TP-Link VX231v im Test

Ein Blick in die connect-Bestenliste zeigt, dass Telefonie-Router mit Wi-Fi 6 zur UVP von 125 Euro schwer zu finden sind – insofern darf diese Preisgestaltung für den TP-Link VX231v durchaus als Kampfansage an Platzhirsche wie AVM oder die Telekom mit ihren Speedport-Geräten verstanden werden.

Wie in dieser Preisklasse üblich, darf man vor allem bei der Hardware-Ausstattung keine Highend-Features erwarten. Aber auch hier gilt: Das Gebotene war vor gar nicht so langer Zeit noch in deutlich teureren Geräten Stand der Technik. Etwa die Wi-Fi-6-Ausstattung mit 2x2 MIMO, die auf 2,4 GHz bis zu 574 Mbit/s und auf 5 GHz bis zu 1201 Mbit/s unterstützt. Oder die Anschlüsse, die mit für 1x WAN und 3x LAN und USB 2.0 ebenfalls klassentypisch ausgelegt sind.

Zum Festnetzanschluss hin werden VDSL2+ mit Supervectoring („Profil 35b“) und ADSL bis Version 2+ unterstützt, allerdings nicht G.fast oder Ähnliches. Über die USB-Buchse ist auch eine Fallback-Verbindung über einen Mobilfunk-Stick möglich.

An der auf USB 2.0 beschränkten Buchse lassen sich auch Speichermedien anschließen und im Heimnetz teilen, TP-Link-typisch werden dazu viele Sharing- Protokolle wie UPnP, FTP oder Samba unterstützt. Dank DynDNS lassen sich diese Freigaben auf Wunsch auch von außen erreichen und nutzen. Drucker- Sharing gibt es aber nicht.

Ersteinrichtung und Konfiguration finden über eine klassische Web-Oberfläche oder über die für Android und iOS erhältliche Aginet-App statt .

Gute Telefoniefunktionen

Für Telefonie kann man im Router bis zu acht SIP-Accounts konfigurieren, außerdem ein zentrales Telefonbuch, an das angemeldete Mobilteile ihre Kontaktliste senden können. Wünschenswert wäre, dass auch noch ein Import und Export im Vcard-Format möglich wäre – das geht bisher nicht.

Für die Anrufbeantworter- beziehungsweise Voicemail-Funktion benötigt der VX231v Speicherplatz auf einem USB-Stick. Ein nützliches Feature ist die Einrichtung eines Zeitplans für „Bitte nicht stören“. Überdies kann man vielfältige Rufweiterleitungen definieren. Benachrichtigungen oder Weitleitungen per E-Mail fehlen aber, ebenso eine Faxunterstützung.

Viel Netzwerk an Bord

Ein WLAN-Gastnetz lässt sich ebenso einrichten wie ein auf Black- und Whitelists basierender Kinderschutz. Für VPN und Firewall sind sehr granulare Einstellungen vorgesehen. Auch Mesh-Betrieb bietet der Router. Dazu setzt TP-Link auf den von der Wi-Fi Alliance entwickelten Standard EasyMesh, den unter anderem auch Belkin, D-Link, Linksys und Trendnet unterstützen.

In unseren Messungen überzeugte der VX231v durch seinen recht genügsamen Stromverbrauch: Die im Standby gemessenen 8 Watt stiegen bei WLAN-Übertragung gerade mal auf 9 Watt. Die erzielten Datendurchsätze gehen völlig in Ordnung und entsprechen dem, was die WLAN-Ausstattung des Geräts erwarten lässt.

Fazit: TP-Link VX231v

Beim VX231v ist es TP-Link gelungen, trotz günstigem Preis ein stimmiges und leistungsfähiges Gesamtpaket zu schnüren. Für die angestrebte Mittelklasse ein guter WLAN-Router.