Thomson QLED Pro 50QG7C14 im Test
Montiert in Europa, 3 Jahre Gewährleistung und dazu faire Preise: Die französische Marke Thomson startet richtig durch und schnürt mit dem QLED Pro 50QG7C14 ein gelungenes Paket. Mehr dazu in unserem Check.

Wenn Geld und Platz keine Rolle spielen, lässt es sich leicht aus dem Vollen schöpfen, sprich: Dann geht auch ein riesiger OLED-TV von einem Premiumhersteller, der jenseits der 10.000 Euro kostet. Regieren jedoch Vernunft und Preisbewusstsein, rücken Marken wie Thomson in den Fokus der Käufer. D...
Wenn Geld und Platz keine Rolle spielen, lässt es sich leicht aus dem Vollen schöpfen, sprich: Dann geht auch ein riesiger OLED-TV von einem Premiumhersteller, der jenseits der 10.000 Euro kostet. Regieren jedoch Vernunft und Preisbewusstsein, rücken Marken wie Thomson in den Fokus der Käufer.
Das Ziel: kaum Abstriche bei der Qualität, dafür nach dem Kauf deutlich mehr Inhalt im Portemonnaie. Dass man hierfür nicht nach Fernost schielen muss, will die französische Traditionsmarke Thomson mit seinem 2024er-TV-Lineup zeigen und stellt uns ein 50 Zoll großes Modell ihrer QLED-Pro-Reihe zum Test zur Verfügung.
Zu einer UVP von nur 649 Euro trumpft das zweitkleinste Modell der Serie schon auf dem Papier groß auf: QLED-Technik, 144 Hz-Panel, Dolby Vision und Atmos, dazu ein drehbarer Standfuß – in dieser Preisklasse sicher keine Selbstverständlichkeit. Und wer es größer mag, wird bei der Thomson QLED-Pro-Serie auch fündig. So ruft der Hersteller für den 65-Zöller 899 Euro und für den 75er 1190 Euro auf.

Für alle Thomson-TVs gilt zudem, dass sie in Europa, genauer in Ungarn, montiert werden. Die getestete QLED-Pro-Serie wartet zudem mit einem verlängerten Gewährleistungszeitraum von 3 Jahren auf. Bei all den Vorschusslorbeeren sind wir natürlich besonders gespannt auf die Ergebnisse bei unseren Tests der Bildqualität. Also ab in die Dunkelkammer oder wie der Franzose sagen würde: Rien ne va plus!
Smarte Features: Drehbarer Standfuß, beleuchtete Remote
Doch zunächst werfen wir einen Blick auf die Verarbeitung und Materialgüte. Dabei fällt auf: Smart muss nicht immer nur ein Attribut der Software sein, auch das Gehäuse darf gerne smarte Details aufweisen – wie etwa einen drehbaren Standfuß. Die Montage desselben fällt am Thomson 50QG7C14 mit insgesamt 9 Schrauben zwar etwas langwierig aus, dafür bringt er einen Schwenkbereich von 30 Grad nach links und rechts mit. Sehr hilfreich! Ebenso wie die beleuchtete, recht ergonomische Fernbedienung. Ein Feature, das wir in der preislichen Mittelklasse leider viel zu oft vergeblich suchen. Für unseren Geschmack dürfte die Beleuchtung allerdings etwas länger aktiv bleiben nach einem Tastendruck.
Bei der Materialauswahl dominiert erwartungsgemäß Kunststoff, der allerdings ansprechend verarbeitet ist. Zudem fallen die Display-Rahmen angenehm schmal aus. Da wirkt das “144 Hz”-Logo am rechten unteren Rand schon vergleichsweise protzig. Aber wer zeigt nicht gern, was er hat? Die Rückseite wirkt etwas zerklüftet, eine elegante Erscheinung ist der QLED Pro von hinten nicht gerade, von der Seite schon eher. Als Design-Element taugt er aber sicher nicht – und das will er auch gar nicht.

