Thomson 24HA2S13CW im Test: Stream on the Road
Oft beklagen sich Käufer von Wohnmobilen, die vorgesehene TV-Technik sei in puncto Bedienung und Smartheit veraltet. Wir haben uns ein neues Modell von Thomson angesehen, das mehr Komfort unterwegs bieten will. Ob das geht, verrät unser Test.

Sieht man sich im Fachhandel für Camping um oder fragt Erstausrüster, stößt man auf exorbitante Preise für TV-Geräte. Eine Stromversorgung über ein 12-Volt-Bordnetz ist zwar eine Besonderheit, doch spezialisierte Hersteller begründen die Preise mit der extremen Widerstandsfähigkeit gegenüb...
Sieht man sich im Fachhandel für Camping um oder fragt Erstausrüster, stößt man auf exorbitante Preise für TV-Geräte. Eine Stromversorgung über ein 12-Volt-Bordnetz ist zwar eine Besonderheit, doch spezialisierte Hersteller begründen die Preise mit der extremen Widerstandsfähigkeit gegenüber Temperaturen und Erschütterungen, auf die es in Camper und Wohnwagen ankäme. Leider fehlt in unserem Labor eine Klimakammer mit Rüttelplatte, womit wir Geräte bei Minustemperaturen oder 50 °C Hitze malträtieren könnten.
Also konzentrieren wir uns im Test des Thomson Camping-Fernsehers 24HA2S13CW wie gewohnt auf Features, Bedienung, Verarbeitung sowie Bild- und Tonqualität. Das mit 24 Zoll (60 cm) Bilddiagonale für unsere Verhältnisse winzige Gerät hat ein HD-ready-LCD-Panel und kostet 220 Euro (UVP) – in Schwarz sogar nur 190 Euro. Für 60 Euro mehr gibt es eine Variante mit einem 32-Zoll-Full-HD-Bildschirm. Zum Lieferumfang gehört außer einem Netzkabel und einer Verbindung zum Zigarettenanzünder eine smarte Fernbedienung.

Fast wie ein großer
Nachdem wir die Plastikfüße an den federleichten Fernseher geschraubt hatten, startete die Installation von Google TV 11. Wie üblich konfiguriert man alle smarten Vorzüge wie bei großen TV-Geräten am besten über das Handy, inklusive Google-Konto und WLAN. In nachfolgenden Tests hatten wir fürs Streaming den Hotspot des Smartphones ausprobiert. Das klappte hervorragend, im Handytarif sollte aber ein großes Datenvolumen enthalten sein.
Der Thomson-Fernseher hat einen Tripeltuner, drei HDMI-Anschlüsse und zweimal USB. Über HDMI konnten wir Ultra-HD in HDR zuspielen, eine daheim bespielte externe Festplatte mit Filmkonserven ist für Reisen eine gute Idee. Es wäre sogar eine TV-Aufzeichnung auf eine HDD möglich, doch da sie aus der Mode gekommen ist, spart sich Thomson die Gema-Gebühren und bietet diese Funktion zum Nachrüsten für 20 Euro an.

Beim Camping ist nicht nur geringes Gewicht, sondern auch der sparsame Umgang mit Stromreserven wichtig. Aufgrund des kleinen Bildschirms konnte der Thomson trotz der sparsamen 18 Watt Durchschnittsverbrauch nur das Energielabel E erringen. Wir haben ihn testweise sowohl an einem mobilen 12 V/100 W-Solarpanel als auch über einen Wechselrichter betrieben. Dabei saugte er nie mehr als 3 Ampere an 12 Volt beziehungsweise 36 Watt an 230 Volt.

Leistung ist wichtig
Dabei hatten wir die Hintergrundbeleuchtung des LCD-Panels im Filmmodus auf maximal gestellt, wodurch sich die Brillanz immerhin von 150 auf 200 Nits erhöhte, der Verbrauch aber nur um wenige Watt stieg. Dass der Mini- TV damit nicht gegen die Mittagssonne anstrahlen kann, sollte klar sein, dabei ist sein Panel sogar viel besser entspiegelt und geschwärzt, als wir in dieser Preisklasse vermutet hätten.
Wie üblich produziert der Thomson ab Werk im Standard- und Energiesparmodus ein kühlfrisches Bild, der Filmmodus ist mit rund 8000 Kelvin das wärmste der Gefühle. Wer das Gamma auf „dunkel“ stellt und die Bildverbesserungen deaktiviert, sieht tatsächlich recht natürliche Farben, denen es nur etwas an Kontrast und Blickwinkel mangelt.
Dann machen auch die zahlreichen Streamingdienste Spaß, die Google TV bereithält. Wir verwenden fürs Linearfernsehen MagentaTV und Zattoo, was genauso vertreten ist wie Disney, WOW, Netflix, Prime, Paramount Plus, Maxdome und Apple. Selbst unterwegs braucht man also auf kaum etwas zu verzichten – es ist halt einfach alles deutlich kompakter und nicht so scharf wie daheim.