen möchte, kann zudem eine Atemübung mit der Pacer Pro absolvieren.

Polar Pacer Pro Screens 1
Nach dem Training erhält man in der Polar-Flow-App eine gute Datenübersicht (links). Ein Running-Index ordnet die Laufleistung ein (Mitte). In der Tagesübersicht hat man alle wichtigen Infos auf einen Blick (rechts).
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Ausgezeichnete Sportauswertung und detaillierte Schlafanalyse

Über die Polar-Flow-App lassen sich alle Trainingseinheiten sehr genau auswerten. So ermittelt die App den Trainingsnutzen, einen Lauf-Index sowie den Trainings-Load, also wie groß die Herz- und Muskelbelastung war. Zu den meisten Daten gibt es anschauliche Graphen. Eine Tagesübersicht listet zudem die wichtigsten Informationen.

Extrem umfangreich ist auch die Schlafauswertung. Neben dem Standardprogramm wie der Erkennung verschiedener Schlafphasen ermittelt die Pacer Pro auch einen Schlafindex und informiert darüber, wie gut die Schlafmenge, Stabilität und Regeneration war. Hinzu kommt eine Analyse, wie gut sich der Körper nachts vom Training des Tages erholt hat. Polar nennt dies „Nightly Recharge“. Dafür berechnet die App aus dem Puls, der Herzfrequenzvariabilität sowie der Atemfrequenz einen Score. Er gibt Auskunft, wie gut das Nervensystem zur Ruhe gekommen ist. Als letztes kann Polar aus den Schlafdaten noch das Energielevel für den Tag berechnen und dadurch angeben, in welchem Zeitfenster man viel Energie für ein Training hat. Mit diesen Funktionen hat Polar die umfangreichste Schlafanalyse, die wir kennen.

Polar Pacer Pro Screens 2
In der Polar-Flow-App ist die Schlafauswertung extrem detailliert, samt Zyklen und Score (links). Auch Herzfrequenzvariabilität und Atemfrequenz werden ermittelt (Mitte). Nightly Recharge informiert über die Trainingserholung (rechts).
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Teils sehr gute Messwerte und lange Akkulaufzeit

Was die Genauigkeit der Messwerte betrifft, haben wir wenig zu bemängeln. Die Streckenaufzeichnung ist sehr genau, das GPS wird zudem schnell gefunden. Auch der Schrittzähler liefert genaue Ergebnisse, allerdings dauert die Aktualisierung der Anzeige auf der Pacer Pro im Test viel zu lange. Bei der Pulsmessung haben wir gemischte Erfahrungen. Generell sind Durchschnittswerte sehr akkurat. Da die Messung träge auf Veränderungen reagiert, haben wir im Test teils deutliche Abweichungen der maximalen Pulswerte im Training beobachtet. Trotz Barometer zählt die Pacer Pro übrigens keine Stockwerke, was wir etwas schade finden.

In Sachen Akkulaufzeit liefert die Pacer Pro überragend ab. Mit aktiviertem Schlaftracking kommt man mit einer Ladung tatsächlich fast eine Woche aus. Sporttracking kann man nach unseren Messungen für 25 Stunden betreiben, bis der Akku schlapp macht – das sollte den meisten Sportlern wohl genügen.

Polar Pacer Pro: Testergebnisse

Vollbildansicht
Polar Pacer Pro: Testergebnisse Punkte
Preis-Leistungs-Verhältnis: sehr gut
Ausdauer (max. 100): überragend (100)
Ausstattung (max. 80): ausreichend (41)
Funktionen (max. 105): befriedigend (75)
Smartphone-App (max. 25): sehr gut (23)
Handhabung (max. 70): gut (57)
Messwerte (max. 120): gut (94)
URTEIL (max. 500): gut (390)
Online-Siegel
gut
PolarPacer Pro
Smartwatches
April 2023 Zum Produkt

Polar Pacer Pro: Testfazit

Im Test erhält die Polar Pacer Pro von uns die Gesamtnote „gut“. Für eine sehr gute Bewertung fehlen ihr einfach zu viele smarte Funktionen und Sensoren. Dennoch ist die Uhr gerade für Puristen sehr gut geeignet, die sich eine reine Trainingsaufzeichnung, exzellente Schlafanalyse sowie top Akkulaufzeit wünschen und auf smarte Features verzichten können. Für Läufer und Sportler ist die Polar Pacer Pro also durchaus eine Empfehlung und kommt dafür mit einem sehr guten Preis.

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