Google TV gibt keine Rätsel auf
Eigene Smart-Systeme leisten sich nur die ganz Großen der TV-Branche wie Samsung, LG und Hisense. Selbst Platzhirsche wie Sony und Philips setzen weitgehend auf lizenzierbare TV-Plattformen aus dem Hause Google. Und dagegen ist auch gar nichts einzuwenden. Im Gegenteil: Mit Android TV und dem deutlich frischeren Google TV stehen zwei ausgereifte Systeme zur Verfügung, die in Sachen Ergonomie und App-Vielfalt ihresgleichen suchen.
Thomson setzt beim aktuellen QLED-Lineup voll und ganz auf Google TV. Zusammen mit der gelungenen, beleuchteten Remote sorgt das für ein intuitives Bedienerlebnis, das zu keiner Zeit Rätsel aufgibt. Obendrein erleichtert die Google Home-App die Ersteinrichtung des Systems erheblich. Und: Es stehen bei Google TV speziell auf die Bedürfnisse von Kindern zugeschnittene Profile mit entsprechender Content-Beschränkung zur Verfügung.
Im TV-Labor: Viel Gutes, aber …
Direkt nach dem Einschalten startet der Thomson-TV im Eco-Modus und zeigt das von so vielen aktuellen Fernsehern bekannte Phänomen: Der Modus ist viel zu kalt abgestimmt. Dazu kommen stark übersättigte Farben und eine zu hohe Schärfe. Zumindest lässt der knallbunte Auslieferungszustand schon mal erahnen, dass hier wirklich Quantum Dots am Werk sind.
Für ernsthaftes Kinoerlebnis kommen nur die Modi “Film” und "Persönlich" infrage, die sich in der Bildqualität nicht unterscheiden. Allerdings lässt nur der “Persönlich”-Modus weitergehende Einstellungen zu. Und die sind für eine Optimierung der Abbildungsleistung auch vonnöten.
Denn obwohl die Farben fast punktgenau sitzen, der Weißabgleich einwandfrei klappt und die Helligkeit mit 200 Nits perfekt für den Kinogenuss in abgedunkelten Räumen ist, sind wir mit dem Bild nicht ganz zufrieden. Der Gammaverlauf ist einfach über alle Helligkeitsstufen hinweg zu niedrig, was das Bild unnötig aufhellt und dadurch recht blass erscheinen lässt.

Nun gut, könnte man denken. Dafür ist der Modus “Persönlich” ja da. Also Gammakorrektur rein, und alles ist im Lot. Eben nicht. Der Gamma-Regler mit der Range -3 bis 3 verändert nämlich rein gar nichts am Gamma. Er fungiert eher wie eine Kontrasteinstellung. Ein Firmware-Bug? Vermutlich. Per Update behebbar? Unbedingt!
Denn bei HDR-Zuspielung zeigt sich dasselbe Bild. Der EOTF-Verlauf ist über die gesamte Kurve hinweg zu hoch. So gibt der QLED Pro 50QG7C14 bei 50 % Weiß schon eine Helligkeit von rund 300 Nits aus. Ideal wären lediglich etwa 100 Nits. Das Ganze ist umso unverständlicher, da das Panel mit einer Leuchtkraft von maximal fast 900 Nits reichlich Reserven mitbringt. Eine künstliche Aufhellung ist also überhaupt nicht erforderlich.
Da unser Testgerät aber noch mit Android 11 statt 12 – wie im Datenblatt vermerkt – ausgeliefert wurde, gehen wir stark von einem zeitnahen Update aus, das hoffentlich diesen unnötigen Fauxpas ausmerzt. Denn dann spielt der QLED Pro auch in puncto Bildqualität in der ersten Liga.

