Lichtsteuerung im Smart Home

Smartes Licht: 11 Funk-Lichtsysteme im Vergleichstest

11.6.2018 von Frank Oliver Grün

Per Smartphone das Licht dimmen und die Farbe ändern: Das und mehr können drahtlose Lichtsysteme. Welche Funklampen erledigen den Job im Smart Home am besten?

ca. 4:00 Min
Vergleich
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  1. Smartes Licht: 11 Funk-Lichtsysteme im Vergleichstest
  2. Smartes Licht: Zigbee-Systeme im Überblick
  3. Smartes Licht: WLAN-Systeme im Überblick
  4. Smartes Licht: Bluetooth-Systeme im Überblick
  5. Smartes Licht: Das Fazit
Smartes Licht Philips
Lichtsteuerung via App - einer der Vorteile von Lichtsystemen fürs Smart Home.
© Philips

Stimmung auf Knopfdruck - mit einem drahtlosen Lichtsystem geht das im Handumdrehen: Alte Glühbirne raus, neues funkvernetztes Exemplar rein, und schon lässt sich das Licht nach Wunsch mit dem Smartphone dimmen. Je nach Modell können die Leuchtmittel auch ihre Farbtemperatur ändern. Dann geben sie wahlweise ein kühles, bläuliches Licht oder simulieren den warmen Schein von Glühlampen. Oder sie strahlen in allen Farben des Regenbogens – für die private Disco.

Elf solche Stimmungsmacher hat connect@home getestet. Damit die Ergebnisse vergleichbar bleiben, kamen nur Leuchtmittel für den Schraubsockel E27 zum Einsatz, also der klassische Glühlampenersatz.

In einigen Systemen ist das Angebot aber viel größer. Sie decken mit ihren Produkten eine Vielzahl an Anwendungsgebieten ab. Vom LED-Streifen für indirekte Beleuchtung bis hin zur wetterfesten Gartenlaterne reicht das Programm.

Der Funkstandard

Drei Funkstandards stehen zur Wahl: Zigbee, WLAN und Bluetooth. Jeder hat prinzipielle Vor-­ und Nachteile.

So erlaubt Zigbee den Mix verschiedener Marken. Bietet ein Hersteller den gewünschten Lampentyp nicht an, lässt sich in vielen Fällen ein anderes Fabrikat verwenden. Lichtsortimente wie Smart+ von Ledvance (Osram) funktionieren zum Beispiel auch in einem HueSystem. Allerdings ist nicht gesagt, dass dabei alle Funktionen unterstützt werden. So steht die Steuerung über Apple HomeKit nur mit Hue­Lampen von Philips zur Verfügung. Andere Marken bleiben ausgeklammert.

Lampen aus WLAN­ und Bluetooth-­Systemen lassen sich normalerweise gar nicht mixen. Sie folgen ausschließlich ihrer eigenen App. Über einen Umweg, wie die Sprachsteuerung mit Amazon Alexa oder Apple HomeKit, sind manche aber trotzdem kombinierbar. Dann übernimmt der digitale Assistent im Alltag die Kontrolle.

Philip Lightstrip
LED-Streifen sorgen für stimmungsvolle, indirekte Beleuchtung.
© Philips

Die Installation

Dass Zigbee-­Funk nach einer eigenen Basisstation verlangt, vergrößert zu Beginn etwas den Installationsaufwand. Die sogenannte Bridge benötigt eine freie Steckdose und wird meist per Netzwerkkabel (LAN) an den Router angeschlossen.

Ausnahmen im Test: Das Lightify-Gateway von Osram nimmt drahtlos per WLAN Kontakt zum Router auf. Der Element­-Hub von Sengled lässt sich wahlweise mit LAN oder WLAN verbinden, was die Unterbringung zu Hause ebenfalls vereinfacht.

Dank ausführlicher Schritt­-für-Schritt-­Anleitungen in der App geht die Installation bei fast allen Zigbee-Systemen schnell vonstatten. Nur Ikea macht mit seiner schwer zu öffnenden Kunststoff­-Verpackung die Prozedur unnötig kompliziert. Auch im Alltag beim Hinzufügen neuer Lampen bildet Trådfri das Schlusslicht: Statt einfach eine Bildschirmtaste in der App zu drücken, muss jedes Mal das Batteriefach der Ikea­Fernbedienung geöffnet werden, um an den Pairing­-Knopf heranzukommen.

