Bluetooth-Plattenspieler

Sony PS-HX500 im Test

16.6.2017 von Alexander Rose-Fehling

Der Sony PS-HX500 präsentiert sich zeitgemäß mit Bluetooth-Ausstattung und ist dabei erschwinglich. Was man für 500 Euro bekommt und wie der Plattenspieler klingt lesen Sie im Test.

ca. 2:40 Min
Testbericht
VG Wort Pixel
Sony PS-HX500
MerVinyl goes HiRes: Der interne A/D-Wandler macht aus den analogen Informationen binäre Datenströme – wahlweise in HiRes-PCM oder sogar DSD.
© Sony

Pro

  • ordentlich verarbeitet
  • komplette Ausrüstung mit Phonovorstufe und A/D-Wandler
  • späteres Aufrüsten möglich
  • günstig

Contra

  • die verbauten Komponenten stoßen der Preisklasse entsprechend an ihre Grenzen

Fazit

stereoplay Testurteil: befriedigend - gut (59 Punkte); Klang: obere Mittelklasse (40 Punkte); Preis/Leistung: sehr gut


Vielversprechend

Vinyl boomt, die Verkaufszahlen steigen seit Jahren und Presswerke sind auf Monate ausgebucht. Es entdecken auch wieder mehr junge Leute die Musik auf Vinyl; Plattenspieler sind auf einmal angesagt und hip. Das hat zur Folge, dass es derzeit erfreulich viele Einsteiger-Plattenspieler auf dem Markt gibt. Und dies bedeutet auch, dass viele dieser Geräte über bisher seltene bis ungeahnte Fähigkeiten verfügen, die mögliche Berührungsängste aufseiten der Klientel abbauen können, wie etwa A/D-Wandlung oder Bluetooth.​

Zu diesen zeitgemäßen Geräten gehört auch der Sony PS-HX500. Für 500 Euro kommt er mit fertig montiertem Tonabnehmer, integrierter Phonovorstufe und A/D-Wandler. Kann das funktionieren oder bleibt der Klang auf der Strecke?​

Zunächst einmal kann der Sony – vor allem angesichts des Preises – haptisch überzeugen: Das MDF-Gehäuse ist ordentlich verarbeitet, die Abdeckhaube ist stabil, die Füße sind zwar nicht höhenverstellbar, sie isolieren aber zumindest ein wenig vom Untergrund.​​

Sony PS-HX500
Auf der Rückseite finden sich der USB- und die Cinch-Ausgänge. Mit dem kleinen Schalter wählt man aus, ob man den internen Phonoverstärker nutzen (Line) oder ihn umgehen möchte (Phono). Die Erdungsklemme ist nicht zwischen den Cinchbuchsen angebracht.
© Sony

Alles, was man braucht 

Der Teller ist eine zweiteilige Kombination aus einem dünnen Aluminium-Druckgussteil und einer 5 mm dicken Gummi- matte. An einer Nut auf der Tellerunterseite setzt der Riemen an, Aussparungen im Teller vereinfachen dabei dessen Aufsetzen ungemein. Der recht einfache Tonarm lässt sich geschmeidig bedienen, ist aber nicht in der Höhe verstellbar.​

Wie bereits erwähnt, steckt im Inneren viel Technik: Neben einem (überbrückbaren) MM-Phonoverstärker gibt es noch einen A/D-Wandler, über den der Sony mittels USB-Ausgang Anschluss an einen Computer findet. Außer PCM-Codierung beherrscht dieser auch die DSD-Wandlung. Diese Fähigkeiten erklären die Anwesenheit des HiRes-Logos auf dem Chassis.​

Die kostenlose Sony-Aufnahme-Software Hi-Res Audio Recorder ist schnell heruntergeladen und installiert und bereitet im Betrieb keine Probleme. Wir konnten im Test allerdings die Lautstärke nicht aussteuern. Da der Überspielpegel aber eher gering ist, sind Clipping-Probleme nicht zu erwarten.​

Sony PS-HX500
Der Motor steckt in der Zarge und treibt den Teller über einen Flachriemen an. Aussparungen im Teller erleichtern das Anlegen des Riemens. So ist der PS-HX500 sehr schnell spielbereit.
© Sony

Sony PS-HX500 Hörtest

Was darf man klanglich von einem Plattenspieler erwarten, der mit so einer prallen Ausstattung für gerade mal 500 Euro zu haben ist? Sicher nicht die feinste Auflösung, sicher nicht den tiefsten Bass, sicher nicht den weitesten, stabilsten Raum. Das sagt einem die Erfahrung, noch bevor man den Sony-Plattenspieler überhaupt zum Laufen bringt. Was er aber dann (nach einer ausgiebigen Einspielzeit, versteht sich) letztendlich aus den Rillen holt, kann sich absolut hören lassen! In seiner Preisklasse, also etwa im Vergleich mit einem Audio Technica AT-LP5 oder einem Onkyo CP-1050, schlägt er sich sehr gut. Er klingt etwas weniger rhythmisch als etwa der LP5 und nicht ganz so voluminös wie der CP-1050, was am schlanken, exakten Bass liegt.​

Die Trompete bei Harry Belafontes Song „Mama Look A Boo-Boo“ setzt der Sony strahlend und kraftvoll in Szene und folgt auch den schrägen Takten auf Dave Brubecks „Take Five“, ohne zu zögern. Bei Queens „Innuendo“-Album und dem Titel „Delilah“ merkte man dem einfachen Tonabnehmer aber an, dass er mit Freddy Mercurys Stimme überfordert war. Ein Austausch bringt den Plattenspieler deutlich weiter, gerade in Sachen Auflösung.​

Sony PS-HX500
Der Teller ist zweiteilig. Das untere Teil aus Druckguss trägt auf der Unterseite eine Nut, an der der Riemen ansetzt. Die Gummimatte ist mit 5 mm ziemlich dick.
© Sony

Das gilt auch für die eingebaute Phonostufe. Diese macht zwar angesichts des Preises schon sehr viel richtig, stellt aber ebenfalls ein klangliches Nadelöhr dar. Eine gute externe Lösung wird den Möglichkeiten des Plattenspielers besser gerecht.​

Wer Tonabnehmer und Phonostufe nimmt, wie sie kommen, kann sich aber dennoch freuen: Boney M.s Christmas-Album klang, wie es klingen muss: „Little Drummer Boy“ kam wunderbar sonor und sanft aus den Boxen, und sofort wurde die Stimmung bedächtig. Auch dem Basslauf der dezentfunkigen „White Christmas“- Version folgte der Sony erstaunlich gut.​

Schließlich bot Tonbrukets drittes Album „Nubium Swimtrip“ Atmosphäre pur. Es ist schon erstaunlich, wie weit man mit dem PS-HX500 in die Musik des schwedischen Quartetts eintauchen kann. Unterm Strich eine tolle Leistung!​

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