Dass der günstige Preis irgendwo durchblitzen muss, war zu erwarten. Er schlägt sich vor allem im fehlenden Local Dimming und in einer nur befriedigenden Blickwinkelstabilität nieder. Vor allem Weißtöne driften recht früh ins Rosafarbene ab – romantisch, aber sicher nicht so gewollt. Sehr gut gefallen hat uns hingegen die Motion Compensation, die auf mittlerer Einstellung sowohl mit 60i- als auch 24p-Inhalten keinerlei Probleme hat. Hier profitiert der QLED-TV natürlich auch von seinem schnellen Panel.
*Wir nutzen im Labor die Farbmesssoftware Calman Ultimate von Portrait Displays, siehe www.portrait.com
Game over? Nicht beim QLED Pro 50QG7C14
Im Konsolen-Umfeld ist der Fernseher als Ausgabegerät quasi gesetzt, aber auch viele PC-Spieler wissen die Größe eines modernen TVs beim Zocken mittlerweile zu schätzen. Die Ansprüche der Gamer-Community sind aber hoch. Wer will schon beim Ego-Shooter das Nachsehen haben, bloß weil sein Panel so langsam ist, dass man schon von vornherein keine echte Chance hat.
Game over also? Thomson hat sich mit seiner QLED-Pro-Serie auch den Gamern angenommen und verbaut ein schnelles Panel, das bis zu 144 Hz Bildwiederholrate schafft und eine mit 8 ms sehr geringe Latenz aufweist. Am Fernseher liegt es also nicht, wenn die anderen besser treffen.

Mit Dolby Atmos an Bord ist grundsätzlich auch für die passende Untermalung gesorgt. Die verbauten Lautsprecher eignen sich aber in erster Linie für normales Fernsehen. Surround-Feeling kommt hier nicht auf. Aber bei dem Preis des TVs ist ja vielleicht noch etwas Budget für eine adäquate Soundbar über.
Fazit: Thomson QLED Pro 50QG7C14
Wer einen günstigen QLED-TV mit schnellem Panel und umfangreicher Ausstattung sucht, der ist beim QLED Pro 50QG7C14 von Thomson goldrichtig. Bei der Bildqualität besteht allerdings noch Verbesserungspotenzial, das der Hersteller hoffentlich bald in Form eines Updates ausschöpft.
Internet: https://tv.mythomson.com/de/Thomson-Google-TV-50-QLED-Pro/50QG7C14
Technische Datails: Thomson QLED Pro 50QG7C14
Vollbild an/ausDetail | |
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Marke | Thomson |
Modell | 50QG7C14 |
ANSCHLÜSSE | |
Tuner: DVB-T / -C / -S | 1 / 1 / 1 |
HDMI / USB | 4 / 3 (1x USB.3) |
LAN / WLAN / Bluetooth | ● / ● / ● (Audio, Gamepad, Tastatur) |
Audioausgang | optisch, ARC |
AUSSTATTUNG | |
Panel | 4k, QLED, 50 Hz |
Backlight | Direct-QLED |
HDR-Formate | HDR10, Dolby Vision, HLG |
Smart-TV | Android 11, HbbTV, viele Apps, Sprachsteuerung: Google |
Medienwiedergabe | DLNA, Mirroring, USB-Playback, Chromecast |
Gaming | 144 Hz, Game-Modus, ALLM |
Besonderheiten | Dolby Atmos, beleuchtete Fernbedienung |
MESSERGEBNISSE | |
Abmessungen (B × H × T) | 111,1 x 28,1 x 67,6 cm |
Bilddiagonale / Gewicht | 50 Zoll / 13 kg |
In-Bild-Kontrast HDTV / HDR | 6286:1 / 6747:1 |
Brillanz Kino / Dynamisch / HDR | 206 / 321 / 841 Nits |
Gamma / Fehler bei Grautreppe | 2,03 / 5,1 |
Farbtemperatur / Fehler b. Farben | 6272 K / 4,2 |
Farbraumdeckung HDTV / HDR | 99,8 % / 79,5 % |
Verzögerung Film- / Game-Modus | 125 / 8 ms |
Einschalt- / Umschaltzeit | 5 / 2 s |
Leistungsaufnahme Film / Standby | 77 / 0,3 W |