Wer WLAN-­Lampen installiert, sollte berücksichtigen, dass die Leuchtmittel im Frequenzband um 2,4 Gighertz funken. Ein gleichnamiges 5­GHz­-Netz in der Wohnung kann die Einrichtung behindern und sollte für die Dauer der Installation abgeschaltet werden. Besser noch: Dem oberen Frequenzband dauerhaft einen eigenen Namen geben, sofern der Router diese Einstellung zulässt.

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Bluetooth-­Leuchtmittel haben solche Tricks nicht nötig. Sie verbinden sich direkt mit dem Smartphone – ohne ein WLAN-­Passwort oder andere Zugangsdaten.

Das heißt aber auch: Ist das Mobiltelefon mit der App außer Haus, kann es die Lampen nicht mehr steuern. Einen Fernzugriff, wie ihn fast alle Zigbee-­ und WLAN­-Systeme bieten, gibt es mit Bluetooth nicht.

Deshalb plant Eglo für den Sommer eine eigene WLAN­-Steckdose, die gleichzeitig als Bluetooth-Bridge für das Eglo-­Connect­-System dient. Sie soll eine Verbindung mit dem Internet und der Sprachsteuerung von Amazon herstellen.

Für Käufer der Home-Kit­-Lampen von Ledvance (Osram) regelt Apple den Fernzugriff: Ist zu Hause ein Apple TV, ein iPad oder ein Homepod installiert, übernimmt dieses Gerät die Steuerung, egal, wo sich das Smartphone gerade befindet.

Smartplus Bewegungsmelder
Bewegungsmelder und Schaltsteckdosen automatisieren das Licht.
© Smartplus

Die Bedienung

Finger weg vom Lichtschalter, lautet die Devise. Eine Funklampe muss konstant mit Strom versorgt sein, um bei Bedarf reagieren zu können. Der Energieverbrauch im Standby liegt dabei um 0,5 Watt. Die Zigbee-­ und Bluetooth­-Modelle im Test benötigten etwas weniger, die WLAN­-Lampen etwas mehr.

Greift ein Familienmitglied aus Versehen zum Schalter, merken sich die meisten Modelle ihre Einstellung und starten mit derselben Helligkeit und Lichtfarbe, wenn der Strom wieder da ist. Ausnahmen im Test: Philips Hue und Paulmann kehren zu einem ungedimmten Neutralweiß zurück.

Bei Innr verfügt nur die Lampe mit regelbarer Farbtemperatur über ein Gedächtnis, die anderen Modelle im Test hatten es nicht. Osram Lightify erlaubt das Speichern einer Wunschfarbe für jedes Leuchtmittel. Sie tritt nach der Netztrennung automatisch in Kraft. Welche Möglichkeiten zur Steuerung es sonst noch gibt, steht in den Systembeschreibungen.

Vor allem Fernbedienung, Funktaster und eine Sprachsteuerung erleichtern die Bedienung. Schließlich ist im Alltag nicht immer ein Smartphone zur Hand.

Philips mobiler Dimmer
Mit einer Fernbedienung klappt die Steuerung auch ohne Smartphone.
© Philips

Die Lichtqualität

Die LED­-Leistung hat in den vergangenen Jahren zugelegt. Gegenüber der ersten Generation Hue­- und Lightify­-Lampen ist buntes Licht in Blau oder Grün viel kräftiger geworden. Von den Farblampen im Test hatte nur noch das Ikea-Modell mit ausgewaschenen Tönen zu kämpfen. Aber auch kalt­es und warmweißes Licht überzeugt. Ausnahmen wie die farbfähige TP-Link-­Lampe, deren Kaltweiß etwas ins Violett tendiert, und Innr, Lifx sowie Wiz, deren Warmweiß einen Tick mehr Gelbanteil vertragen könnte, bestätigen die Regel.

Unterm Strich schneiden in punkto Lichtqualität die E27-Lampen von Philips, Ledvance und Eglo am besten ab. Letztere überzeugen nicht nur mit gutem Dimmverhalten – sie lassen sich besonders weit herunterregeln –, auch die Helligkeit kann sich sehen lassen: Die große Globe­-Lampe von Eglo schafft laut Hersteller 1300 Lumen, was einer Glühbirne mit fast 90 Watt entspricht. Üblich sind 800 bis 1000 Lumen oder 60 bis 75 Watt.

Mehr erfahren: Auf den folgenden Seiten finden Sie die verschiedenen Systeme im Überblick.

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