Standlautsprecher

Quadral Platinum+ seven im Test

25.1.2018 von Alexander Rose-Fehling

Die Quadral Platinum+ seven ist an typische Wohnräume angepasst. Wie wirkt sich das im Test auf den Klang der Standbox aus?

ca. 3:00 Min
Testbericht
VG Wort Pixel
Quadral Plantinum+ 7 Lautsprecher
Quadral Platinum+ 7 Lautsprecher
© Quadral

Pro

  • tolle Verarbeitung
  • tiefer Bass
  • schöne Stimmwiedergabe
  • für alle Musikrichtungen geeignet

Contra

Fazit

stereoplay Testurteil: 82 Punkte, Klang: absolute Spitzenklasse (60 Punkte), Preis/Leistung: sehr gut


Hervorragend

Der Autor dieser Zeilen war selbst einmal Besitzer von Platinum-Lautsprechern. Gleich vier Stück standen in seiner Wohnung. Sie waren der Einstieg in richtiges HiFi. Und so kann man es als Kunde auch heute noch machen. Es gibt nach wie vor eine günstige Platinum-Serie, die sich an Einsteiger richtet und auf den Namen M hört.

Macht was her

Von dieser Preis- und Klangklasse setzt sich die neue Platinum+-Serie jedoch deutlich ab. Das beginnt schon bei der Optik. Sieht die M-Serie eher klassisch aus, wagen die Neuen mehr Design, kommen als beeindruckende, sehr sauber verarbeitete Monolithen daher (in Schwarz mit hochglänzendem Klavierlack, in Weiß matt lackiert). Im mittleren Bereich tragen sie eine Art Kummerbund aus Stoff. 

Die zum Test angetretene Platinum+ seven erschien uns am interessantesten. Sie kostet 4000 Euro das Paar und ist zudem deutlich wohnraumtauglicher als ihre große Schwester mit der Nummer 9. Fünf Zentimeter weniger in Breite und Tiefe und ganze zehn in der Höhe, das klingt nach wenig, macht optisch aber einen gewaltigen Unterschied.

Prinzipiell sind sich die beiden Boxen aber sehr ähnlich. Zwei Mitteltöner umrahmen den Hochtöner. Diese Chassis-Anordnung ist bei Joseph D’Appolito entlehnt. Genau genommen ist sie aber keine exakte D’Appolito-Anordnung, was daran liegt, dass der US-Amerikaner auch geometrische Vorgaben macht. 

So müssen die Membranzentren der Mitteltöner sich in einem bestimmten Abstand zueinander befinden, der sich wiederum aus der Übergangsfrequenz zwischen Mittel- und Hochtöner ergibt. Diese Rechnung geht hier nicht auf, was jedoch nicht weiter schlimm ist, schließlich können Lautsprecher trotzdem exzellent klingen.

Quadral Plantinum+ 7 Ringstrahler
Eine Quadral-Besonderheit ist in der Platinum+-Serie für den Hochton verantwortlich: der RiCom V-Ringstrahler. Er hat eine kleine, leichte Titan-Membran, die von einem kräftigen Doppelmagneten angetrieben wird. Sie spielt bis hinauf zu 48 kHz. Das Schutzgitter lässt sich nicht abnehmen.
© Quadral

Richtig tiefer Bass 

Im Tiefton bietet die Box eine Besonderheit. Die Tieftöner, die den Bereich ab 200 Hz abwärts übernehmen, sind pro Box doppelt ausgeführt, von außen aber nicht zu sehen. Sie sitzen im Mittelteil, etwa ober- und unterhalb des Kummerbunds, und schauen sich gegenseitig an. Zwischen ihnen liegt eine Druckkammer. Für jeden Tieftöner findet sich ein rückseitig mündendes Bassreflexrohr, das für weitere Power im Tiefbass sorgt. Man könnte befürchten, dass die Box untenherum zu viel Dampf macht, aber hier sei schon an dieser Stelle Entwarnung gegeben. 

Wie auch die 13,5-cm-Mitteltöner bestehen die 18-cm-Tieftöner aus dem Quadraltypischen Membranmaterial Altima. Quadral hat für diese Membranen, die der Aurum-Serie entstammen, drei Leichtmetalle miteinander kombiniert: Aluminium, Titan und Magnesium. Das Ziel der Übung: ein perfektes Schwingungsverhalten, Schnelligkeit, Genauigkeit und null Eigenklang. 

Auch beim Hochtöner setzen die Hannoveraner auf bekannte Qualität aus eigenem Haus. Es handelt sich hier um einen RiCom-Ringstrahler, der über eine leichte Titan-Membran verfügt. Für den Antrieb sorgt ein kräftiger Doppelmagnet. Quadral verspricht Hochton bis hinauf zu 48.000 Hz. Auf der Rückseite findet sich zudem ein Schalter, mit dem man den Hochton-Pegel dezent anheben oder absenken kann.

Quadral Plantinum+ 7 Hochton
Wer möchte, kann den Hochton moderat absenken oder anheben. Das kann das Zünglein an der Waage sein.
© Quadral

A Bolt of Electricity 

Bei Quadral betont man, dass die Abstimmung der Lautsprecher an „typische Wohnräume“ angelehnt ist. Damit sind rechteckige Räume mit einer Größe zwischen 15 und 50 qm gemeint, die durchaus ein wenig bedämpft sind durch Teppich, Vorhänge und Polstermöbel. Ideale Voraussetzungen, um auch im stereoplay-Hörraum zu glänzen. Glänzen trifft es nicht ganz, denn im Hochton bleibt die Platinum+ seven immer Gentleman. 

Fiona Apples „Werewolf“ vom Album „The Idler Wheel...“ klang daher nicht nur überaus rhythmisch, sondern überzeugte mit einer sehr schönen, differenziert unaufdringlichen Stimmwiedergabe. Der feingenaue Hochton machte auch Marilyn Mansons „The Beautiful People“ zum Erlebnis. Da die Box aber keine analytischen Tendenzen hat, ist sie auch für lange Hörsitzungen, selbst mit Rock, ideal geeignet. 

Vielmehr hat sie einen sehr angenehmen, leicht relaxten Charakter, bei dem man nie das Gefühl hat, er würde etwas unterschlagen. Wer mag, hebt den Hochton über den Schalter etwas an. Das bringt keinen riesigen Unterschied, aber wenn riesige Unterschiede notwendig wären, wäre an der Box auch was faul. Und faul ist hier nichts: Der angenehme, detailreiche und fein auflösende Charakter macht die Box zu High End, und der tiefe Bass sorgt für Spaß.

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