Mobilfunk-Test im Zug: So haben wir getestet
Sprach- und Datenmessungen in deutschen, österreichischen und Schweizer Zügen waren Bestandteil des umfangreichen Testparcours unseres großen Mobilfunknetztests 2020....

Sprach- und Datenmessungen in deutschen, österreichischen und Schweizer Zügen waren Bestandteil des umfangreichen Testparcours unseres großen Mobilfunknetztests 2020.
Die Teams unseres Mobilfunk-Netztestpartners umlaut führten die Messungen für unseren großen Mobilfunknetztest 2020 in Deutschland vom 1.10. bis 1.11.2019 durch, in Österreich vom 3.10. bis 18.10.2019 und in der Schweiz vom 10.10. bis 30.10.2019.
Dabei legten die Walktest-Teams auch Fahrten zwischen den von ihnen besuchten Städten mit Fernverkehrszügen der Bahnanbieter in allen drei Ländern zurück. Die dafür absolvierten Bahnstrecken wurden im Rahmen unserer Testlogistik festgelegt.
Für die Routenplanung erstellte umlaut vier unterschiedliche Testroutenvorschläge, aus denen connect dann blind eine Route auswählte. Die Walktest-Teams führten dabei mit starken Akkus bestückte Trolleys mit, in denen die für unseren jüngsten Mobilfunknetztest eingesetzten Samsung Galaxy S9 steckten.
Während der Fahrten führte ein Smartphone pro Netzbetreiber Testtelefonate zu einer stationä- ren Gegenstelle durch. Zudem erfassten die Test- systeme die sogenannte MultiRAB-Konnektivität:
Die Nutzung mehrerer Radio Access Bearer stellt Datenverbindungen im Hintergrund der Sprachtelefonate zur Verfügung – womit umlaut realistischen Smartphonegebrauch abbildet.
Auf den Smartphones war „LTE bevorzugt“ konfiguriert, womit die Telefone dort, wo vom Netz unterstützt, auch das modernere „Voice over LTE“ nutzten. Ein weiteres Samsung Galaxy S9 pro Netzbetreiber führte während der Zugfahrten permanent Datenmessungen durch.
Dazu buchte sich das Smartphone im Mobilfunknetz ein, wobei es von gegebenenfalls in den Zügen installierten Mobilfunk-Repeatern profitierte. In den Zügen eventuell angebotene WLANs wurden nicht genutzt. Für die Datenmessungen luden die Smartphones mehrere nach dem Alexa-Ranking populäre Live-Webseiten dynamisch herunter.

Zudem riefen sie die als Kepler-Seite bekannte statische ETSI-Referenz-Seite (European Telecommunications Standards Institute) ab. Zudem wurden 5 Megabyte und 2,5 Megabyte große Dateien herunter- beziehungsweise hochgeladen, um die Leistung bei kleineren Dateiübertragungen zu ermitteln.
Außerdem bestimmten wir die Datenrate innerhalb einer 7-Sekunden-Periode beim Up- und Download großer Dateien. Zum Testprogramm zählte weiterhin der Abruf von Youtube-Videos. Dabei tragen wir der „adaptiven Auflösung“ der Videoplattform Rechnung:
Damit man ein Video unterbrechungsfrei ansehen kann, passt Youtube die ausgespielte Videoauflösung dynamisch an die verfügbare Bandbreite an.
Die Bewertung berücksichtigt deshalb neben der Erfolgsquote und der Zeit bis zum Wiedergabestart auch die durchschnittliche Bildauflösung der Videos. Für die Auswertung der Leistungen auf den Bahnstrecken ermittelten wir für jeden Netzbetreiber die Erfüllungsgrade aller Messwerte in den Kategorien Sprache und Daten und bildeten dann für jedes Land den Durchschnitt über alle berücksichtigten Netzbetreiber.
In die Gesamtwertung pro Land und Bahnbetreiber flossen nun die Sprachergebnisse mit 40% und die Datenergebnisse mit 60% ein. Das so ermittelte Ergebnis rechneten wir in Schulnoten um. Die Durchschnitte der einzelnen Messewerte aller in den Bahnen durchgeführten Tests pro Netzbetreiber finden Sie in connect 1/2020 oder online (auf Englisch) unter www.connect-testlab.com.