Thomson 55QA2S13 im Test

Die preisliche Mittelklasse bei Smart-TVs reicht aus unserer Sicht bis etwa 700 Euro Straßenpreis. Das unterstreichen die Verkaufszahlen der verschiedensten Hersteller, deren Volumenmodelle sich allesamt in dieser Preisregion tummeln. Und der Deal lautet für gewöhnlich: Größe oder Feature-Set. Bei unserem aktuellen Testgerät, dem Thomson 55QA2S13, geht diese Gleichung allerdings nicht ansatzweise auf. Mit 55 Zoll bringt der Fernseher schon eine stattliche Größe mit.

Dazu gesellt sich ein Feature-Set, dass man zu einem Preis von unter 700 Euro nur ganz selten zu Gesicht bekommt: QLED-Panel, Dolby Vision und Dolby Atmos, dazu eine Lautsprecher-Ausstattung, die zumindest brauchbaren Klang verspricht. Und das für weniger als 700 Euro? Ja, und zwar für fast 300 Euro weniger! Tatsächlich gibt es das 55-Zoll-Modell schon für knapp über 400 Euro. Da lohnt sich direkt der Blick zum 65 Zoll großen Schwestermodell, das mit rund 620 Euro immer noch ein Superschnäppchen verspricht.

Wo also ist der Haken? Die Verarbeitungsqualität ist es nicht, die beleuchtete und sehr ergonomische Fernbedienung sicher auch nicht. Das 60-Hz-Panel vielleicht? Wer das zu dem Preis ernsthaft erwartet …

Auf den ersten Blick kein Rotstift in Sicht

Wir müssen es an dieser Stelle noch einmal erwähnen: Der Thomson 55QA2S13 ist ein 55 Zoll großer Android-TV mit QLED und Dolby Vision/Atmos für sage und schreibe rund 410 Euro. Da muss doch der Rotstifteinsatz klar zu erkennen sein, sollte man meinen. Aber der Reihe nach.

Die metallenen Standfüße sehen nicht nur gut aus, sie erfüllen auch ihren Zweck, nach dem etwas fummelige Montage erledigt ist. Überhaupt macht der TV einen schlichten, aber eleganten Eindruck. Auch die Silhouette des QLED-Fernsehers kann überzeugen, lediglich im unteren Bereich hat er etwas mehr Speck auf den Hüften – hier sitzt aber auch das Volumen für die Downfiring-Boxen. Irgendwo muss der Klangkörper ja hin. Wir halten fest: Am Gehäuse hat Thomson nicht sichtbar gespart.

Bei den Anschlüssen auch nicht zu übermäßig: Mit vier HDMI-Ports, zwei USB-Buchsen und einem Triple-Tuner ist alles Wesentliche an Bord. Wie schon erwähnt, macht das Panel nur 60 Hz, und eArc sucht man vergeblich. Atmos ist out-of-the-Box mit dabei, und wer kauft sich einen 400-Euro-TV, um dann mindestens denselben Betrag in ein Atmos-fähiges Soundsystem zu investieren?

Die Bedienung: absolut gelungen

Beim Einschalten des TVs ereilt uns die nächste Überraschung: Nicht nur, dass die Remote aus hochwertigem Kunststoff besteht, gut verarbeitet und super in der Hand liegt. Nein, sie ist zu allem „Überfluss“ auch noch beleuchtet. Sowas begegnet uns in dieser Preisklasse genau nie.

Das smarte TV-System hingegen schon: Thomson setzt hier wie so viele auf Android TV. Und warum auch nicht? Die Plattform ist über die Jahre gereift, das Streaming- und App-Angebot riesig und die Bedienung eingängig. Auch wenn das immer öfter zu sehende Google TV bei gleichem Software-Unterbau frischer und moderner daherkommt. Im Zusammenspiel mit der wirklich gelungenen Remote macht die Bedienung des Thomson 55QA2S13 keinerlei Probleme.

Bildqualität: Mehr ist in dieser Preisklasse nicht drin

Was nützt die gute Verarbeitung und die beleuchtete Fernbedienung, wenn am Ende die Bildqualität nicht stimmt? Im Auslieferungszustand zeigt sich dasselbe Bild wie bei nahezu jedem aktuellen TV: übertrieben bunt und eiskalt. Was allerdings auch negativ auffällt, sind das fleckige Graubild und die aufhellenden Ecken bei frontaler Draufsicht.

Beides allerdings wirklich nur bei dunklen, homogenen Bildinhalten zu sehen – oder eben bei schwarzen Letterbox-Balken. Auch die Blickwinkelstabilität bewegt sich nur auf mäßigem Niveau, Farben hellen früh auf. Hier muss man dann also doch dem schmalen Budget Tribut zollen.

Im Film-Modus macht der Thomson-TV dann aber doch wieder einiges an Boden gut. Hier stimmt die Farbtemperatur, das Gamma nimmt einen nahezu vorbildlichen Verlauf. Auch den BT.1886-Farbraum hat das Panel locker drauf. Schade nur, dass der Hersteller auf eine Kalibrierung verzichtet. Sonst sind vor allem Grün und Rot sichtbar übersättigt. Am besten, ihr nehmt bei beiden Farben den Wert auf 40 zurück, dann sehen vor allem Hauttöne deutlich natürlicher aus.

Ebenfalls nicht auf sehr hohem Niveau bewegen sich die Helligkeit von 260 nits und der Kontrast. Letzteren kriegt der TV bei HDR-Inhalten deutlich besser hin. Insgesamt geht die Bildqualität aber in Ordnung, erst recht angesichts des extrem günstigen Preises. Das letzte Quäntchen Farbgenauigkeit ließe sich mit einer Kalibrierung aber noch herauskitzeln.

Local Dimming und einen Helligkeitssensor sucht man beim Thomson QA2S13 vergeblich. Dafür gibt es mit MEMC eine sogar bei 24p-Inhalten gut funktionierende Motion Compensation. Und mit 10,2 ms Input-Lag ist das 60-Hz-Panel zumindest im Spiele-Modus auch ansprechend flott. Ach ja: Der Sound aus den eingebauten Lautsprechern kann sich durchaus hören lassen.

Fazit

Wer einen großen Fernseher mit umfassender Ausstattung zum wirklich günstigen Preis sucht, wird beim Thomson 55QA2S13 mit Sicherheit fündig. Hier stimmt die Verarbeitung, die Ausstattung ist überdurchschnittlich und die Bildqualität geht auch in Ordnung. Highlight ist die beleuchtete Remote

* Wir nutzen im Labor die Farbmesssoftware Calman Ultimate von Portrait Displays, siehe www.portrait.com

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